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Winterliebe

Winterliebe

Titel: Winterliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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die Patientin anschließend ebenfalls.
                  "Sie sind meine letzte Hoffnung, Dr. Emmerson”, seufzte die junge Frau unglücklich. "Wenn Sie mir auch nicht helfen können, weiß ich nicht, an wen ich mich sonst noch wenden könnte. Sind die Erfolgsaussichten eines Eingriffs wirklich so deprimierend gering?”
                  Hadubrand Emmersons Kollegen schienen nicht auf dem Laufenden zu sein. Dem Ärzteteam eines Instituts für Reproduktionsmedizin war es nämlich gelungen, verschlossene Eileiter mit Hilfe eines Spezialkatheters ohne Operation zu öffnen. Man führte zu diesem Zweck das sondenartige Mini-Ballon-Gerät durch die Gebärmutter ein und konnte den Verschluss sodann problemlos beseitigen. Ein Verfahren, das ambulant und ohne Narkose durchgeführt wurde. Dr. Emmerson hatte bereits siebenundsiebzig Frauen mit Hilfe dieses Spezialkatheters geholfen, und er war ziemlich zuversichtlich, dass er auch bei dieser Patientin Erfolg haben würde.
                  Als er ihr das sagte, füllten sich ihre Augen mit Tränen, und sie flehte mit belegter Stimme: "Bitte versuchen Sie auch mir zu helfen, Dr. Emmerson. Mein Mann und ich sehnen sich so sehr nach einem Baby…”
                  Schwester Walpurga brachte den Katheter, und Dr. Emmerson führte ihn vorsichtig ein. Reglos saß die Patientin auf dem Gynäkologenstuhl. Völlig entspannt, um Dr. Emmerson die Arbeit zu erleichtern. Behutsam tastete der Klinikchef sich vorwärts. Diese Tätigkeit erforderte große Geschicklichkeit und sehr viel Fingerspitzengefühl. Über beides verfügte Dr. Emmerson in ausreichendem Maße. Er spürte die Verwachsung und löste sie mit Hilfe des Miniballons sehr sachte. Danach war der Eileiter frei, und einer Befruchtung der Frau stand nach Hadubrands Dafürhalten nichts mehr im Wege. Er würde die Patientin wiedersehen, wenn sie schwanger war.
                  Hoffnungsvoll verabschiedete sich die Frau. "Es wäre wunderbar, wenn es endlich klappen würde”, sagte sie. "Ein Baby wäre für meinen Mann und mich ein Geschenk des Himmels.”
                  "Ich drücke Ihnen die Daumen.”
                  "Danke, Dr. Emmerson.”
                  Als die Frau gegangen war, bat Dr. Emmerson Schwester Walpurga, die nächste Patientin hereinzurufen.

13
     
                  Adalbert Siebenstern hatte Waltraude Pessackers Mutter am Neujahrstag kennengelernt, und die beiden hatten einander auf Anhieb sympathisch gefunden. Als das Jahr eine Woche alt war, sagte Adalbert zu Waltraude: "Freunde von mir haben ein Hallen-Fußballmatch organisiert.”
                  "Wann?”
                  "Nächsten Samstag”, antwortete Adalbert. Sie schlenderten durch den Englischen Garten. Es war kalt, aber Adalbert und Waltraude froren nicht, sie hatten sich warm angezogen. Und ihre junge Liebe wärmte sie zusätzlich. In den blattlosen Baumkronen hockten große schwarze Krähen und krächzten um die Wette. "Fünfzehn Uhr”, sagte Adalbert. "Kommst du?”
                  Waltraude schmunzelte. "Soll ich mitspielen?”
                  "Zugucken sollst du. Mich anfeuern sollst du. Dann spiele ich bestimmt gleich um ein paar Klassen besser.”
                  Waltraude nickte. "Okay, ich komme.”
                  Adalbert umarmte sie begeistert. "Das finde ich echt prima von dir.”
                  "Im Allgemeinen interessiert mich Hallenfußball ja nicht, aber wenn du dabei bist, ist das natürlich etwas anderes.”
                  "Ich werde spielen wie ein Gott, wenn du mir zusiehst”, stieß Adalbert enthusiastisch hervor. "Deine Anwesenheit wird meine Füße beflügeln. Ich werde meinen Gegnern auf- und davonrennen und ein Tor nach dem andern schießen.”
                  "Ich könnte mir vorstellen, dass deine Gegner genau dasselbe vorhaben.”
                  Adalbert grinste. "Klar, aber die werden von keinem Mädchen wie dir gedopt. Das ist ihr Pech.”
                  "Ich werde zum Sieg deiner Mannschaft beitragen, was ich kann.”
                  "Und ich befinde mich in der Form meines Lebens, seit ich nicht mehr rauche”, behauptete Adalbert stolz.
                  "Hast du seit dem Jahreswechsel wirklich keine Zigarette mehr angerührt?”
                 

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