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Wir Kinder Aus Bullerbü

Wir Kinder Aus Bullerbü

Titel: Wir Kinder Aus Bullerbü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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nannten ihres Sissa und Ole nannte seines Murre. Keine von unseren Müttern hatte etwas dagegen, dass wir die Kätzchen mit nach Hause gebracht hatten, und wir durften sie behalten.
    Ich spielte viel mit Trille. Ich band ein Stück Papier an eine Schnur und lief damit herum. Und Trille lief hinterher und versuchte es zu fangen. Lasse und Bosse spielten zuerst auch mit ihr, aber es wurde ihnen bald langweilig. Ich war es, die dafür sorgen musste, dass sie etwas zu essen bekam. Sie trank Milch aus einem Schälchen in der Küche. Sie trank nicht so, wie Menschen es tun, sondern steckte die Zunge, die ganz hellrosa war, in die Milch und leckte sie auf. Ich fand einen Korb, in dem sie schlafen konnte. Darin machte ich ihr ein ganz weiches Bett. Manchmal schleppten wir Trille, Sissa und Murre auf die Wiese, damit sie zusammen spielen konnten. Sie waren ja Geschwister und wollten sich bestimmt gern gegenseitig besuchen.
    Ich verdiente neun Kronen und vierzig Öre mit dem Rübenverziehen und steckte alles in meine Sparbüchse, denn ich spare für ein Fahrrad. Ein rotes Fahrrad.

Wie Ole seinen Hund bekam
    Ole hat keine Geschwister. Aber er hat einen Hund. Und dann natürlich Murre. Der Hund heißt Swipp. Jetzt will ich erzählen, wie es zuging, dass Ole Swipp bekam, genau so, wie er es uns erzählt hat. Mitten zwischen Bullerbü und Storbü wohnt ein Schuhmacher, der heißt Nett. Er heißt Nett, aber er ist nicht nett, wirklich kein bisschen. Nie hat er unsere Schuhe fertig, wenn wir kommen und sie abholen wollen, auch wenn er ganz fest versprochen hat, dass sie fertig sein sollten. Das kommt davon, weil er so viel trinkt, sagt Agda.

    Ihm hat Swipp früher gehört. Er war nie nett zu Swipp und Swipp war der schlimmste Hund, den es im ganzen Kirchspiel gab. Immer war er an der Hundehütte angebunden, und wenn man mit den Schuhen zu Nett wollte, kam Swipp aus der Hundehütte herausgestürzt und bellte. Wir hatten Angst vor ihm und wagten uns nicht in seine Nähe. Wir hatten auch vor dem Schuhmacher Angst, denn er sagte immer: »Kinder sind ein Pack, sie müssten jeden Tag Prügel kriegen.« Swipp bekam auch sehr oft Prügel, obwohl er ein Hund war und kein Kind. Nett fand vielleicht, Hunde müssten auch jeden Tag Prügel kriegen. Und wenn Nett betrunken war, vergaß er, Swipp etwas zu fressen zu geben. Zu der Zeit, als Swipp noch bei dem Schuhmacher war, fand ich immer, er wäre ein hässlicher und bösartiger Hund. Er war so schmutzig und zerzaust und knurrte und bellte in einem fort. Jetzt finde ich, er ist ein freundlicher und hübscher Hund. Ole hat ihn so nett gemacht. Ole ist auch selber immer so freundlich.
    Als Ole einmal mit seinen Schuhen zum Schuhmacher wollte, kam Swipp wie gewöhnlich aus der Hundehütte gestürzt und kläffte und sah aus, als ob er beißen wollte. Ole blieb stehen und sprach mit ihm und sagte, er wäre ein braver Hund und er sollte nicht so bellen. Er stand natürlich etwas entfernt, sodass Swipp nicht an ihn herankonnte. Swipp war genauso boshaft wie immer und benahm sich überhaupt nicht wie ein braver Hund. Als Ole kam, um seine Schuhe abzuholen, brachte er für Swipp einen Knochen mit. Swipp knurrte und bellte, aber er war so hungrig, dass er sich sofort auf den Knochen stürzte und ihn zerbiss. "Wahrend er fraß, stand Ole die ganze Zeit ein kleines Stück entfernt und sagte immer wieder zu Swipp, er sei ein braver Hund. Ole musste ja öfter hin, um nach diesen Schuhen zu fragen. Denn sie waren natürlich nicht fertig. Und jedes Mal brachte er Swipp etwas Gutes mit. Und eines schönen Tages, stell dir vor, knurrte Swipp ihn nicht mehr an, sondern bellte nur, wie Hunde bellen, wenn sie einen Menschen sehen, den sie mögen. Da ging Ole zu Swipp und streichelte ihn und Swipp leckte ihm die Hand. Eines Tages fiel der Schuhmacher hin und verstauchte sich den Fuß. Er kümmerte sich nicht darum, ob Swipp etwas zu fressen bekam. Ole tat es Leid um Swipp. Deshalb ging er zu Nett und fragte, ob er für Swipp sorgen dürfe, solange Nett den schlimmen Fuß hätte. Dass er sich traute! Aber Nett sagte nur:
    »Das möchte ich mal sehen! Der fährt dir an die Kehle, wenn du nur in seine Nähe kommst.« Aber Ole ging zu Swipp hinaus und streichelte ihn, während der Schuhmacher am Fenster stand und zusah. Da sagte er, Ole dürfe für Swipp sorgen, solange er selber es nicht könne.
    Ole machte die Hundehütte sauber, legte frisches Heu hinein, wusch Swipps Trinknapf aus, füllte ihn mit frischem,

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