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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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Dave. Tut mir leid, Bruder, aber ich werde dich weiterhin David nennen. Als ich den Pfeil über seinen Namen schiebe, verwandelt er sich in eine Hand. Ich schaue zur Tür hinüber. Emma ist immer noch nicht zurückgekehrt, aber sie hat sicher nichts dagegen, dass ich mich über David informiere. Der gehört schließlich zu meiner Familie.
    Davids Seite zufolge wohnt er inzwischen in Bellingham, Washington, und arbeitet als Computertechniker.
    Dann bemerke ich etwas anderes.
    Beziehungsstatus Hat eine Beziehung mit Phillip Connor
    Okay, das ist … hm … ich weiß nicht …
    Emma kommt herein und lässt sich auf ihr Bett fallen. »Irgendwas Interessantes?«
    »Nö.«
    Ich klicke auf das X in der Ecke. Facebook erscheint und AOL sagt »Auf Wiedersehen!«.
    »Entschuldige«, sage ich rasch. Was ich gerade gesehen habe, hat mich ziemlich umgehauen. »Soll ich mich wieder einloggen?«
    Emma legt ihren Kopf auf die Seite und lächelt mich süffisant an. »Hast du etwa die Unterhose gewechselt, weil ich mich darüber lustig gemacht habe?«
    »Nein«, antworte ich. Aber natürlich ist es so. Dass Emma vorhin in mein Zimmer geplatzt ist, war schon peinlich genug. Doch noch viel peinlicher wäre es, wenn das Mädchen, bei dem ich derzeit große Chancen habe, meinen Slip sähe. Ich möchte nicht, dass sie als Erstes denkt: Hat der Kerl schon mal was von Boxershorts gehört?
    Nachdem Emma gegangen war, habe ich mir ein paar Boxershorts aus der Wäscheschublade meines Vaters stibitzt. Sie befanden sich in einer ungeöffneten Packung und sind ein bisschen zu groß, doch erfüllen sie ihren Zweck. Nach der Schule werde ich mir eigene kaufen.
    »Mir kannst du nichts vormachen«, sagt Emma. »Aber findest du es nicht ein bisschen albern, das wegen Sydney zu tun? Ich meine, du kennst sie doch kaum.«
    »Was sich bald ändern wird«, entgegne ich selbstsicher.
    »Ach, wirklich? Hat sie gestern noch angerufen?«
    Dieser Frage wollte ich eigentlich aus dem Weg gehen.
    »Denn wenn sie es nicht getan hat«, fährt Emma fort, »dann hat sie es sich vielleicht anders überlegt.«
    Kein Kommentar. Was ist, wenn Emma recht hat? Sydney und ich kennen uns wirklich kaum. Vielleicht hat sie mich im Kurs früher bemerkt, als eigentlich vorgesehen war, und der Prozess, der uns wieder voneinander entfernt, hat bereits eingesetzt.
    Emma beugt sich über meine Schulter und loggt sich wieder bei AOL ein.
    »Macht doch nichts«, sage ich. »Ich hab auch nicht erwartet, dass sie mich sofort anruft.«
    Bevor ich hierherkam, habe ich mein Telefon an der Steckdose im Badezimmer angeschlossen, die sich neben dem Medizinschrank befindet, das Fenster geöffnet und das Telefon aufs Fensterbrett gelegt. Das schnurlose Telefon, das seinen festen Platz im Schlafzimmer meiner Eltern hat, habe ich nahe der Haustür platziert. Sollte unser Telefon klingeln, kann ich gegebenenfalls quer über die Vorgärten sprinten und an den Apparat gehen, ehe Sydney auflegt.
    »Stimmt schon«, entgegnet Emma. »Sie würde nicht sofort anrufen, sondern dich erst mal ein bisschen zappeln lassen.«
    »Meinst du?«, frage ich.
    »So sind die Spielregeln«, erklärt Emma.
    Emma und Kellan verbringen Stunden damit, über Beziehungen zu reden und Persönlichkeitstests in irgendwelchen Zeitschriften zu machen. Wann immer ich meinen Senf dazugebe, lachen sie nur und sagen, ich hätte keine Ahnung von so was.
    Emma scrollt durch mehrere Kommentare auf ihrer Facebook-Seite, die sie aufmerksam liest.
    »Man kann das zwar nicht genau wissen«, fährt sie fort, »aber ich glaube, dass Kevin Storm Feuerwehrmann ist. Oder Arzt.«
    Auch wenn mich Sydney ein bisschen zappeln lässt, wird sie bestimmt bald anrufen. Warum hätte sie sonst meine Telefonnummer haben wollen? Aber Emma hat es geschafft, in dieser Hinsicht Zweifel in mir zu säen.
    »Wie schön für dich«, entgegne ich. »Dann bist du mit ihm bestimmt besser dran als mit Jordan Jones. Hast du noch was gefunden?«
    Emma blickt auf den Bildschirm. Eigentlich sollte ich sie das nicht fragen, denn schließlich war ich in dieser Hinsicht selbst nicht ehrlich. Ich behauptete, ich hätte nichts Interessantes gefunden, obwohl ich entdeckt habe, dass mein Bruder mal eine Beziehung mit einem Kerl namens Phillip haben wird!
    »Nichts Neues«, antwortet Emma. »Aber ich habe über deine Liste nachgedacht. Du weißt schon, die Liste mit den Leuten, über die du dich informieren willst. Ich bin mir nicht sicher, ob …«
    Ich ziehe ein

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