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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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irgendeiner Sache anging, machte sich für einen Moment Panik in ihm breit. Doch sobald Alex dann von ihm abließ, war es so, dass Alex’ Handeln ihn anmachte. Ben konnte diese Tatsache längst nicht mehr vor sich leugnen. Er fand Alex geil und sexy. Er liebte dessen unberechenbare Seite. Gerade die Tatsache, dass er in den letzten Tagen viel von Alex’ Problemen mitbekommen hatte, machte es für ihn leichter, sich Alex anzunähern. Er hatte etwas gegen den Blonden in der Hand, mit dem er ihm jeder Zeit drohen konnte. Dieses sichere Ass in seinem Ärmel hielt Ben stets parat und musste sich deshalb längst nicht mehr alles von Alex gefallen lassen.
    Alex schien ihn im nur schwach beleuchteten Esszimmer noch immer nicht bemerkt zu haben. Ben trat also einen weiteren Schritt nach vorn und legte endlich die getragenen Sachen vor sich ab. Erst dann spürte er ein kribbelndes Gefühl in seinen Armen, das von seiner verkrümmten Haltung, um nichts fallen zu lassen, herrührte. Ben räusperte sich provokant, woraufhin Alex’ leerer Blick verschwand und der Blonde nun genervt in seine Richtung blickte.
    „Du bist schon wach?“, fragte Ben und begann sein Müsli zu löffeln. „Wo ist Jo?“
    „Nicht da“, erwiderte Alex knapp.
    Ben hob eine Augenbraue und sagte: „Ja, das seh’ ich auch.“
    „Es interessiert mich nicht, was mein Vater tut“, fuhr Alex fort. „Also nerv’ mich nicht und kümmer dich um deinen eigenen Mist!“
    Ben seufzte und trank einen großen Schluck Wasser. Über den gläsernen Rand hinweg sah er noch immer zu Alex, dessen makelloser Teint zusammen mit den blonden Strähnchen, die ihm wie gewollt ins Gesicht hingen, beinahe plastisch wirkte. Ben stellte sein Glas wieder ab, beobachtete Alex jedoch weiterhin. Dieser schien seinen Blick zu spüren. Er wandte sich wieder von seinem Toast, von dem er in den letzten Minuten immer einzelne Stücke gezupft und sie daraufhin in den Mund gestopft hatte, ab und sah Ben verärgert an.
    „Was?“, fragte Alex gereizt.
    „Nichts“, erwiderte Ben ruhig. „Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du ’ne Knarre hast. Für wen hast du mich denn gestern Nacht gehalten?“
    „Für ’nen Einbrecher. Was denn sonst?“, erwiderte Alex. „In so einem Viertel sollte man schon eine Waffe haben ...nur für den Notfall.“
    „Hat Jo etwa auch ’ne Pistole?“, fragte Ben interessiert.
    „Was weiß ich“, gab Alex harsch zurück. „Frag ihn doch! Ihr seid doch mittlerweile auf ’ner Ebene angekommen, auf der man zu intimeren Fragen übergehen kann, oder nicht?“
    „Bitte?“ Ben verzog aufgrund dieser Anspielung angewidert sein Gesicht.
    Er wollte gerade etwas antworten, als es an der Tür klingelte. Ben wartete darauf, dass Alex reagierte, doch dieser verharrte lediglich in seiner Position und ignorierte Bens Blick. Sam hingegen, der in seinem Körbchen lag, hob seine Schnauze und horchte neugierig. Er sah aus, als würde er am liebsten aufspringen und zur Tür rennen.
    „Willst du nicht aufmachen?“, fragte Ben an Alex gewandt.
    „Ich erwarte niemanden“, gab dieser kurz zurück.
    Ben pulte sich mit der Zunge ein paar Körner aus den Zähnen, bevor er sich samt Stuhl vom Tisch wegschob und seufzend aufstand. Dann ging er in zügigen Schritten zur Tür und öffnete sie.
    „Happy birthday!“, wurde er daraufhin lauthals begrüßt.
    Ben stand irritiert da und starrte ungläubig auf den kleinen Schokoladenkuchen, der ihm entgegen gestreckt wurde. Vor der Tür stand Nick und grinste frech.
    „Nick“, brachte Ben in einem Hauch hervor, während der Angesprochene den Kuchen herunternahm und auf ihn zutrat. Er beugte sich vor und gab Ben einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
    „Hättste nicht gedacht, was?“, fragte Nick und legte den Geburtstagskuchen wie selbstverständlich auf der Kommode ab. Er schien sich binnen Sekunden wie zu Hause zu fühlen. So kannte Ben ihn: aufgeschlossen, gut gelaunt und unverschämt - ohne jegliche Hemmungen.
    Nick drängelte sich in die Wohnung, befreite sich aus seinen Schuhen und schob diese daraufhin mit seinen freien Füßen unter die Garderobe.
    Ben musste lachen.
    „Ja, komm doch rein!“, schob er noch hinterher. Über Nicks Schulter hing eine lederne Tasche, in seinen Händen hielt er eine bunte Tüte mit Geschenken.
    Ben starrte ihn wie gebannt an. Ein kribbelndes Gefühl durchzog seine Glieder. Unbewusst fuhr er sich mit der Zunge über die soeben von Nick geküssten Lippen. Der Gedanke daran

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