Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
Vom Netzwerk:
Ich werde immer zu dir stehen – was auch geschehen mag.“ Sie versuchte, ihre Lippen zu einem Lächeln zu formen, fühlte aber, dass es kläglich aussehen musste.
    Der Blick des Nyriden wanderte zu Melchior. Abwesend betrachtete er ihn mit einem gewissen Ausdruck des Bedauerns. Plötzlich verfinsterte sich seine Miene wieder. Mit donnerndem Gebrüll feuerte er erneute Blitze auf Isidor ab.
    Entsetzt rannte Arrow auf den Hirschen zu. Einer der Blitze verletzte sie am Oberarm und brachte sie zu Fall. Mit der letzten Kraft kroch sie auf Isidor zu und umarmte ihn schützend.
    Der Nyride war sichtlich erschrocken über den Vorfall und schaute Arrow voller Entsetzen an.
    Die Wunde roch stark nach verbranntem Fleisch und schmerzte wie das Feuer der Hölle.
    „Bist du nun zufrieden?“, schrie Arrow. „Ist es das, was du wolltest? Glaubst du denn tatsächlich, dass alles wieder gut wird, wenn du dich selbst zerstörst?“
    Mit großem Bedauern musterte er Arrow.
    „Gemeinsam können wir viel erreichen“, versuchte es Arrow weiter. „Wir können es schaffen. Ich werde dich nicht im Stich lassen.“
    Traurig senkte der Nyride seinen Blick. Noch einmal sah er Arrow liebevoll in die Augen, bevor er sich auf den Ast zu seiner verkrüppelten Seele nieder ließ. Nach einem Moment des Wartens folgte ein donnernder Knall.
    Isidor, der ihr verzeihend in die Augen schaute, löste sich unter Arrows Körper in Luft auf. Die glitzernden, staubigen Überreste des Hirsches stiegen gen Himmel auf.
    Wortlos lag Arrow da und starrte den Platz an, auf dem gerade noch der Perseide gelegen hatte. Wie gelähmt fühlte sich ihr Körper an, während ihr Verstand zu begreifen versuchte, was da gerade geschehen war.
    Zitternd kroch sie über den Ast und als sie sich auf den Platz niederlassen wollte, wo vorher die Seele ihres Vaters gelegen hatte, geriet sie ins Wanken. Plötzlich fühlte sich ihr Körper fremd an. Sie hatte ihn nicht mehr unter Kontrolle. Es war, als wäre sie wieder ein Kind, das Gehen lernen musste. Wortlos schaute sie auf die Stelle, wo gerade noch Melchior gelegen hatte. Jetzt war sie leer.
    Arrows Mund füllte sich mit Speichel und sie übergab sich. Benommen schaute sie sich um.
    Die Nyriden flogen noch immer, doch ihre Gestalten verschwammen vor ihren Augen.
    Arrow setzte sich auf Melchiors Platz, lehnte gegen den Stamm, zog ihre Beine an und umschlang sie mit ihren Armen.
    Stumm schaute sie in die Leere.
     

Immer einsam und doch niemals allein
     
    Arrow merkte nicht, wie sich ihre Fingernägel in die Haut ihrer Beine bohrten, und auch die unerbittliche Kälte, die sie langsam umschlang, nahm sie nicht wahr. Alles war leer und dumpf.
    Plötzlich wurde es für den Bruchteil einer Sekunde hell. Jemand war da, doch er bemerkte sie nicht.
    Wenig später hörte sie jemanden ihren Namen sagen, doch sie reagierte nicht.
    Eine Hand berührte ihren Arm. Sie war warm und weich. Arrow stieß die Hand weg. Sie wollte die Wärme nicht spüren, wollte nicht das Gefühl von Geborgenheit in ihrem Körper haben.
    Jemand sah sie an. Er hockte direkt vor ihr und sprach mit ihr, doch Arrow verstand die Worte nicht.
    Dann wieder eine Berührung – am anderen Arm. Der Schmerz fühlte sich höllisch an.
    Abwesend betrachtete sie das verkohlte Fleisch und plötzlich kam die Erinnerung zurück. Sie begann zu weinen.
    „Arrow! Arrow, was ist los?“, fragte Keylam.
    „Nein Dad, verlass mich nicht! Tu mir das nicht an!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht rief sie diese Worte immer wieder, während sie weinte.
    „Arrow!“ Keylam schüttelte sie. „Du musst von hier verschwinden, bevor es zu spät ist!“
    Plötzlich wurde sie ruhig und sah ihn an. „Keylam?“
    Er nickte.
    Arrow tastete sein Gesicht ab. Er war es wirklich – der echte Keylam. Ihre Augen hellten sich auf und doch sah sie aus wie eine Wahnsinnige.
    „Du musst sofort von hier verschwinden“, wiederholte er. „In wenigen Augenblicken ändern die Nyriden die Richtung. Wenn sie dich dann entdecken, bist du hier nicht mehr sicher!“
    „Keylam“, stammelte Arrow lächelnd und umarmte ihn.
    „Arrow bitte!“ Er sah sie mit harten Gesichtszügen an. „Bitte verschwinde von hier! Tu mir das nicht an. Du darfst mich nicht alleine lassen. Ich bin dein Freund und ich liebe dich.“
    Arrow zuckte zusammen. Diese Worte kannte sie. Sie selbst hatte erst kürzlich auf die gleiche Art und Weise appelliert. Sollte sie den Worten folgen?
    Langsam kam sie zu sich. Einen letzten

Weitere Kostenlose Bücher