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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie ein wenig an, und sie sank quer zum Lenkrad auf den Fahrersitz. »In welchem Zustand ist dein Ersatzrad?«
    »Es ist noch nie benutzt worden, also neu. Letzten Winter habe ich alle Reifen erneuert. Verdammt.«
    »Jetzt brauchst du wieder zwei neue.« Mal beugte sich kurz herab, so dass diese scharfen grünen Augen auf einer Höhe mit ihren waren.
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, dass die Bewegung und sein beiläufiger Tonfall sie vermutlich beruhigen sollten. Da es zu funktionieren schien, musste sie ihm dankbar dafür sein.
    »Wir nehmen welche, die zu denen passen, die du schon hast«, fuhr er fort. »Wenn ich schon dabei bin, schaue ich mir auch den Rest des Wagens an.«
    »Ja, schön, okay.« Parker trank einen Schluck, weil sie merkte, dass ihre Kehle wie ausgedörrt war. »Danke. Ich habe nur …«
    »Eine Stinkwut«, beendete er den Satz, während er sich aufrichtete. »Das kann ich dir nicht verdenken.«
    »Und ich komme zu spät. Ich hasse es, zu spät zu kommen. Ich habe zu Hause ein Beratungsgespräch, in – oh, verdammt, in zwanzig Minuten. Ich muss mir ein Taxi rufen.«
    »Nein, nicht nötig.« Mal schaute die Straße hinunter auf den sich nähernden Abschleppwagen.
    »Das ging schnell … Du warst schnell. Ich habe nicht damit gerechnet …« Parker hielt inne, als ihr Gehirn wieder zu arbeiten begann. »Warst du hier auf der Strecke unterwegs, mit dem Motorrad?«
    »Ich bin hier unterwegs, mit meinem Motorrad«, berichtigte er. »Da du den Pannendienst gerufen hast, nachdem du von der Straße abgekommen warst. Hast du nicht die Polizei gerufen?«
    »Ich habe das Nummernschild nicht erkannt, nicht mal den Wagentyp.« Und das wurmte sie. »Es ging so schnell, und es hat geregnet, und …«
    »Und es wäre Zeitverschwendung. Bill macht trotzdem ein paar Fotos und meldet die Sache für dich.«
    Parker presste die Handwurzel an die Stirn. »Okay. Danke. Echt, vielen Dank. Ich glaube, ich bin ein bisschen durch den Wind.«
    »Das erste Mal, dass ich dich so sehe. Warte.«
    Er ging zum Abschleppwagen, und während er mit seinem Fahrer sprach, trank sie schluckweise Wasser und befahl sich, ruhiger zu werden. Alles war in Ordnung, völlig in Ordnung. Der Fahrer würde sie nach Hause bringen, und sie würde nicht einmal zu spät kommen. Zehn Minuten bis nach Hause, fünf Minuten, um sich frisch zu machen. Die banale Geschichte von ihrem Platten würde sie erst nach dem Beratungsgespräch erzählen.
    Alles war völlig in Ordnung.
    Sie schaute auf, als Malcolm zurückkehrte und ihr einen knallroten Helm reichte. »Den brauchst du.«
    »Wofür?«
    »Sicherheit geht vor, Legs.« Er setzte ihn ihr eigenhändig auf – und sein Lächeln bekam kaum merklich etwas von einem Grinsen. »Süß.«
    »Was?« Parker riss die Augen auf. »Wenn du denkst, ich steige auf das Motorrad da …«
    »Willst du rechtzeitig zu deiner Besprechung kommen? Deinen Ruf als Mrs Prompt und Effizient wahren? Der Regen hat aufgehört. Du wirst nicht einmal nass.« Erneut griff er an ihr vorbei, doch diesmal prallten sie dabei aneinander. Er wich zurück, mit ihrer Tasche in der Hand. »Die willst du sicher mitnehmen. Gehen wir.«
    »Kann der Fahrer … kann er mich nicht heimbringen?«
    Mal schnallte ihre Handtasche auf das Motorrad und schwang ein Bein über den Sitz. »Du hast doch keine Angst vor dem Motorradfahren, oder? Wozu auch, bei nicht mal zehn Kilometern?«
    »Natürlich habe ich keine Angst.«
    Mal setzte den Helm auf, wendete das Motorrad und ließ den Motor ein paarmal energisch aufheulen. »Die Zeit läuft.«
    »Oh, um Himmels …« Parker verkniff sich den Rest, stakste auf ihren Highheels zum Motorrad, und mit zusammengebissenen Zähnen gelang es ihr, ein Bein hinter ihm über den Sitz zu schieben. Ihr Rock rutschte ihr weit an den Schenkeln hoch.
    »Hübsch.«
    »Halt die Klappe.«
    Sie spürte sein Lachen mehr, als es zu hören. »Schon mal auf einer Harley gefahren, Legs?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    »Dann wird das ein besonderes Vergnügen für dich. Am besten hältst du dich fest. An mir«, fügte er nach einem Moment hinzu.
    Sie legte die Hände rechts und links an seine Taille. Doch als er den Motor erneut aufheulen ließ – und sie wusste genau, dass er es absichtlich tat –, schluckte sie ihren Stolz hinunter und schlang die Arme fest um ihn.
    Warum kam jemand bloß auf die Idee, auf einem so lauten, gefährlichen Ding …
    Dann flogen sie die Straße hinunter, und der Wind wehte kühl und sanft

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