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Wir haben gar kein Auto...

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Titel: Wir haben gar kein Auto... Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich, »kein Problem, dann fahr ich allein mit dem Bus hoch auf den Pass, die Radstrecke ist unten im Dorf gekennzeichnet. Aber nimm dir genug zu trinken mit, denn es ist eine reine Mountainbikestrecke, sehr steil und mit gefährlichen Felsen und Abgründen.«
    Er hat verstanden!
    In der Stube biegt sich der Frühstückstisch unter all seinen Gaben. Ganz für uns alleine hat die gute Seele aufgetischt, vom selbstgebackenen Kuchen übers Frühstücksei bis zu den duftenden frischen Semmeln und der hauseigenen Marmelade. Ich bin total gerührt, weiß ich doch, dass sie uns eine Freude machen will. Der Enkel Daniel, gerade mal zehn Jahre alt, kommt mit Kaffee und Milch aus der Küche und bleibt ein bisserl verschämt neben uns stehen.
    Â»Setz dich doch zu uns«, fordere ich ihn auf. »Hast heute schulfrei?«
    Â»Nein«, sagt Daniel, »eigentlich nicht. Ich muss jetzt gleich mit der Oma zum Zahnarzt, weil ich eine Zahnspange kriegen soll, und da müssen vorher zwei Zähne gezogen werden.«
    Ich zerfließe vor Mitleid, rede ihm gut zu, mutig zu sein und schon mal ordentlich Eiswürfel im Kühlschrank vorzubereiten. Ja, und dann kommen wir ins Schwätzen, über die blöde Schule, über die blöden Hausaufgaben und über so andere blöde Dinge, und dann gesteht er, dass er uns vom »Pfernsehen« her kennt und ob wir »eam net pfia d’Mama a Autogramm hättn«. Vorsorglich habe ich tatsächlich einige Karten eingesteckt, sozusagen als Erpressung, falls wir mal in Not kommen sollten und Hilfe bräuchten. Somit profitiert der Daniel mit der Oma und der Mama. Es ist richtig nett bei den beiden, aber wir müssen uns beeilen, denn der Bus geht um 9.30 Uhr, und den gilt es unbedingt zu erwischen.
    Daniel hilft uns noch mit unserem Gepäck und den Rädern, passt den Bus auf der Straße ab, und schwups, sitzen Bruno und ich neben der Frau Zoller vorne im Bus. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass Bruno, der Dokumentarfilmer, alles festgehalten hat und dem Daniel somit ein Denkmal gesetzt hat.
    Im Bus sitzen vier weitere Personen, ein Pärchen mittleren Alters mit Berliner Dialekt und zwei etwas dickliche Männer. Alle haben schöne Mountainbikes, und trotzdem haben sie es vorgezogen, den Shuttle zu nehmen. Ich bin neugierig und frage, weshalb. Uns wird eine Strecke über den Fernpass geschildert, die es in sich habe und für so untrainierte Menschen, wie sie es seien, eine Hausnummer zu anstrengend sei.
Es nagt ein wenig in mir, denn eigentlich hätte ich dieHerausforderung gerne angenommen und habe mich nur nicht getraut wegen des Gepäcks und weil wir gestern so fix und foxi waren. Der Weg war auch nirgends gut beschrieben, und ich konnte nicht einschätzen, ob wir auf ihm ins Verderben radeln würden. Aber rein von der Moral her schäme ich mich, jetzt hier gemütlich im Bus zu sitzen. Somit kann ich niemandem sagen, dass ich über den Fernpass geradelt bin. Bruno ist das wurscht. Er filmt mit vollen Batterien die Gegend und unser Gequatsche und lässt der Bequemlichkeit den Vortritt.
    Frau Zoller als Reiseleiterin sagt dann zu meinem Glück den entscheidenden Satz, dass es nämlich gar nicht erlaubt sei, mit Citybikes über den Pass zu fahren. Die Straße sei für Radler gesperrt, und für die Tour hätten wir die falschen Reifen. Hurra, meine Ehre ist gerettet! Ich übersetze Bruno alles, damit ich mir auch ja nicht später sein Gefeixe anhören muss, von wegen schlapp und große Gosche und so weiter.
    Am Fernsteinsee werden wir alle ausgeladen. Herrlich ist das Wetter und phantastisch die Sicht auf der Höhe. Ich gehe ins Gasthaus am See, um meinen morgendlichen Kaffee loszuwerden, und Bruno packt die Luftpumpe aus, um seine Reifen aufzupumpen, denn er meint, dies wäre absolut nötig. Das Berliner Pärchen sitzt schon auf der Terrasse und bestellt Frühstück. Aha, so kann man den Tag natürlich auch angehen lassen, denke ich mir.
    Als ich zurückkomme, steht Bruno pumpenderweise mit schlappen Reifen da. Er pumpt und pumpt, aber der Pneu füllt sich nicht mit Luft. Ich sehe ihm eine Weile zu und bemerke, dass alle Luft seitlich an dem Ventil vorbeigeht, und sage es ihm.
    Â»Nein, nein, das stimmt nicht, das würde ich doch spüren. Es dauert halt nur so lange«, erwidert Bruno.
    Â»Lass mich mal probieren«, bitte ich ihn.
    Beim Wechsel entweicht das bisschen

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