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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und himmlisch über ihren ganzen Körper.
    Okay, es war ein Nervenkitzel, räumte sie ein, und ihr Herzschlag setzte aus, als Mal sich in die Kurve legte. Ein schier unerträglicher Nervenkitzel. Wie eine Achterbahn – noch so etwas, wovon sie zugeben konnte, dass es aufregend war, ohne dass sie es in ihrem wohlgeordneten Leben brauchte.
    Die Landschaft sauste vorüber. Sie roch den Regen, das Gras, das Leder seiner Jacke, spürte das Vibrieren des Motorrads zwischen den Beinen.
    Sinnlich, gestand sie sich ein. Und erregend, was zu diesem schier unerträglichen Nervenkitzel hinzukam. Das musste der Grund dafür sein, dass Leute Motorrad fuhren.
    Als Mal in ihre Auffahrt einbog, musste sie der Versuchung widerstehen, die Arme in die Luft zu reißen, um zu spüren, wie der Wind ihre Handflächen abklatschte.
    Kaum hielt Mal vor dem Haus, als Del herauskam.
    »Mal.«
    »Del.«
    »Parker, wo ist dein Wagen?«
    »Oh, ich hatte einen Platten, nicht weit von hier. Mal ist vorbeigekommen. Der Fahrer seines Abschleppwagens repariert alles. Ich habe jetzt ein Beratungsgespräch.«
    Ihr Bruder legte den Kopf schräg, und sie sah, wie es um seinen Mund zuckte. »Parker. Du bist auf einem Motorrad gefahren.«
    »Na und?« Sie versuchte, anmutig abzusteigen, was mit den hohen Absätzen und dem Rock eine echte Herausforderung war.
    Mal schwang sich vom Sitz und hob sie herunter wie ein Paket, das er ablieferte.
    »Danke. Vielen Dank. Jetzt muss ich mich beeilen, sonst …«
    »Kommst du zu spät.« Mal schnallte ihre Handtasche ab. »Den willst du dabei wahrscheinlich nicht tragen.« Er öffnete den Helm und hob ihn hoch.
    »Danke.«
    »Das sagtest du bereits. Mehrfach.«
    »Na dann …« Ungewöhnlich befangen drehte Parker sich um und eilte zum Haus.
    Sie hörte Del sagen: »Komm doch noch auf ein Bier mit rein.«
    Und bemühte sich, nicht zusammenzuzucken, als Mal gedehnt entgegnete: »Warum eigentlich nicht?«
    Mal folgte Del ins Haus und erhaschte gerade noch einen Blick auf Parker, wie sie die Treppe hinaufstürmte. Die Frau hatte echt Beine von der Sorte, die er immer als Hollywood-Beine bezeichnete.
    Ihre Geschäftspartnerinnen – die kühle Blonde, die Schöne mit dem rabenschwarzen Haar und der gertenschlanke Rotschopf – standen in der Tür des Raums, den sie wohl Salon nannten, und redeten alle gleichzeitig.
    Es war ein Bild für die Götter.
    »Reifenpanne«, erklärte Del, ohne stehen zu bleiben.
    Das Anwesen der Browns hatte Stil, dachte Mal. Es hatte Klasse, es war imposant , und doch wirkte es nicht wie ein Museum, sondern wie ein Zuhause. Das war wohl das Verdienst derjenigen, die hier lebten – und gelebt hatten.
    Warme Farben, Kunst, die das Auge anzog, statt es zu verprellen, bequeme Sessel, glänzende Tische, dazu Blumen, Blumen und nochmals Blumen, die sich in den Stil, die Klasse, das Imposante einfügten.
    Trotzdem hatte er nie das Gefühl, er müsse die Hände in den Taschen behalten, aus Angst, irgendwo einen Fingerabdruck zu hinterlassen.
    Er kannte fast alle Bereiche des Anwesens – außer Parkers Privaträumen (wäre es nicht interessant, das zu ändern?) – und hatte sich überall wohlgefühlt. Doch der ungezwungenste und einladendste Platz im Haus war immer noch Mrs Gradys Küche.
    Die Genannte persönlich drehte sich am Herd um, wo sie irgendetwas umrührte, das paradiesisch duftete.
    »Ach, da ist ja Malcolm.«
    »Wie geht es Ihnen, Mrs Grady?«
    »Ganz gut.« Mrs Grady zog eine Augenbraue hoch, als Del zwei Bier aus dem Kühlschrank holte. »Nehmt das mit raus. Ich kann euch hier nicht gebrauchen.«
    »Jawohl, Madam«, erwiderten beide Männer im Chor.
    »Ich nehme an, du bleibst zum Abendessen«, wandte Mrs Grady sich an Malcolm.
    »Laden Sie mich ein?«
    »Werde ich wohl, wenn Del seine Manieren vergessen hat.«
    »Er ist gerade erst gekommen«, brummelte Del.
    »Da die anderen mich überredet haben, nach dem Beratungsgespräch was zu essen zu servieren, kann ich auch noch einen mehr beköstigen. Wenn er nicht wählerisch ist.«
    »Wenn Sie kochen, Mrs Grady, bin ich für den kleinsten Bissen dankbar.«
    »Zungenfertig bist du ja, was?«
    »Das sagen jedenfalls alle Mädels.«
    Mrs Grady lachte auf und klopfte mit dem Löffel an einen Topfrand. »Jetzt aber raus mit euch beiden.«
    Del öffnete den Kühlschrank und nahm noch zwei Bier heraus. Drei der vier Flaschen drückte er Mal in die Hand, dann fischte er im Hinausgehen sein Handy aus der Tasche. »Jack. Mal ist hier. Wir haben Bier.

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