Winterwunder
mit einem Handtuch abgetupft hatte, durchquerte Parker den Raum, um es in den Wäschekorb zu werfen. »Ich habe nur keine Zeit für Pfannkuchen mit Klatsch und Tratsch.«
»Es sei denn, eine von uns anderen steht im Mittelpunkt?« Laurel legte den Kopf schräg. »Wir haben Teil aneinander, Parker. So ist das bei uns. Wenn du dich darum drückst, zeigt mir das, dass du dir Sorgen machst, wohin das mit Mal führt.«
»Das stimmt überhaupt nicht.« Doch, es stimmte, gestand sie sich ein. Ja, es stimmte genau. »Also gut, also gut. Wir treffen uns zu Pfannkuchen und dem Rest, aber ich habe viel zu tun, wir alle, deshalb machen wir es kurz.«
Als sie hinausging und man ihr die Verärgerung bei jedem Schritt ansah, schaute Emma die anderen an. »Soll ich ihr nachgehen und mit ihr reden?«
»Du weißt, dass sie erst mal schmoren muss.« Laurel schnappte sich ein Handtuch und wischte sich Gesicht und Hals ab. »Sie ist ein bisschen genervt, aber darüber kommt sie schon hinweg.«
»Du hast Recht damit, dass die Sache mit Mal sie durcheinanderbringt.« Mac wechselte von Bizepscurls zu Trizeps-Kickbacks. »Wenn da nicht groß was wäre, hätte sie uns davon erzählt oder darüber gelacht, als ich es angesprochen habe. Wann ist Parker das letzte Mal wegen eines Typen durcheinander gewesen?«
»Das war im Jahre niemals, wegen dieses Herrn Niemand«, stellte Laurel fest.
»Genau so ist es. Ist das nun gut oder schlecht?«
»Gut, glaube ich.« Da sie schon einmal hier war, zwang Emma sich auf den Elliptical Trainer. »Er ist anders als die Typen, die sie sonst hatte, was ein Grund dafür sein dürfte, dass sie durcheinander ist. Und nichts hätte sie dazu gebracht, mit ihm auszugehen, wenn sie das nicht irgendwo gewollt hätte. Außerdem hat Mac gesagt, dass sie Jeans anhatte, und dazu diese voll süße schokoladenbraune Lederjacke. Sie hat sich also umgezogen, um mit ihm zu fahren.«
»Ich habe nicht gespannt«, beeilte Mac sich zu sagen. »Ich habe es einfach gesehen. Größtenteils jedenfalls.«
»Hat jemand was anderes behauptet?« Laurel winkte ab. »Wenn ich gehört hätte, dass sie mit ihm wegfährt, hätte ich das auch gemacht. Mein Gott, ein Glück, dass Del nichts davon weiß. Dabei sollten wir es auch belassen, bis wir genauer wissen, was Sache ist. Ich will nicht, dass er sich wegen Mal und Parker so aufregt wie damals wegen Emma und Jack. Aber jetzt muss ich duschen und Gott danken, dass Del schon früh einen Termin zum Frühstück hatte. Wir sehen uns unten.«
»Ich dachte, Parker würde das witzig finden«, sagte Mac zu Emma, als sie allein waren. »Ich wollte sie nicht verärgern.«
»Es ist nicht deine Schuld. Laurel hat Recht, so ist das bei uns nun mal.«
So war das bei ihnen nun mal, rief Parker sich ins Gedächtnis. Bis sie sich fertig geduscht und für die Arbeit angezogen hatte, war ihr Ärger schon in Gewissensbisse umgeschlagen, weil sie ihre Freundinnen so angeschnauzt hatte.
Sie hatte das Ganze zu sehr aufgebauscht. Und sie hatte alles in sich hineingefressen – etwas, wovon sie zugeben musste, dass sie es zu schnell und zu oft tat.
Also würden sie ihre Tradition wahren, genau wie es sein sollte. Sie würden ein bisschen lachen, und das war’s.
Als sie in die Küche kam, stand Mrs Grady an der Arbeitsplatte und rührte den Teig.
»Guten Morgen, Parker, mein Mädchen.«
»Morgen, Mrs G. Ich höre, es gibt Pfannkuchen.«
»Mhm.« Mrs Grady wartete, bis Parker sich eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte. »Und, lässt du dir als Nächstes ein Tattoo stechen?«
»Was?«
»Das wäre doch der nächste Schritt, nachdem du auf einer Harley herumgedüst bist.«
Parker brauchte Mrs Gradys Schmunzeln nicht zu sehen, um zu wissen, dass das ironisch gemeint war. »Ich dachte, aus gegebenem Anlass vielleicht ein kleines Herz an einer diskreten Stelle. Vielleicht mit ›FID‹ darin, als Abkürzung von ›Für immer Dein‹.«
»Sehr hübsch und passend.« Mrs Grady stellte den Teig beiseite und bereitete eine Schüssel mit Beeren vor. »Am Ende prügeln wir uns noch um den Kerl. Immerhin hat er mir Blumen mitgebracht und mich gefragt, ob ich mit ihm tanzen gehe.«
»Das gefällt Ihnen.«
»Natürlich. Er erinnert mich an jemanden.«
»Ach?« Parker lehnte sich an die Arbeitsplatte. »An wen?«
»Ich kannte mal einen Jungen, der ein bisschen ungehobelt war, absolut von sich überzeugt, und sehr zungenfertig, wenn es darauf ankam. Sah sündhaft gut aus, und doppelt so sexy. Wenn er ein Auge
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