Wir Kinder Aus Bullerbü
sauberem Wasser und gab Swipp ordentlich zu fressen. Hinterher nahm er ihn mit auf einen
langen Spaziergang bis zu uns nach Bullerbü, und Swipp hüpfte und sprang und bellte vor Freude, denn er war so lange angebunden gewesen, dass es ihm schrecklich über war. Die ganze Zeit, während Nett den kranken Fuß hatte, holte Ole Swipp jeden Tag ab und ging mit ihm spazieren. Wir gingen auch mit ihm spazieren, aber Swipp mochte Ole am liebsten leiden, und kein anderer durfte seine Leine halten, denn dann knurrte Swipp. Als Netts Fuß wieder in Ordnung war, sagte er zu Ole: »Jetzt aber Schluss damit! Der Hund ist ein Wachhund. Er muss wieder an die Kette.«
Swipp dachte, er dürfte wie gewöhnlich mit Ole spazieren gehen, und er hüpfte und jaulte. Aber als Ole fortging, ohne ihn mitzunehmen, heulte Swipp und war schrecklich traurig, sagte Ole.
Und Ole war auch viele Tage lang traurig. Schließlich konnte sein Papa es nicht länger mit ansehen, wie traurig er war, und da ging Oles Papa zu Nett und kaufte Swipp für Ole. Wir ändern alle gingen zu Ole, um zuzusehen, wie er Swipp in der Waschküche badete. Wir halfen auch dabei. Als Swipp gewaschen und abgetrocknet und gebürstet war, sah er aus wie ein ganz anderer Hund. Und jetzt ist er nie mehr wütend und braucht nicht mehr an der Leine zu gehen. Er schläft jede Nacht unter Oles Bett, und wenn wir Kinder aus Bullerbü aus der Schule kommen, läuft Swipp Ole auf halbem Wege entgegen und trägt ihm die Schultasche nach Hause. Aber er geht nie bis zu Netts Haus. Vielleicht hat er Angst, dass der Schuhmacher herauskommt und ihn zurückholt.
Es ist schön, ein eigenes Tier zu haben, aber ein Großvater ist auch nicht übel
Es ist schön, ein Tier zu haben, das einem ganz allein gehört. Ich möchte auch gern einen Hund haben, aber ich habe keinen. Wir haben so viele Tiere hier in Bullerbü, Pferde und Kühe, Kälber, Schweine und Schafe. Und Mama hat eine Menge Hühner. Deshalb nennt man den Mittelhof auch die Hühnerfarm von Bullerbü. Mama schickt Eier an alle Leute, die gern Küken haben möchten. Eines von unseren Pferden heißt Ajax und gehört mir. Aber es gehört mir nicht so ganz, wie Swipp Ole gehört.
Aber Kaninchen habe ich, die wirklich mir gehören. Sie wohnen in einem Stall, den Papa mir gebaut hat, und jeden Tag muss ich hinausgehen und Gras und Löwenzahnblätter für sie pflücken. Im Winter bringe ich die Kaninchen in den Kuhstall. Sie bekommen viele Junge und ich habe eine Menge an Ole verkauft. Bosse hatte früher auch Kaninchen, aber es wurde ihm über, wie ihm alles über wird, nur seine Vogeleier nicht. In unserem Garten steht ein alter Baum, den wir den Eulenbaum nennen, weil Eulen darin wohnen. Einmal ist Bosse auf den Eulenbaum geklettert und hat den Eulen ein Ei weggenommen. Es lagen vier Eier im Nest, sodass die Eulen noch drei Eier behielten. Bosse pustete das Ei aus und legte dann die leere Schale in die Kommode zu seinen anderen Vogeleiern. Hinterher fiel ihm ein, dass er sich mit der Eulenmama einen kleinen Spaß machen könnte, und da kletterte er wieder zum Nest hinauf und legte ein Hühnerei hinein. War es nicht merkwürdig, dass die Eulenmama den Unterschied nicht bemerkte? Denn das tat sie nicht. Sie brütete ruhig weiter und eines schönen Tages lagen drei junge Eulen und ein Küken in dem Nest. Die Eulenmutter würde sich wundern, wenn sie entdeckte, dass eins von ihren Jungen wie ein kleiner gelber Ball aussah! Aber Bosse bekam es mit der Angst, das Küken könnte ihr nicht gefallen, also kletterte er hinauf und holte es.
»Übrigens ist es mein Küken«, sagte er. Er band dem Küken einen roten Faden um das Bein, damit er es wiedererkennen könne, und setzte es zu Mamas Küken. Er taufte es Albert, aber als Albert etwas größer wurde, merkten wir, dass es kein Hahn, sondern ein Hühnchen war. Da nannte Bosse es Albertina. Jetzt ist Albertina ein großes Huhn und wenn Bosse ein Ei isst, sagt er: »Das hat Albertina für mich gelegt.«
Albertina flattert und schlägt mit den Flügeln viel mehr als irgendeins von den anderen Hühnern. »Das kommt daher, dass sie in einem Eulennest aus dem Ei gekrochen ist«, sagt Bosse.
Eines Tages beschloss Lasse, dass er auch eigene Tiere haben wollte. Deshalb stellte er drei Rattenfallen im Schweinestall auf und fing sechzehn große Ratten, die er in eine Tonne sperrte. Dann malte er ein großes Schild, das er an die Tonne hängte. »Rattenfarm von Bullerbü« stand auf dem Schild. Aber
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