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Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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mehr, was sie denken sollte, so durcheinander war sie, zumal sie ungewollt eine unermessliche Geborgenheit in Thomas’ Nähe fühlte. Er war wieder da. Jetzt ging es mit dem Weingut weiter. Sie war nicht mehr auf sich gestellt, hatte einen Freund an ihrer Seite. Das Klopfen an der angelehnten Tür ließ sie beide hochfahren.
    „ Anke!“, rief Leonie erfreut. Sie schob Thomas zur Seite und sprang auf. Anke lächelte in beide Richtungen. „Entschuldigung, die Haustür war nur angelehnt und da dachte ich ...“
    „ Ist schon gut.“ Leonie war dankbar über Ankes Besuch, lenkte er sie doch von sich und Thomas ab. Anke umarmte sie herzlich und begrüßte Thomas mit einem breiten Lächeln. „Guten Tag, wir kennen uns flüchtig aus dem Weinverkauf.“
    Leonie bemerkte, dass Anke länger als nötig seine Hand schüttelte. „Es ist gut, dass Sie wieder frei sind.“ Leonie spürte ihren forschenden Blick, als sie hinzufügte: „Leonie ist bestimmt überglücklich darüber.“
    Intuitiv verstand sie den Subton in Ankes Äußerung. Schamröte stieg Leonie ins Gesicht, vor allem, weil sie wusste, dass beide ihre erglühtem Wangen falsch deuten würden. Angestrengt überlegte sie, wie sie aus der für sie peinlichen Situation herauskam. Somit nahm sie dankbar auf, als die schreckliche Nachricht von Helga Heises Ermordung aus dem Unterbewusstsein wieder an die Oberfläche drängte. Leonie suchte nicht lange nach Worten. In dem Moment, als sich auch Johannes’ merkwürdiges Verhalten dazu gesellte, sprudelte es aus ihr heraus.
    „Wir haben einen weiteren Mordfall, ich meine, möglichen Mordfall“, verbesserte sich Leonie. „Helga Heise wurde in den Morgenstunden an der Ahr gefunden und Johannes ist einfach auf und davon, seit Mittag. Der Lexus ist weg! Ich denke, er ist ...“
    Anke hob die Hand. „Stopp, stopp, Münch war heute bei mir in Bonn“, fiel sie Leonie ins Wort. „Ich wollte sowieso kommen, aber auch deswegen bin ich jetzt hier.“
    Thomas Broll schaute verständnislos zwischen den beiden Frauen hin und her. Natürlich, dachte Leonie, er hatte weder Ahnung von Johannes’ Rückkehr noch kannte er womöglich Helga Heise. Sie musste ihm erklären, dass ...
    „ Was sagtest du, Johannes ist immer noch weg?“ unterbrach Anke ihre Gedanken. Leonie nickte. Mit kurzen Worten schilderte sie Johannes’ Reaktion, nachdem sie ihm die Nachricht überbracht hatte.
    „ Johannes Rosskamp ist zurück?“, fragte Broll irritiert. „Und wer, verdammt, ist Helga Heise?“
    „ Kennst du Johannes?“
    Thomas schüttelte den Kopf. „Herbert hat wenig von ihm gesprochen. Und Johannes ist tatsächlich hier?“
    Leonie nickte mehr mit den Augen als mit dem Kopf. „Er kennt Onkel Lennart wohl ziemlich gut, jedenfalls ...“ Sie setzte sich wieder. „Ich weiß nicht mehr, was ich von all den Ereignissen halten soll. Weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ich muss an so vieles denken, der Wein, das Winzerfest, die Mitarbeiter ..., es reißt nicht ab“. Sie wechselte einen ratlosen Blick zwischen Anke und Thomas. Er ging zu ihr. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter. „Ich bin jetzt da, du bist nicht mehr allein.“ Leonie bemerkte sofort, wie Anke bei seinen beschwörenden Worten still in sich hinein lächelte.
    „ Helga Heise“, griff sie dann sogleich Thomas’ angerissene Frage auf, „ist oder besser, war eine Jugendfreundin von Leonies Mutter. Die Brüder Rosskamp, dieser Priester Lennart, Elene, Leonies Mutter und Helga Heise waren in ihrer Jugend eng befreundet. Eine Art Clique, wie man sagt.“
    „ Du hast also etwas heraus gefunden, als du mit Helga gesprochen hast?“ reagierte Leonie sofort.
    Anke sah sie erstaunt an. „Woher weißt du ...?“ Konnte Leonie nun auch noch Vergangenheit und Zukunft hellsehen wie ihre Mutter damals, dachte Anke unweigerlich. Aber Leonie klärte das schnell auf.
    „ Münch hatte zunächst mich verdächtigt, mit ihr geredet zu haben, unsere roten Haare ...“, sie lachte auf. Er war zuerst bei mir, bevor er dich aufgesucht hat. Anke war regelrecht erleichtert über die im normalen menschlichen Bereich liegende Erklärung. „Wie auch immer! Ein weiterer Mord, Johannes verschwunden ...“, drangen Ankes energische Worte durch den Raum, „wir dürfen uns jedenfalls jetzt nicht von den Ereignissen lähmen lassen. Ich habe im Hohenzollern ein Zimmer gemietet und werde die nächsten Tage hier sein und nachforschen.“
    „ Moment mal.“ Thomas hob die Hände. „Bekomme ich

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