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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Steuer hart herum, um den Zusammenprall zu vermeiden. Ihr Wagen schlingerte auf den Seitenstreifen der Straße. Das Heck wirbelte herum, während der Wagen unsanft durchgeschüttelt wurde. Das entgegenkommende Fahrzeug raste an ihr vorbei.
    Und fuhr einfach weiter.
    Parker saß da, die Hände wie festgeklebt am Lenkrad, mit zitternden Knien. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren.
    »Okay«, keuchte sie. »Ich bin okay. Nicht verletzt. Ich bin nicht verletzt.«
    Da sie einfach so sitzen bleiben wollte, befahl sie sich, den Wagen vollständig auf den Seitenstreifen zu lenken, bis sie nicht mehr zitterte. Sonst konnte es sein, dass ein vorbeifahrendes Fahrzeug sie streifte.
    Mehr als ein flappendes Ruckeln brachte sie nicht zustande.
    Ein Platten, dachte sie und schloss die Augen. Na super.
    Sie schnappte sich ihren Taschenschirm aus dem Handschuhfach und stieg aus, um den Schaden zu begutachten.
    »Oh, nicht ein Platten«, murmelte sie. » Ein Platten reicht einfach nicht. Zwei gottverdammte zerfetzte Reifen.« Sie verdrehte die Augen zum Himmel, der zu ihrer Verbitterung schon wieder aufklarte.
    Der schwache Schimmer eines Regenbogens im Schein von ein paar mickrigen Sonnenstrahlen war für sie unter den gegebenen Umständen eine persönliche Beleidigung.
    Sie würde so gut wie sicher zu spät zum Beratungsgespräch kommen, aber zumindest nicht tropfnass.
    Positiv denken.
    Sie stieg wieder ein und rief den Pannendienst. Da ihre Hände immer noch zitterten, beschloss sie, lieber noch ein paar Minuten zu warten, bevor sie zu Hause anrief.
    Sie würde einfach sagen, sie hätte einen Platten, entschied sie, und warte auf den Mechaniker, der ihr den Reifen wechseln sollte. Einen platten Reifen hätte sie ebenso gut auch selbst wechseln können, überlegte sie. Doch sie hatte nur ein Ersatzrad.
    Sie presste eine Hand auf ihren rebellierenden Magen und schnippte sich mit der anderen eine Magentablette aus der Rolle in ihrer Handtasche in den Mund.
    Der Abschleppwagen würde wohl eine halbe Stunde brauchen, wenn sie Glück hatte. Dann würde sie den Fahrer bitten müssen, sie nach Hause zu bringen, oder sich ein Taxi bestellen. Sie würde nicht zu Hause anrufen und eine ihrer Partnerinnen bitten, sie abzuholen – und sie den Wagen zu Gesicht bekommen lassen.
    Nicht vor einem Beratungsgespräch.
    Ein Taxi, entschied sie. Wenn sie sich ein Taxi rief, würde es sich gleichzeitig mit dem Abschleppwagen auf den Weg zu ihr machen. Das war effizienter. Wenn sie nur aufhören würde zu zittern, könnte sie alles wieder in Ordnung bringen. Die Sache regeln.
    Als sie das Dröhnen eines Motors hörte, flog ihr Blick zum Rückspiegel. Bremst schon, erkannte sie, als sie den Atem wieder ausstieß. Ein Motorrad, das sicher mehr als genug Platz hatte, an ihr vorbeizufahren.
    Stattdessen hielt es hinter ihr an.
    Barmherziger Samariter, dachte sie. Nicht jeder war so ein rücksichtsloser Vollidiot wie der andere Fahrer. Sie stieß die Fahrertür auf, um dem Motorradfahrer zu sagen, dass sie schon Hilfe gerufen hatte, und stieg aus.
    Und sah, wie Malcolm Kavanaugh seinen schwarzen Helm absetzte.
    Das wurde ja immer besser, dachte sie. Jetzt wurde sie auch noch vom Freund ihres Bruders »gerettet«, der außerdem derzeit der Automechaniker von Vows war – und ihr oft ganz schön auf die Nerven ging.
    Sie sah, wie er sich einen Überblick über die Situation verschaffte, während der nachlassende Regen sein schwarzes, verwuscheltes Haar durchnässte. Seine Jeans waren am Knie aufgerissen und hatten Ölflecken an den Oberschenkeln. Das schwarze Hemd und die Lederjacke vervollständigten das Bild des unverschämt gut aussehenden sexy Draufgängers.
    Mit Augen, dachte sie, als sein Blick ihrem begegnete, bei denen eine Frau schwach werden konnte. Mehr als schwach.
    »Bist du verletzt?«
    »Nein.«
    Er musterte sie eingehend, als wollte er sich selbst davon überzeugen. »Dein Airbag ist nicht aufgegangen.«
    »Ich bin nicht so schnell gefahren und bin nirgendwo dagegengeprallt. Ich bin nur einem Vollidioten ausgewichen, der einem Hund ausgewichen war und dann auf mich zuschleuderte. Ich musste auf den Randstreifen und …«
    »Wo ist er? Der andere Fahrer?«
    »Er ist einfach weitergefahren. Wer macht so was? Wie kann jemand so was tun?«
    Schweigend griff Mal an ihr vorbei und nahm ihre Wasserflasche aus dem Halter. »Setz dich. Trink einen Schluck Wasser.«
    »Mir geht es gut. Ich bin nur wütend. Ich habe echt eine Stinkwut.«
    Mal stupste

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