Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)
ging ziemlich gefrustet zum Festzelt. Ich hatte die Schnauze voll vom Golfen.
Ich setzte mich zu irgendwelchen Brüdern, und nach kurzer Zeit war meine Stimmung wieder sehr gut und ausgelassen. Nach geraumer Zeit fragte ich einen tschechischen Prospect, der gerade vorbeikam, wo ich etwas zu rauchen bekäme. Er sagte mir, dass ich nur zu dem weißen Wohnwagen gehen müsste. Gesagt, getan. Als ich die Türe zum Wohnwagen aufmachte, traf mich fast der Schlag: Wer saß da wohl? Na klar, Spitzki und zwei Prager Prospects. »Was machst du denn hier?«, wollte ich wissen, und er antwortete, er helfe nur den Brüdern ein bisschen. »Ja, schon klar Spitzki, der Bock wird zum Gärtner. Also, was kannst du mir denn so anbieten?« Er zeigte mir mehrere Sorten Hasch und Gras, direkt aus Holland und sehr, sehr gut. Des Weiteren noch im Angebot: Kokain, Speed, Pilze und LSD. Dass er es nicht übertreiben solle, sagte ich noch zu Spitzki und zog weiter.
Nicht weit von dem Wohnwagen entfernt war so eine Art gastronomischer Betrieb, aber nirgendwo auf dem ganzen Gelände waren Clubfremde. Ringsherum hatten die Prospects aus aller Welt, weil die Tschechen nicht so viele hatten, uns abgeschirmt. Sie waren abgestellt zum Arbeiten, Bedienen, Kochen, Abwaschen, Müllentsorgen und Am-Zaun-Stehen, um fremde Leute abzuweisen. Auf der Terrasse vor dieser Lokalität waren zwei große Grills aufgebaut, auf denen schon zwei ganze Schweine brutzelten. Perfekt!
Mir fiel auf, dass ein paar Member wie Zombies durch die Gegend liefen, wie Woodstock-Hippies ganz wirr um sich guckten und sich teilweise zu Musik bewegten, wobei das eine nicht zum anderen passte. Etwas später bekam ich mit, dass sie sich LSD reingelötet hatten und daher so ihre Probleme mit sich selbst, ihren Gedanken oder ihrem Blickfeld hatten. Das war äußerst amüsant.
Die Tschechen hatten gegen Mittag ein großes Wohnmobil aufgefahren, davor Sonnenschirme und Stühle. Da postierten sich zehn bis zwölf Mädels, kaum bekleidet, gutaussehend, die ihrem Beruf nachgingen und die Männer beglückten. Nicht weit von dort entfernt setzte ich mich mit ein paar Brüdern hin und beobachtete das Treiben. Auffällig war, dass die Spanier und die Engländer das Wohnmobil recht häufig besuchten.
Gegen Abend ging ich dann ins Festzelt. Da passten etwa 1000 Leute rein, ganz vorne war die Bühne und davor war ein Buffet aufgebaut mit Kuchen und anderen Leckereien. Es wurde bereits ausgiebig gefeiert. Ich zog von einem Tisch zum anderen, bis ich bei meinen holländischen Freunden hängenblieb. Ich fragte, ob es nicht irgendwo leckeres Heineken-Bier gebe. Sie sagten sofort ja, denn sie hatten ihre eigene Kühlanlage mitgebracht. Garry vom Charter Westport rief gleich einen Prospect, der uns ein schönes kaltes Bierchen holte.
Die Party ging weiter, die Stimmung wurde immer besser, die Musik immer lauter und die Tänzerinnen immer ausfallender. Während meiner Laufbahn habe ich ja schon viele Strip-Shows erlebt, auch sehr viele gute, aber ich muss ehrlich sagen: Das, was die Prager Girls da hinlegten, ist das Beste, was ich je gesehen habe. Die Mädels waren ausgesucht hübsch, hatten phantastische Figuren und strippten vom Allerfeinsten – man konnte den Blick kaum abwenden. Das war ein äußerst gutes Rahmenprogramm, und es lief rund um die Uhr. Ins Hotel fuhr ich gar nicht erst zurück – mit dem Mopped wollte ich nicht mehr fahren, und den Shuttle-Service wollte ich nicht nutzen. Also feierte ich mit meinen Brüdern, bis es hell wurde, und legte mich für ein paar Stündchen auf einem Biertisch ab. So lief das ganze Party-Wochenende ab.
Am Sonntagmorgen wachte ich neben meinem Mopped auf, mit einer Wolldecke zugedeckt. Woher die Wolldecke kam, weiß ich nicht mehr so genau, aber woran ich mich genau erinnere, ist das Sahneschnittchen von einem Mädchen, das an meiner Seite lag. Bis auf ein Shirt war sie nackt. Ich hatte zwar meine Hose noch an, aber nur bis zu den Knien. Ich spielte ein bisschen an ihren Nippeln herum, sie wurde wach und grinste nur. Sie kraulte mir dann noch ein bisschen die Nüsse, bis wir uns anzogen und frühstücken gingen. Als meine Begleitung und ich beim Frühstück saßen, fiel mir auf, dass ich sie nicht verstand und sie mich nicht. Nicht einmal Englisch klappte. War aber nicht weiter schlimm, es ging auch so. Irgendwann gab sie mir einen Kuss, erzählte mir irgendetwas und verschwand im Getümmel. Mit dem Shuttle ließ ich mich dann zu unserem Hotel bringen
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