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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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und keiner könnte ihr mehr helfen. Es war zu spät.
    Eingesperrt in einem Käfig voller Zähne tastete sie sich durch den zähen Speichel der Kreatur. Dann erblickte sie das Licht – jenes strahlend helle Licht, das man den Erzählungen nach nur ein einziges Mal im Leben sehen sollte – am Ende der Reise.
    Von einer Sekunde zur nächsten war es wieder dunkel. Gefangen in einem versteinerten Käfig sank sie auf den Grund des Sees, doch sie konnte sich noch immer nicht befreien. Irgendetwas hatte die Kreatur verändert. Sie bewegte sich nicht mehr.
    Arrow fehlte die Kraft, sich zu befreien. Die Kälte machte sie bewegungsunfähig. Das letzte, was Arrow spürte, war eine kräftige Druckwelle und wie sie jemand am Arm packte. Dann verlor sie das Bewusstsein.
     

Im Untergrund
     
    Schallendes Gelächter weckte Arrow. Sie brauchte einen Moment, bis sie wieder ganz bei Bewusstsein war, doch während sie sich umsah, musste sie feststellen, dass ihr dieser dunkle Raum gänzlich unbekannt war. Nur ein winziger Schimmer fiel durch einen Spalt auf der anderen Seite. Die Wände waren schwarz und uneben.
    Als Arrow versuchte aufzustehen, spürte sie einen Schmerz, der durch den ganzen Körper fuhr. Plötzlich erinnerte sie sich wieder an das hässliche Ding in dem eisigen Wasser.
    Glücklicherweise war ihr jetzt nicht mehr kalt.
    Die seltsame Anhöhe, auf der sie lag, war steinhart. Vorsichtig erhob sich Arrow. Musik drang an ihr Ohr – eine Fidel. Wer immer sie spielte, beherrschte sie perfekt – so viel stand fest.
    Wieder folgte lautes Gelächter. Neugierig schlich sie durch den Spalt. Als Arrow aus dem Raum trat, erkannte sie den Ort sofort wieder. Solange sie sich an ihren ersten Besuch hier erinnern konnte, gestaltete er ihre Alpträume.
    Die riesige Treppe, die sie einst entlang gegangen war, lag am anderen Ende der Höhle. Mit Erleichterung bemerkte sie, dass es nicht so dunkel war, wie beim letzten Mal.
    Einige Meter weiter entdeckte Arrow eine große, feiernde Gesellschaft. Sie saßen lachend und erzählend um ein großes Feuer herum. Einige tanzten sogar ausgelassen und starrten dabei die Decke an. Etwas abseits saß ein Kind, das rhythmisch zur Musik klatschte und dabei hin und her schunkelte.
    „Entschuldigung“, sprach Arrow es an und erschrak sogleich, als es sich zu ihr umdrehte. Vor ihr saß kein Kind, sondern ein alter Mann mit weißem Haar und einem langen Bart, der lediglich die Größe eines Kindes besaß.
    „Was willst du?“, fragte das Männlein mürrisch.
    Arrow wurde kreidebleich. Noch nie zuvor hatte sie es mit einem Zwerg zu tun gehabt, doch jetzt befand sie sich mitten in ihrer Welt.
    „Ähm“, stammelte sie. „Du bist ein Zwerg.“ Noch bevor die Worte ihren Mund verlassen hatten, ohrfeigte sie sich innerlich. Nur ein einziges Mal hatte sie von den Zwergen gehört. Dewayne hatte es ihr damals erzählt und alles, was er einst berichtete, klang äußerst Furcht einflößend. Sie war nervös.
    „Ein kluges Mädchen bist du“, erwiderte der Zwerg spöttisch. „Noch mehr Geistesblitze?“
    Arrow musterte ihn verwundert. „Kann ich gehen?“, fragte sie.
    „Du wirst dich ja wohl noch daran erinnern, wie du von dort drüben hier her gekommen bist? Das nennt man gehen. Folglich lautet die Antwort JA!“
    „Dann ... bin ich nicht eure Gefangene?“, fragte sie überrascht.
    „Gefangene? Für wie blöd hältst du uns? Bist du in Ketten aufgewacht mit einer spitzen Klinge am Hals?!“
    Arrow schüttelte den Kopf.
    „Dann wirst du wohl keine Gefangene sein!“
    „Und ... was tue ich dann hier? Wie bin ich hergekommen?“
    Das Männlein rollte mit den Augen. „Fragen über Fragen. Die Antworten kannst du dir beim Chef abholen. Ich mag nicht mehr!“
    „Der Chef? Wer ist das?“
    Das Männlein ignorierte Arrow und klatschte wieder freudig zur Musik. Am Feuer tanzte und lachte alles. Es waren so viele Zwerge. Hätte sie jeden einzelnen gefragt, wer das Kommando hatte, wäre sie eine Weile beschäftigt gewesen.
    „Bitte sag es mir. Ich möchte mit ihm reden.“
    Mit hochgezogener Augenbraue wandte er sich Arrow zu. Ein fieses Lächeln umspielte seine ledrigen Lippen.
    „He Bon! Gnädigste will dich sprechen!“, rief er der Menge zu.
    Die Musik und das Getuschel verstummten. Ein schwerfälliges Murren ertönte.
    Etwas am Feuer bewegte sich. Arrow konnte nicht genau erkennen, was es war. Es erhob sich. Aus der Ferne wirkte es größer als die anderen Zwerge, doch als es auf sie zukam,

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