Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
Vom Netzwerk:
ins Ohr. Und dann wusste sie es. Von einem Moment auf den nächsten war alles ganz klar.
    Sie stemmte sich auf und sprang hinter dem Felsen hervor. Viele Fackeln erleuchteten jetzt den Raum und der gewaltige blaue Drache war genau zu erkennen. Er schrie unter den Schmerzen, die er durchlebte. Immer und immer wieder spie er Feuer. Das Berginnere war höllenheiß.
    Schwach spürte Arrow, wie Neve sie zurückhalten wollte. Reflexartig holte sie aus und schlug der Elfe ihre Faust ins Gesicht. Als Neve von ihr abließ rannte Arrow, so schnell sie ihre Beine tragen konnten, an den Zwergen vorbei und zog ihr Schwert. Mit fürchterlichem Gebrüll lief sie auf den Drachen zu und sprang vor Bon, der gerade mit seinem Schwert zu einem letzten gezielten Schlag ausholten wollte. Als er Arrow bemerkte, konnte er es nicht mehr stoppen und verletzte sie am Arm. Sie schrie, als würde sie dem Tod ins Auge blicken, rührte sich aber nicht von der Stelle und verharrte zwischen dem Drachen und Bon. „Sofort aufhören!“, schrie sie die Zwerge an.
    Niemand bewegte sich. Sogar der Drache wurde ganz ruhig. Panisch blickten Keylam und Bon sie an.
    Zitternd hob Arrow ihr Schwert. „Wer ihm von diesem Moment an noch ein Leid zufügt, bekommt es mit mir zu tun.“
    Ihre Augen funkelten zornig. Arrow ließ ihr Schwert fallen und fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den verwundeten Arm. Dann wandte sie sich um und ging auf den Drachen zu, der sie verstört musterte. Zögerlich streckte er ihr seinen Kopf entgegen und betrachtete sie.
    Als Arrow hinter sich Schritte hörte, drehte sie sich hastig um. „Nein!“, schrie sie Keylam an. „Bleib, wo du bist!“
    Dann wandte sie sich wieder dem Drachen zu. Sein heißer Atem brannte ihr in den Augen. Arrow starb tausend Tode und doch sagte ihr Herz, dass sie es richtig machte.
    Mit einem tiefen Atemzug drückte der Drache seine gewaltigen Pranken in den Boden und brüllte Arrow so laut an, dass sie unter dem dröhnenden Schmerz die Augen fest zusammenkniff, doch sie rührte sich nicht von der Stelle.
    Als der Drache verstummte, musterte er sie fragend, und als Arrow die Augen wieder öffnete, blitzten Tränen auf.
    „Ich weiß“, flüsterte sie ihm zu. „Und es tut mir leid, denn ich habe dich auch vermisst, Ardor.“
    Entsetzt ließ Neve ihr Schwert fallen, sackte auf den Boden und brach in Tränen aus.
     
    Arrow saß an der Wand gelehnt, als Keylam ihr den Arm verband. Apathisch schaute sie den Drachen an. Ganz ruhig saß er mit geschlossenen Augen auf seinem Platz und streckte eine Klaue aus, die Roga mit ihrem Horn berührte. Ohne einen Funken Angst hatte sich das Einhorn vor ihn gesetzt. Ihr Zauber stärkte ihn. Er hatte viel durchgemacht in den letzten Jahren. Offenbar wurde er unbarmherzig gejagt, denn schon vor ihrer Ankunft war er verwundet und geschwächt.
    „Um ein Haar hätten wir ihn getötet“, murmelte Arrow verstört.
    Keylam versuchte besorgt, ihren Blick auf sich zu lenken. „Wir wussten nicht, dass er der Perseide ist.“
    „Dann hätten wir eben warten müssen, bis wir es herausgefunden hätten!“, erwiderte sie hart und von neuem füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Dewayne ist mein Bruder und mein bester Freund. Ich hätte ihn nie wiedergesehen. Dann wäre ich auch noch für seinen Tod verantwortlich gewesen.“
    „Du bist für den Tod von niemandem verantwortlich!“, entgegnete Keylam schroff. „Hör endlich auf, dir das immer einzureden. Das bringt uns nicht weiter!“
    „Das mag wohl sein!“, entgegnete sie wütend. „Aber eintausend Jahre herumzusitzen und das Problem zu ignorieren, hat die Nyriden ja auch nicht gerade weitergebracht. Da warten lieber alle darauf, dass ein kleines Mädchen erscheint und sie von allem Übel befreit!“
    „Wie meinst du das?“, fragte Keylam erschrocken.
    „Ich meine, dass diese blöde Prophezeiung an allem Schuld ist!“
    Keylam zuckte zusammen. „Woher weißt du davon?“
    „Was spielt denn das für eine Rolle?“, entgegnete Arrow aufgelöst. „Viel schlimmer finde ich, dass alle anderen es wussten! Und obwohl wir vereinbart hatten, dass es keine Geheimnisse mehr gibt, kommen doch ständig neue ans Licht.“
    Keylam senkte den Blick. Darauf konnte er nichts erwidern. Er fühlte sich schuldig. Tröstend nahm er Arrow in den Arm.
    „Ständig frage ich mich, wie es so weit kommen konnte“, schluchzte sie. „Ich hatte eine glückliche Kindheit und bin behütet aufgewachsen. Alles war in Ordnung, bevor ich

Weitere Kostenlose Bücher