Winterwunder
nervös.«
»Du hattest Spaß mit ihm, Parks.« Mac hob die Hände. »Warum nicht ein bisschen Spaß haben?«
»Er ist immun gegen dein Abwehr-Cape und deine Freeze-Ray-Kanone. Du kannst nicht vorhersagen oder kontrollieren, wie er agiert oder reagiert.« Unter dem Tisch tätschelte Laurel Parkers Bein. »Also suchst du einen Grund, um Nein zu sagen.«
»So hohl bin ich nun auch nicht.«
»Nicht hohl. Du hast Angst, ihn dir zu nahekommen zu lassen, weil er dir mehr bedeuten könnte als erwartet. Ich glaube, das tut er schon.«
»Ich weiß es einfach nicht. Und ich mag es nicht, wenn ich was nicht weiß.«
»Dann lass dir ein bisschen Zeit«, sagte Emma, »und finde es heraus.«
»Ich denke darüber nach. Ehrlich.« Wie könnte sie nicht, musste Parker sich eingestehen. »Und so viel zur heutigen sexy Frühstücksgeschichte. Ich bin euch echt dankbar, aber jetzt müssen wir umschalten. Wir sind schon spät dran mit unserer Besprechung. Wir haben uns auf eine Veranstaltung vorzubereiten.«
Mal baute bei einem Prachtexemplar von 62er T-Bird Sports Roadster neue Motorlager ein. Auf Wunsch des Kunden hatte er den Motor praktisch komplett neu zusammengebaut, und als er fertig war, schnurrte der 6,4-Liter-V8 die Straße hinunter wie eine riesige schlanke Katze. Mal hatte bereits die Bremsbeläge erneuert, die Kühlung repariert und die drei Holly-Doppelvergaser gereinigt.
Nach seinen Berechnungen würde er mit diesem fetten Teil schon bald eine Probefahrt machen.
»Was für ein Prachtstück.«
Als Mal den Kopf unter der Motorhaube herauszog, erblickte er Del, der im Anwaltsoutfit in Mals Höhle – der Werkstatt – stand.
»Allerdings. 62er, M-Code«, fügte Mal hinzu. »Total schnittig. Einer von ungefähr zweihundert, die damals verkauft wurden.«
»Echt?«
»Das Biest war teuer. Der Kunde hat den hier auf einer Auktion gekauft und wieder instand setzen lassen. Außen Rangoon-Rot, innen zweifarbig rot-weiß. Weißwandreifen, Speichenräder. Nachdem er das Ding außen und innen auf Hochglanz hat bringen lassen, dämmerte ihm, dass die hundertachtzigtausend, die der Motor drauf hatte, ihm auf der Straße Probleme machen könnten.«
»Und an dem Punkt kamst du ins Spiel.«
»Ich richte ihn her. Schau ihn dir an.«
»Klar, solange du nicht verlangst, dass ich weiß, was ich da anschaue, oder die Hälfte von dem verstehe, was du sagst.«
»Dieses Schätzchen hat die verchromte Motorverkleidung.«
Del spähte hinein, sah einen großen Motor, viel Schwarz, etwas glänzenden Chrom und verschiedene Teile, auf denen Thunderbird stand. Da er wusste, was von ihm erwartet wurde, nickte er. »Und, was kann das Baby?«
»Wenn ich fertig bin? So ziemlich alles, was du willst, außer, dir einen Gutenachtkuss zu geben.« Mal zog das Stofftaschentuch aus seiner Gesäßtasche und wischte sich die Hände ab. »Macht der Mercedes dir Ärger?«
»Nein. Ich hatte eine Frühstücksbesprechung in der Stadt, also dachte ich, ich komme danach schnell vorbei und lasse dir die Papiere da, die ich für dich aufsetzen sollte. Ich hätte ungefähr zehn Minuten, falls du sofort einen Blick darauf werfen willst. Oder ich kann sie in deinem Büro lassen, du liest sie, wenn du dazu kommst, und rufst mich an, wenn du Fragen hast.«
»Ich habe hier alle Hände voll zu tun. Ich lese sie lieber später. Solange du nicht verlangst, dass ich weiß, was ich da anschaue oder die Hälfte von dem verstehe, was du sagst.«
»Ich gehe sie mit dir durch, irgendwann.« Mit nachdenklichem Stirnrunzeln schaute Del erneut unter die Motorhaube. »Vielleicht gehst du eines Tages mit mir auch mal einen Motor durch.«
Mals Büro war ein winziges Kämmerchen neben der Garage. Darin standen ein Schreibtisch aus Metall, ein paar Aktenschränke und ein Drehstuhl. Del trat ein, nahm den Ordner aus der Aktentasche und legte ihn oben auf den Posteingangsstapel.
Mal steckte das Taschentuch wieder ein. »Vielleicht nutzen wir die zehn Minuten, um über was Persönliches zu sprechen.«
»Klar. Was liegt an?«
»Gestern Abend war ich mit Parker aus.«
Es dauerte einen Augenblick, bis bei Del der Groschen fiel und er den Kopf schüttelte. »Du hast sie überredet, noch mal aufs Motorrad zu steigen? Warst du bewaffnet?«
»Wir haben einen Deal gemacht. Wir würden eine Tour machen, was essen gehen, und ich würde sie wieder nach Hause bringen. Wenn sie dann sagen würde, es hätte ihr keinen Spaß gemacht, würde ich den Rückzug antreten.«
»Also seid ihr
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