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»Wir haben soeben unsere Reiseflughöhe vergessen«

»Wir haben soeben unsere Reiseflughöhe vergessen«

Titel: »Wir haben soeben unsere Reiseflughöhe vergessen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Poole
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Lektion: Halt die Klappe! Flugbegleiterinnen dürfen nicht über Prominente klatschen. Das ist streng verboten.
    Andererseits – wenn wir den Namen nicht erwähnen, fällt das doch nicht unter Klatschen, oder? Hier also ein paar Nachrichten aus der Bordküche: Er war einer der größten Popstars unserer Zeit, und er weigerte sich zwar, in 12   000 Meter Flughöhe seine Atemschutzmaske abzunehmen und die Kabinenluft zu atmen, war sich aber nicht zu schade, zwei komplette First-Class-Menüs zu verputzen. Die Frau, von der ich jetzt spreche, hat nicht nur eine Tochter, die zur A-Prominenz gehört, sondern auch kein Problem damit, ihre tägliche Sit-up-Einheit auf dem Boden der First Class zu absolvieren. Dann ist da noch dieser Schauspieler, der für seine Schwäche für Supermodels bekannt ist. Er schlief ein, während seine Hand noch in seiner Hose steckte. Das Mitglied einer der berühmtesten Boygroups der Neunziger weigerte sich, den Gurt anzulegen, während die Maschine zur Startbahn rollte – so lange, bis die Flugbegleiterin drohte, ihn aus dem Flugzeug zu werfen. Erinnern Sie sich noch an diese Komikerin, die aus einer der berühmtesten Talkshows flog? Sie verlangte vom Piloten, während des Fluges keine weiteren Durchsagen zu machen, weil ihr Baby schlief. Eine wunderschöne Hollywood-Schauspielerin saß in der Business und kaute während des gesamten Flugs an den Nägeln (sie war übrigens mal mit einem Kollegen verheiratet, von dem man weiß, dass er sein Omelette zuerst mit Messer und Gabel in mundgerechte Stücke schneidet, um es dann mit den Fingern zu essen). Nicht zu vergessen die Sängerin, die die Flugbegleiterin barsch darauf hinwies, es nicht zu wagen, »ihren Mann« anzusprechen, als diese sich nach seinem Getränkewunsch erkundigt hatte. Ach ja, und der langhaarige Sänger einer der populärsten Rockbands der Neunziger war eigentlich viel zu alt, um mit der sechzehnjährigen Tochter des Kapitäns zu flirten, die mit dem Mitarbeiterausweis ihres Vaters in der First Class mitflog. Zwei ehemalige, mittlerweile geschiedene R&B-Stars wurden dabei beobachtet, wie sie, sichtlich derangiert, gemeinsam aus der Bordtoilette kamen. Sie gilt als eine der attraktivsten Frauen der Welt, außerdem ist sie bekannt für ihre Freundlichkeit und Großzügigkeit. Einmal drückte sie einem Mitarbeiter am Gate sogar einen Fünfziger in die Hand, nur weil er ihr sein Handy geliehen hatte. Der größte R&B-Sänger aller Zeiten litt unter so großer Flugangst, dass er einzig in der ersten Reihe der First Class fliegen konnte. Wenn diese Reihe nicht verfügbar war, wartete er lieber auf den nächsten Flug. Dann war da noch die Talkshow-Ikone, die eine derartige Schweinerei in der First Class hinterließ, dass sowohl Crew als auch Mitreisende ihren Augen kaum trauen wollten. Eine Solokünstlerin, einst Mitglied einer der berühmtesten Girlbands der Welt, hielt einem Flugbegleiter einen Vortrag darüber, wie wichtig es sei, die eigene Mutter anständig zu behandeln. Und nicht zu vergessen dieser Rapper, der in den letzten Jahren mehrfach seinen Namen geändert hat. Er starrte auf die Sie-wissen-schon jeder einzelnen Flugbegleiterin, die den Gang entlangkam. Dieser Jungstar, der in der Holzklasse flog, obwohl sein Film längst zum Kassenschlager geworden war. Und die kanadische Sängerin, deren Songs mit beleidigenden Texten die Charts eroberten, ließ ihren Sitznachbarn erst zur Toilette gehen, nachdem er sich bereit erklärt hatte, gemeinsam mit ihr zu meditieren.
    Einmal hatte ich eine Kabine voller Victoria’s-Secrets-Models, was mir erst bewusst wurde, als eine Kollegin fragte, wie sie denn so seien. Abgesehen davon, dass sie nur Salat ohne Dressing aßen, extrem mager waren und ihr Lächeln praktisch einmal rund um ihren Kopf reichte, unterschieden sie sich nicht von allen anderen Passagieren der First Class während eines Nachtflugs. Überhaupt buchen viele Prominente Business-Tickets zum regulären Preis und versuchen dann wie alle anderen auch, ein Upgrade in die First Class zu kriegen. Auch reiche Menschen freuen sich über Schnäppchen. Und wenn ein Upgrade nicht möglich ist, flippen sie genauso aus wie jeder andere; mit dem Unterschied, dass gewöhnliche Passagiere sich in solchen Fällen eher selten darüber beschweren, in der Holzklasse gemobbt zu werden.
    Als meine Mitbewohnerin Jane eines Tages mit ihrem Mitarbeiterausweis nach Los Angeles flog, stellte sie fest, dass sie umzingelt war von Hollywood-Stars.

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