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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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gut so. Wenn nämlich ein Außenstehender mit einem Hells-Angels-Tattoo erwischt wird, kann das böse enden, denn das Tattoo muss sofort entfernt werden – mit welchem Mittel auch immer. Das kann ein Bügeleisen, ein Lötkolben oder Ähnliches sein, falls gerade keine Tätowiermaschine zur Verfügung steht. Ansonsten wird einfach gnadenlos großflächig schwarz übertätowiert.
    Die Bikes
    Ich habe euch ja in Höllenritt schon davon erzählt, dass viele der deutschen Hells Angels vom Moppedfahren keinen blassen Schimmer haben. Wozu auch, im größten Motorradclub Deutschlands? Fahren wird doch total überbewertet … Vor allem kommt man auch mit dem Bike auf dem Anhänger ans Ziel, und der Arsch tut einem dabei nicht so weh.
    Dazu muss man allerdings sagen, dass mit einigen der Bikes zu fahren im Grunde gar nicht mehr möglich ist, einfach weil sie so aufgemotzt sind. Diese Moppeds bringen keine Freude beim Fahren. Sie sehen nur schön aus, besonders wenn sie vor der Eisdiele stehen oder bei Salvatore vor der Pizzeria – Hauptsache, die Optik stimmt. Wäre eigentlich zum Schreien komisch, wenn es nicht so peinlich wäre. Einige der besten Beispiele habe ich deshalb für euch aufgeschrieben.
    Jeder Hells Angel muss zwingend eine Harley besitzen, sonst kann er kein Member werden, das wisst ihr ja schon. Aber jeder kann nach eigenem Geschmack bestimmen, wie sein Bike aussieht. Und da, wie gesagt, das eigentliche Fahren zumindest für die deutschen Hells Angels keine große Rolle spielt, soll das Mopped einfach nur sehr auffällig sein – völlig losgelöst von der praktischen Seite. Allerdings kenne ich auch ein paar Member, die meiner Meinung nach wirklich schöne Harleys besitzen, mit denen sie auch ziemlich gut und oft fahren. Die mit den relativ normalen Bikes sind meist diejenigen, die auch mal weitere Strecken mit dem Mopped hinlegen, die Freude am Motorradfahren haben und einfach losdüsen. Aber das sind halt nur ein paar wenige.
    Fette Reifen
    So, jetzt aber zu den spezifischen Modellen. Ich fange mal mit den Teilen an, die besonders dicke Hinterräder haben, fast so wie Formel-1-Rennwagen. Das Motto für diese Moppeds ist: tief sitzen, Beine möglichst strack nach vorne, Katzenbuckel und Arme möglichst gerade ausgestreckt. Eine äußerst unbequeme Sitzhaltung also, bei der auf Dauer jede Bandscheibe den Geist aufgibt. Und als Eyecatcher eben das fette Hinterrad.
    Sieht vielleicht beeindruckend aus, ist aber total hirnrissig. Das Mopped lässt sich nämlich mit dem dicken Hinterrad nicht so leicht fahren, wie sich das viele vielleicht vorstellen. Warum? Ganz einfach: Das Hinterrad muss ja auch angetrieben werden. Das geschieht vom Getriebe über eine Kette oder einen Riemen zum Hinterrad. Bei einem normalen Bike besteht zwischen Getriebe und Hinterradantrieb ein rechter Winkel. Weil aber jetzt das dicke Hinterrad im Weg ist, gibt es ein technisches Problem: Der Winkel ist viel zu steil, weil sich der Hinterradantrieb viel weiter links außen befindet als der Getriebeausgang. Es muss also eine Lösung her, denn so würde die Kette oder der Antriebsriemen sofort von den Riemenscheiben oder Kettenritzeln fliegen.
    Jetzt gibt es für die Problemlösung nur zwei Möglichkeiten, wobei eigentlich keine wirklich hilft. Die eine ist, das Getriebeantriebsrad weiter nach links zu versetzen. Diesem Vorhaben sind aber technische Grenzen gesetzt. Die andere Möglichkeit ist, das Hinterrad nach rechts zu versetzen, doch das geht technisch nur mit großem Aufwand. Und selbst beides zusammen löst das Problem nicht vollständig. Denn das Hinterrad läuft immer rechts außen mittig, wodurch der Geradeauslauf des gesamten Bikes nicht stimmt.
    Diesen gestörten Geradeauslauf kann der Fahrer nur mit einer außermittigen Sitzhaltung zumindest etwas kompensieren, indem er mit einer Arschbacke weiter außen sitzt und sich ständig mit vollem Körpereinsatz gegen die schiefe Fahrtrichtung legt. Wie ihr euch vorstellen könnt, ist das auf Dauer nicht leicht zu bewerkstelligen, aber die Jungs geben sich wirklich große Mühe, damit es nicht allzu albern aussieht. Das ist schon eine echte Herausforderung, und ich muss sagen: Hut ab.
    Also, geradeaus fahren geht halbwegs, auch mit überdimensionalem Hinterrad. Ganz anders sieht das aber bei einer Kurvenfahrt aus, da werden die Hells Angels, die so Dinger fahren, ganz schnell zu Akrobaten, denn jetzt ist vollster Körpereinsatz gefragt. Du musst vom Bike fast absteigen und dein ganzes

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