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Winternacht

Winternacht

Titel: Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zurückgekehrt waren. Rhia hatte in den letzten Tagen verdammt viel durchmachen müssen, und ich wollte keine Wunden aufreißen, die kaum zu heilen begonnen hatten. »Ich dachte nur, dass du es wissen solltest.«
    »Danke. Ich hätte mich schrecklich gefühlt, wenn ich durch Unwissenheit an dem Thema gerührt hätte.« Peyton verstummte, als wir uns in die Schlange einreihten und als Letzte den Ballsaal verließen. Als wir in die Eingangshalle kamen, entstand plötzlich weiter vorn einige Aufregung, und einer von Lannans Vampiren taumelte durch die prächtige Doppeltür. Er blutete, und mehrere Pflöcke steckten in ihm, aber keiner hatte das Herz durchstoßen.
    Lannan blieb wie angewurzelt stehen und wies seine Wachen an, die Türen zu schließen. »Was ist passiert?«
    Doch bevor der Wachmann etwas sagen konnte, bevor die anderen Wachen die Türen erreicht hatten, brach das Chaos aus. Mysts Schergen ergossen sich in einem wahren Schwall in die Halle, und unter wildem Geschrei stürzten sie sich auf jeden, den sie in die Finger bekamen.
    Ich fuhr zu den anderen herum. Also hatte Myst beschlossen, in die Offensive zu gehen. Sie war zu uns gekommen, und damit waren all unsere Pläne null und nichtig. »Verteilt euch! Was immer ihr tut – lasst euch nicht in die Enge treiben!«
    Wrath wirbelte herum. Er streckte mir die Hand entgegen und gab mir das Obsidianmesser. »Nimm es«, sagte er heiser. »Wir haben keine Wahl. Das hier wird blutig.«
    Ich schloss meine Finger um das Messer und spürte das Prickeln durch meinen Körper fahren. Ich horchte auf die Winde und rief Ulean an, mir beizustehen, während mehr und mehr Schattenjäger in die Villa strömten.
    Die Schlacht hatte begonnen.

16. Kapitel
    V erdammter Dreck.« Rex’ Stimme erklang irgendwo von der Seite, als die Schattenjäger durch die Türen hereinströmten. Es mussten mindestens zwanzig sein, aber es war schwer, sie in dem plötzlichen Gewimmel zu zählen. Ich hörte einen Schrei, wusste aber nicht, von wem er gekommen war.
    Die Vampire warfen sich knurrend und fauchend in das Handgemenge, eine schwarze blutdürstige Woge, und angeführt wurden sie von Lannan und Regina. An Mut fehlte es den beiden jedenfalls nicht. Und dann sah ich, wie sie sich mit ausgefahrenen Fangzähnen von vorn und hinten gleichzeitig einer Vampirfee näherten.
    Sie spielten mit dem Feenmann wie Katzen mit einer Maus. Regina schubste ihn in Lannans Arme, und er stieß ihn zurück zu ihr. Dann neigte Regina den Kopf und attackierte ihn, versenkte ihre Zähne in sein Fleisch, und ihr Opfer kreischte auf und schlug um sich. Doch er hatte keine Zeit, sich zu wehren. Nun griff auch Lannan ernsthaft an, und er schlug seine Fänge in seine Kehle, zerfetzte die Haut und riss den Hals des Wesens auf. Das Blut lief in Strömen hervor, und Lannan lachte heiser, bevor er das Blut des Mannes von der Brust aufwärts aufleckte.
    Der Schattenjäger, der noch lebte, schrie weiter, als Regina ihn festhielt und ihm das Blut aussaugte. Ich konnte das Gurgeln in ihrem Mund hören, und der Geruch nach Kupfer erfüllte die Luft. Als der Schattenjäger sich zu wehren aufhörte und in ihren Armen zusammensackte, packte Lannan ihn, schwang ihn über den Kopf und stemmte ihn in die Luft.
    »Wir machen keine Gefangenen!«, rief er, wandte sich um und schleuderte den Schattenjäger auf die Menschenmenge an der Tür. Sein Blick war triumphierend, und mitten im Chaos griff er nach Regina und küsste sie innig.
    Ich taumelte zurück, drehte mich um und sah mich einem Schattenjäger gegenüber. Seine Augen glitzerten, als er auch schon seinen Kiefer ausrenkte, und ich schrie auf, zuerst vor Schreck, dann aus Empörung. Ich hob das Messer, spürte das Prickeln, das mich durchfuhr, und starrte es an. Es wäre so leicht, der Gier nachzugeben, der Tobsucht, die in mir aufstieg, zu erliegen …
    Der Schattenjäger erkannte das Messer, und Angst zeichnete sich auf seiner Miene ab. Er setzte sich rückwärts in Bewegung, und ich folgte ihm, angetrieben von dem Messer, das zu mir zu sprechen schien. Töte sie, töte sie alle, vergieß ihr Blut, trinke es, lab dich an ihren Körpern, Seelen, verschling sie ganz …
    Und warum nicht? Wenn wir es nicht tun, dann tun sie es mit uns. Der Gedanke sprang mich förmlich an, und ich lachte, als ich mich auf ihn stürzte. Doch er rollte sich zur Seite, bevor ich ihn erwischen konnte, und mein Messer schrie schrill auf, als es sich seiner Beute beraubt sah. Ich warf mich herum, um

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