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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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teilzunehmen, was die Sache umso aufregender machte.
    Arrow genoss den Ball in vollen Zügen. Aber dennoch war sie vorsichtig genug, sich nicht zu überschätzen. Die schillernden Farben, die prächtigen Kostüme und die schnelle Musik konnten einen rasch dazu bringen, es mit dem Feiern zu übertreiben. Doch den Ball vorzeitig verlassen zu müssen, war das Letzte, was sie wollte, und so appellierte sie an ihren Verstand, was sie nicht selten große Überwindung kostete.
    Die Schreie einer Frau rissen sie gerade noch rechtzeitig aus dem Tanz. Ein Elf ließ den wallenden Rock der Dame entgegengesetzt der Schwerkraft schweben – sofern diese überhaupt dort existierte. Von der Hüfte aufwärts verhüllte der Rock alles an ihr, während er nach unten alles entblößte. Es ist immer gut, Unterwäsche zu tragen, dachte Arrow, die froh darüber war, dass diese Dame es auch tat. Auf dem Ball war das nicht immer der Fall, und während des Elfentanzes ging oft das eine oder andere Kleidungsstück verloren oder nahm Schaden.
    Während sie sich an einigen Weintrauben bediente, beobachtete sie die tanzende Menge. Ihr Blick blieb an einem Mann hängen, dessen Kostüm ihrem gar nicht so unähnlich sah. Arrow ärgerte sich darüber, einen Ballzwilling zu haben. Sie fand, dass ihm das Outfit nicht stand. Offenbar war seine Tanzpartnerin anderer Meinung. Sie schmachtete ihn nur so an und wenn man die eifersüchtigen Damen quer durch den ganzen Raum bemerkte, die mit geradezu tödlichen Blicken auf das Paar starrten, wusste man auch, dass die Tänzerin nur eine von vielen war.
    Ein Kobold riss Arrow aus der Verärgerung, als er ihr einen Becher Wein anbot. Schroff, wie es sonst nicht ihre Art war, stieß sie ihm den Becher aus der Hand und wandte sich dann wieder den Weintrauben zu.
    Jemand, der sich hinter Arrow befand, reichte ihr um sie herum abermals einen Kelch Wein. Zornig wirbelte sie herum, um dem Kobold den Inhalt des Gefäßes ins Gesicht zu schütten, doch sie erstarrte. Vor ihr stand ihr Zwilling, der ihr mit einem betörenden Blick den Wein anbot. Sie wusste weder, warum, noch ob sie es überhaupt wollte, doch wie benommen trank sie davon. Da seine Maske, wie auch die ihre, nur die obere Hälfte seines Gesichts verhüllte, machte er mit seinem selbstsicheren Lächeln kein Geheimnis von der Freude seines Triumphs über sie.
    Seinen Blick ununterbrochen auf Arrow geheftet, zog er sie auf die Tanzfläche. Viele Augen richteten sich auf sie, auch die der eifersüchtigen Damen im ganzen Saal. Im Gegensatz zu den anderen Leuten, bohrten sich diese jedoch wie spitze Nadeln in Arrows Rücken – das dachte sie jedenfalls. Die Partnerin, dessen Platz Arrow nun eingenommen hatte, verließ sichtlich gekränkt die Tanzfläche.
    Plötzlich verschwammen die Farben, die Musik und die Kostüme dann doch miteinander. Alles wirkte weit entfernt – alles bis auf ihn.
    Arrow konnte nicht sagen, wie lange sie tanzten. Sie fühlte auch keine Erschöpfung und keinen Durst. Sie tanzte einfach nur und nahm ihre Augen nicht von ihm. Als er sie wiederholt herumwirbelte, war er plötzlich verschwunden.
    Völlig vor den Kopf gestoßen stand Arrow auf der Tanzfläche, während das Geschehen, das sie umgab, wieder deutliche Umrisse annahm. Eine trostlose Leere machte sich in ihr breit. Die feiernde Meute zerrte an ihr und wollte sie ermutigen, weiter zu tanzen, doch sie konnte nicht. Zu groß war die Enttäuschung.
    Aufgelöst lief Arrow durch den Saal, auf der Suche, nach einem Ort, wo sie allein sein konnte. Zwar würden sie die Meister dafür bestrafen, dass sie Trübsal blasen wollte, doch das war ihr egal.
    Als sie eine ruhige Ecke erblickte, packte sie jemand am Arm und zog sie hinter eine Säule. Da war der Zwilling wieder und hielt sie fest umschlungen. Sein Blick fühlte sich an, als würde er direkt in ihre Seele schauen können, und was er ihr zuflüsterte, bekräftigte dieses Gefühl.
    „Heute Nacht warst du mehr du selbst, als jemals zuvor. Aber keine Angst – ich werde es niemandem verraten.“
    Und bevor Arrow die Chance bekam, etwas darauf zu erwidern, küsste er sie. Als er sich aus dem Kuss löste, wurde sie von dem Anhänger seiner Kette geblendet. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er überhaupt eine trug. Gerade noch in dem Moment, bevor er wieder verschwand, erkannte sie den Anhänger. Ihr Herz machte einen so gewaltigen Sprung, dass sie rückwärts gegen die Wand taumelte und ihre Finger auf die Lippen legte. Kurz darauf ertönte

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