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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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zurück. Derweilen fühlte Ben ein Buch in dem halbgeöffneten Geschenkpapier und zog es hervor. Es war ein Buch über Innenarchitektur.
    „Danke“, sagte Ben knapp und legte das Buch neben das andere Geschenk auf den Tisch. Er wusste zwar nicht, was genau er mit dem Buch anfangen sollte, da er bereits unzählige Lektüre aus dem Studium besaß, ließ sich das jedoch nicht anmerken.
    „Und nun das andere!“, forderte Nick ihn aufgeregt auf.
    „Hoffentlich nichts Peinliches ...“, sagte Ben und packte schließlich auch dieses Geschenk aus. Darin befand sich ein kleiner Schlüsselanhänger in Form eines plüschigen Tigers. Ben musste seine Skepsis verbergen und lächelte gezwungen. Sein Blick richtete sich auf und verfing sich an Alex, der ungläubig seine Augen weitete und offenbar ein Grinsen zu verbergen versuchte.
    „Danke“, sagte Ben noch einmal und legte den Tiger neben das Buch.
    Nick schien sich mit dessen Reaktion durchaus zufrieden zu geben. Strahlend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und faltete die Hände hinter seinem Kopf.
    „Und? Was unternehmen wir heute?“, fragte er und blickte Ben fragend an.
    „Ich hab’ mir darüber noch keine Gedanken gemacht“, erwiderte Ben. „Ich hätte ja nicht mal gedacht, dass du wirklich kommst.“
    „Aber du freust dich doch, oder?“, fragte Nick selbstbewusst.
    „Ja, klar. Ich musste in letzter Zeit oft an dich denken“, erzählte Ben.
    „Bah“, keuchte Alex daraufhin von gegenüber und machte eine würgende Geste. „Ich glaub’, ich muss kotzen.“
    Daraufhin schob er seinen Teller von sich weg und stand auf.
    „Komm, Sam!“, rief er in Richtung seines Hundes, der daraufhin erfreut aus dem Körbchen sprang und zu seinem Herrchen eilte. Alex begrüßte ihn in gebückter Haltung und streichelte dem Schäferhund übers Fell.
    Ben starrte wie gebannt auf den Körper des Blonden und beobachtete, wie dieser schließlich mit Sam im Schlepptau den Essbereich verließ. Er sah ihm noch eine Weile hinterher. Erst, als dieser ganz aus der Sichtweite verschwunden war, spürte er Nicks seitlichen Blick auf sich. Sofort wandte er sich zu ihm um und fragte: „Was denn?“
    Er kannte den besserwisserischen und zugleich irritierten Blick seines Exfreundes zu gut, hoffte aber, dass dieser ihn nicht auf irgendetwas Unangenehmes ansprechen würde.
    „Hast du dem Arsch gerade auf den Arsch gestarrt?“, fragte Nick kritisch.
    „Ach, Quatsch“, tat Ben diese Behauptung schnell ab und nahm ablenkend den Plüschtiger in die Hand.
    „Warum denn ausgerechnet ein Tiger?“, fragte er interessiert tuend.
    „Ich fand den ganz süß“, war Nicks unspektakuläre Antwort.
    „Okay.“
    „Was ist denn das für ein Typ?“, hakte Nick dann weiter nach.
    Bens Ablenkungsmanöver war offenbar zu undurchdacht gewesen und deshalb gescheitert.
    „Das ist der Sohn von Johannes Tannenberger. Der studiert auch Architektur“, erklärte Ben und versuchte Alex dabei möglichst uninteressant darzustellen.
    „Stehst du auf ihn?“, war allerdings Nicks direkte, nächste Frage.
    Ben, der gerade einen Schluck aus seinem Glas genommen hatte, musste brutal husten.
    „Bitte?“, fragte er und räusperte sich zwischendurch in seine Hand.
    „Na, das ist doch eine leichte Frage“, sagte Nick. „So wie du ihn angaffst, stehst du doch auf ihn, oder nicht?“
    „Niemals“, antwortete Ben schließlich so sicher, dass er sich fast selbst glaubte. „Der Typ ist völlig krank, hängt auch irgendwie tief in irgendeiner Scheiße. Ich weiß es nicht genau. Seit ich hier bin, versucht der mich fertig zu machen. Der verachtet mich, seit er weiß, dass ich auf Männer steh’.“
    Nick blickte ihm fest in die Augen, als ob er damit versuchen würde, nur das kleinste Indiz, was gegen diese Aussage sprach, zu entdecken. Ben ließ sich jedoch nicht ins Innere schauen und als Nick deshalb nichts zu finden schien, wandte der Schwarzhaarige sich wieder von ihm ab.
    „Du hast echt keine Ahnung, was wir heute hier machen könnten?“, fragte Nick dann.
    „Nein, ehrlich nicht“, erwiderte Ben. „Ich bin hier noch so gut wie gar nicht rausgekommen. Eigentlich nur zum Joggen morgens. Keine Ahnung, was hier in Hamburg so abgeht.“
    „Das ist nicht dein Ernst, oder? Da biste mal hier in Hamburg und versuchst nicht mal, irgendwas zu erleben? Da muss erst ich kommen und dich aus deinem arbeitssüchtigen Wahn zerren, was?“
    Nick lachte. Neben seinen Lippen bildeten sich kleine Grübchen. Ben starrte

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