Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
Vom Netzwerk:
sich mal auf der Zunge zergehen lassen; sieben Millionen zweihunderttausend Euro pro Jahr – und das von einer einzigen Plantage.
    Wie man unschwer erkennen kann, sind bei Hells Angels doch große Mengen an Geldern aus illegalen Einnahmen vorhanden, und es stellt sich die Frage: wohin damit? Auf ein Girokonto einzahlen geht ja schlecht – und jetzt kommt die Unterstützung durch andere Hells-Angels-Charter ins Spiel, zum Beispiel durch die Schweizer: Die Hells Angels bringen selbst oder über Mittelsmänner die Kohle in die Schweiz, wo sie von Schweizer Brüdern auf Scheingeschäftskonten eingezahlt werden oder in Schließfächern lagern. Über die Bordelle kann auch ein großer Teil des Geldes gewaschen werden. Praktisch, dass man dort sozusagen Marktführer ist, oder?
    Geldwäsche ist das eine, weltweit gibt es aber auch noch sogenannte Bunkerkohle, die in speziellen Erddepots lagert. Dazu werden große, wasserdichte Plastikbehälter benutzt, die auf Grundstücken, vielleicht von Oma, Opa, Tante oder Onkel, vergraben werden und für schnell benötigtes Geld genutzt werden.
    Die Einfuhr von Waffen über Osteuropa und das ehemalige Jugoslawien und deren Verkauf sind zwar nicht das Supergeschäft, aber dennoch nützlich, um sich in Szenekreisen zu etablieren. Nach dem Motto: »Bei uns bekommst du alles, du brauchst nicht woanders hinzugehen.«
    Schutzgelderpressung ist eine nette und relativ sichere Einnahmequelle, denn den Opfern ist bestens bekannt, mit wem sie es zu tun haben und wozu die Hells Angels fähig sind. Daher gehen die Opfer nur äußerst selten zur Polizei. Mir sind weltweit nur drei Menschen bekannt, die an die Öffentlichkeit gegangen sind – und einer von ihnen lebt nicht mehr.
    Alle genannten Geschäftsfelder werden weltweit von Hells Angels betrieben, jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Fangen wir mal mit Europa an und reisen anschließend in die weite Welt:
    Holland: In Holland ist der Drogenhandel, vor allem mit Kokain, die große Nummer. Im ganzen Norden besetzen Aufputschmittel wie Speed und die Herstellung von Ecstasy und Ice den ersten Platz, unmittelbar danach folgt das Kokaingeschäft. Zuhälterei kommt recht selten vor.
    Großbritannien: Auch in England sind Hells Angels intensiv mit Drogeneinfuhr und -handel im eigenen Land beschäftigt.
    Italien: Bei den Italienern liegt der Schwerpunkt ebenfalls auf dem Drogenhandel sowie auf der Erpressung von Schutzgeldern.
    Spanien: Wie in Italien Drogenhandel und Schutzgelderpressung. Die Hells Angels in Spanien, auf den Balearen und den kanarischen Inseln treiben ihre Expansion schon seit einigen Jahren mit großem Tempo voran. Da muss man sich schon fragen, was dahintersteckt: Haben spanische Motorradfreunde plötzlich festgestellt, dass sie gerne bei den Hells Angels mitmachen wollen, um bei Lagerfeuerromantik ihrem Hobby zu frönen? Ganz sicher nicht, denn es geht auch hier um den Ausbau der Vormachtstellung einer kriminellen Vereinigung. Die Expansion in Spanien war schon zu meiner Zeit bei den Hells Angels Thema. Es gab klare Vorgaben dazu: Die Hells Angels in Spanien sollten vor allem die Urlaubshochburgen in ihre Gewalt bekommen – was bis heute tadellos geklappt hat. In den großen Touri-Zentren haben die Hells Angels großen Einfluss auf die Diskotheken- und vor allem die Türsteherszene genommen, was wiederum den Drogenabsatz ankurbelt und die Rekrutierung von Mädels für clubeigene und clubgesteuerte Bordelle erleichtert. Auch im gesamten Gastronomiebereich ist einiges an Schutzgeldeinnahmen zu verbuchen, Tendenz steigend. Darüber hinaus betreiben Hells Angels vor Ort unter anderem Spielkasinos, Motorradwerkstätten, Tattoo-Shops und Sicherheitsunternehmen. Das Geld fließt also in Strömen in die Kassen der Hells Angels. Aktuell werden die Pläne für bevorstehende Neugründungen von Chartern seitens der Hells Angels streng geheim gehalten, damit die spanische Polizei nicht schon im Vorfeld tätig werden kann, um deren Gründung womöglich zu verhindern.
    Portugal: Portugal bemüht sich im Huren- und Drogenmarkt.
    Frankreich: Die Franzosen sind verstärkt im Drogenmilieu tätig.
    Griechenland: Hier spült der Hurenmarkt das meiste Geld in die Kassen.
    Schweiz und Österreich: In den beiden Alpenländern gibt es vergleichsweise wenig Gewalt. Die Geschäfte laufen mehr im Verborgenen ab.
    Osteuropa: Russland und andere Länder in Osteuropa haben sich auf den Transport von Drogen, deren Beschaffung und Weiterleitung

Weitere Kostenlose Bücher