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Wir Middle-Ager -Unsere besten Jahre

Wir Middle-Ager -Unsere besten Jahre

Titel: Wir Middle-Ager -Unsere besten Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Bainbridge
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Leben des mittel-alterlichen Mannes aus, oder? Bei vielen Männern bleiben die Androgene bis ins hohe Alter stabil, obwohl bei manchen von ihnen Libido und Potenz nachlassen. Andere erleben wiederum ein Absinken des Androgenspiegels und haben dennoch so gut wie keine Begleiterscheinungen. Alles in allem sind die Zusammenhänge zwischen Androgenspiegel, Sexualverhalten, Krankheiten und generellem Verfall des Körpers äußerst unklar. Die Samenproduktion geht kaum zurück, und auch die Hoden reagieren weiterhin zuverlässig auf Gonadotropine aus der Hypophyse (was die weiblichen Eierstöcke zuverlässig nicht tun). Tatsächlich hat eine umfassende US-Studie ergeben, dass nur einer von fünfzig Männern mittleren oder auch höheren Alters einen vollkommenen Androgen-»Kollaps« erlebt.
    Die »Andropause« verläuft also langsam und unregelmäßig, beschränkt sich nicht ausschließlich aufs Middle-Age, gestaltet sich bei jedem anders und hat keine erkennbaren Auswirkungen. Sie führt auch nicht zum Versagen des Zusammenspiels zwischen Gehirn und Keimdrüsen. Mit einem Wort, sie ist etwas völlig anderes als die Menopause. Unabhängig davon streitet man sich darum, ob sie denn überhaupt»behandelt« werden soll oder nicht. Hormonbehandlungen haben beim Großteil der Männer allerdings keinen einzigen Aspekt des mittel-alterlichen Lebens verbessert, und möglicherweise fördern sie gar Krankheiten wie Prostatakrebs. Erneut stellt sich heraus, dass das menschliche Gehirn ziemlich resistent gegen Hormone ist: Eine Androgentherapie hat erstaunlich wenig Auswirkungen auf unsere Libido und andere Aspekte des Sexualverhaltens.
    Wovor Männer im mittleren Alter jedoch eine Heidenangst haben, sind Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion), doch Hormongaben richten selbst hier wenig aus. Man weiß heute über die Mechanismen der Erektion recht genau Bescheid, begünstigt vor allem durch die Riesengewinne, die man mit der Entwicklung eines »Medikaments« machen kann, welches die Schwellfähigkeit des männlichen Glieds erhöht. Bei einer Erektion geht ein wahrer Regen aus diversen Transmitterstoffen auf bestimmte Gehirnregionen nieder, die daraufhin Nervensignale in die Geschlechtsorgane senden. Diese Signale regen die Innenmembranen der Blutgefäße im Penis an, Stickoxide freizusetzen, was zur Entspannung dieser Gefäße führt und Blut in die Schwellkörper eindringen lässt. So erklärt sich etwa das Funktionieren von Mitteln wie Viagra  – sie hemmen die Aktivität eines bestimmten Enzyms (der »cyclo-GMP-spezifischen Phosphodiesterase Typ 5«), das genau diese zur Erektion führende Ereigniskette verhindert. Die zentrale Rolle, die den Blutgefäßen bei einer Erektion zukommt, erklärt nicht nur, warum Erektionsstörungen oft mit Arteriosklerose, Übergewicht und Diabetes einhergehen, sondern auch, warum Bewegungsmangel und Rauchen sie noch verstärken können.
    Aber nur weil wir die körperlichen Aspekte verstanden haben,  dürfen wir die psychologische Dimension nicht vernachlässigen. Da Männer Angst vor Impotenz haben und Erektionen ausbleiben, wenn man sich Sorgen macht, sind die Störungen oft  genug psychisch bedingt. Erstaunlicherweise haben Männer mit Erektionsstörungen nämlich häufig eine nächtliche oder morgendliche Erektion  – ein klarer Beweis dafür, dass das Fleisch stark, der Geist jedoch schwach ist. Ein harmloses Ereignis wie vorübergehende Langeweile kann bei Männern verheerende Folgen haben und zu Erektionsstörungen, Selbstzweifeln und Angstzuständen führen. Auch wenn eine Impotenz erwiesenermaßen körperliche Gründe hat, kann sie sich durch ihren Einfluss auf diemännliche Psyche noch verschärfen. Männer werfen sich ständig vor, sexuell zu »versagen« – denn es liegt schon in der Natur der Sache, dass der Geschlechtsakt mehr von der Erregung des Mannes abhängt als von der der Frau. Sexuelles »Versagen« hat bei Männern dramatische Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl  – viel mehr als bei Frauen, wie psychologische Studien belegen. Darüber hinaus haben Männer auch Angst, dass ihre Partnerin dieses »Versagen« als stummen Kommentar zu ihrer abnehmenden Attraktivität interpretieren könnte. Wie sich herausstellte, denken Frauen genau das . Zyklen der Angst bei Männern, Zyklen der Angst zwischen Partnern – das Gehirn ist das wichtigste Geschlechtsorgan des Menschen, und nirgendwo sonst zeigt sich das so gut wie bei Erektionsstörungen.
    Die graduellen

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