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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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einbinden«, erinnerte Stina die anderen.
    »Wisst ihr was, Liza hat von Finderlohn gesprochen.« Märtha senkte die Stimme. »Keine schlechte Idee. Wenn wir eine Million Euro als Belohnung aussetzen, kommen die Bilder vielleicht wieder zum Vorschein. Immerhin haben wir noch vier, fünf Millionen im Fallrohr.«
    »Wollen wir wirklich eine Million weggeben?« Anna-Greta riss erschreckt die Augen auf. »Nein, Hunderttausend tun es auch.«
    »Aber das Museum muss seine Bilder zurückbekommen. Diebe haben auch eine Berufsehre«, erklärte Märtha.
    »Hauptsache, wir landen nicht wieder im Gefängnis«, piepste Stina.
    »Als ob wir da nicht schon säßen«, meinte Anna-Greta.
    »Ich habe eine Idee«, sprach Stina weiter und beobachtete nachdenklich ein paar Sperlinge in den Büschen ein paar Meter entfernt. »Wir schalten für den Finderlohn baldmöglichst eine Anzeige, und wenn sich jemand meldet, bitten wir um Freigang und …«
    »Aber da werden wir doch überwacht«, hielt Anna-Greta dagegen. »Vielleicht warten wir besser, bis wir mit Fußfessel entlassen werden.«
    »Aber kann man mit Fußfessel im Grand Hotel wohnen?«, fragte Stina.
    »Nein, die Wärter können uns bestimmt in irgendeinem Computer verfolgen und sehen genau, was wir tun. Und dann verraten wir auch noch, dass das Geld im Fallrohr versteckt ist«, sagte Märtha.
    »Können wir die Fußfessel nicht einfach abmachen und einem Pferd von der Wachparade anhängen?«, schlug Anna-Greta vor, die früher einmal geritten war. Märtha und Stina sahen sich an und fragten sich, ob sie sich verhört hatten. Anna-Greta machte eigentlich nie Witze. Gunnar schien Wunder zu wirken.
    »Wir müssen das alles in Ruhe durchdenken«, sagte Märtha schließlich. »Einen Plan schmieden und dann Freigang beantragen für die Recherchen.«
    Das klang vernünftig, und sie beließen es dabei. Doch Märtha war überhaupt nicht zufrieden, denn tief in ihrem Inneren machte sie sich wegen Liza große Sorgen. Nicht auszudenken, wenn diese Schlampe die Bilder als Erste fand.

53
    Nichts ist verloren, man darf die Hoffnung nie aufgeben, dachte Schwester Barbro, als sie die Unterlagen auf dem Schreibtisch durchblätterte. In der Liebe ist es wie in der Politik. Und wie bei Aktiengeschäften. Man weiß nie, wohin die Reise geht. Sie hatte ihre Zukunft auf Ingmar gesetzt, und nun musste langsam etwas passieren. Sie holte ihr weißes Taschentuch heraus und tupfte sich den Schweiß vom Dekolleté. Im Aufenthaltsraum saßen zwei ältere Herren und dösten vor sich hin, und Dolores war auf dem Sofa eingenickt. Barbro sah sie, aber sah sie auch wieder nicht. In ihrem Kopf gab es nur Ingmar. Seine Frau machte neuerdings Probleme. Sie war mit den Kindern aus England zurückgekehrt, aber eine Woche später schon wieder hingeflogen. Anfangs hatte er nicht viel von seiner Ehe erzählt, doch Barbro hatte gemerkt, dass er stiller und nachdenklicher geworden war. Als sie ihn schließlich darauf angesprochen hatte, hatte er ihr sein Herz ausgeschüttet. Seine Frau hatte sich in London in einen englischen Geschäftsmann verliebt. Kein Mann mag es, wenn er ausgetauscht wird, also ließ er sich von ihr trösten. Sie blieb über Nacht bei ihm und deponierte sogar ein paar Schuhe und Kleider in seinem Schrank. Barbro hatte das Gefühl, sie habe einen Lachs an der Angel und könnte langsam, aber sicher, die Schnur einziehen.
    »Ingmar, Liebling, was wird denn jetzt geschehen?«, wagte sie ein paar Wochen später zu fragen.
    »Ich habe mit meiner Frau noch einiges zu klären, aber dann, Liebste, dann!«
    Sie und Er. Dass er es ernst meinte, begriff sie, als er sie seinen Kindern vorstellte.
    »Dies ist Barbro, meine Kollegin, und ich hoffe, ihr versteht euch gut miteinander«, hatte er gesagt und dann gejammert, wie viel noch zu tun sei. »Schade, dass ich so viele Überstunden machen muss, aber wir haben immerhin die Abende und die ganzen Nächte gemeinsam.«
    »Ich kann dir doch helfen«, sagte sie forsch und arbeitete weiterhin daran, sich unentbehrlich zu machen.
    Jetzt teilten sie das Haus und den Alltag, und sie konnte ihre Arbeit gar nicht schnell genug hinter sich bringen, um endlich nach Hause zu kommen und das Essen zu machen. Genau so, als wären Ingmar und sie verheiratet. Sie spürte, wie sie ihrem Ziel näher kam. Bald, dachte sie sich. Bald!
    Welch ein Glück, dass zwischen ihr und Ingmar alles so gut lief, denn bei der Arbeit hatte sie es nicht mehr so leicht. Seit dem Bilderraub im

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