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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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zurückzugreifen. Sie wurden daher mit immer mehr kriminellen Hells-Angels-Angelegenheiten betraut, was natürlich bei vielen Red Devils und gerade ihren Chefchen auf offene Ohren stieß. Sie waren immer noch extrem scharf darauf, endlich bei den großen Jungs mitspielen zu dürfen, und hungerten dermaßen nach Anerkennung, dass sie die kriminellen Aktionen mehr als bereitwillig ausführten, ganz nach der Devise: Je mehr wir für die Hells Angels erledigen, desto größer ist die Chance, dass wir für voll genommen und endlich, endlich auch Hells Angels werden! Die Rechnung ging auf, zumindest für einige der Red Devils. Es gab ein paar Red-Devils-Charter, die sich da besonders hervorgetan haben.
    Das blieb anderen Red Devils natürlich nicht verborgen, und auch sie legten sich nun schwer ins Zeug, um immer mehr bei kriminellen Machenschaften der Hells Angels aufzufallen. Für die Hells Angels natürlich eine absolut geniale Position: Die Drecksarbeit wird von anderen erledigt. Die Hells Angels selbst bleiben immer mehr außen vor und sind somit von der Justiz nicht angreifbar. Und die anderen müssen ihren Kopf hinhalten, wenn etwas in die Hose geht. Besser kann es doch kaum laufen, oder?
    Die heutige Situation der Red Devils ist eine Gemengelage aus allem: von Hilfsdiensten bis zur Schwerkriminalität. Es ist anzunehmen, dass die Red Devils bei Gewaltverbrechen in Zukunft eine noch größere Rolle spielen werden. Je stärker der Druck auf die Hells Angels wächst, desto mehr werden die Red Devils in den Vordergrund treten müssen. Einer muss sich ja die Hände schmutzig machen. Nichtsdestotrotz werden alle wichtigen Sachen nach wie vor von den Hells Angels selbst übernommen.
    Der Haken für die Red Devils bei der ganzen Geschichte: Je mehr sie für die Hells Angels erledigen, desto unabkömmlicher werden sie für die Hells Angels – und ihre Chance, dann ein eigenes Hells-Angels-Charter oder wenigstens richtige Member zu werden, wird immer kleiner. Vielleicht fällt bei den Jungs ja irgendwann der Groschen, dass sie von den Hells Angels nur vorgeführt und für ihre Zwecke genutzt werden. Vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht wollen sie es auch so. Mal sehen, was die Zukunft noch so alles bringen wird. Eines ist jedenfalls ganz klar: Es bleibt spannend.
    Die Konkurrenz schläft nicht
    Es tut sich auch heute schon genügend in der ganzen Szene. Die Hells Angels bekommen mittlerweile ordentlich Konkurrenz und damit große Probleme, weil die Liste an potentiellen Feinden immer länger wird: Albaner-Gangs sind auf dem Vormarsch in Deutschland, sie wollen das Rotlichtmilieu für sich erobern. Und sie lassen sich von den Hells Angels nicht sonderlich beeindrucken. Auch der Gremium MC, der 1972 in Mannheim gegründet wurde, beginnt so langsam mitzumischen. Die Jungs entwickeln sich zu richtigen Gegnern der Hells Angels. Früher gab es bei denen keinerlei oder kaum kriminelle Aktivitäten, doch inzwischen scheinen dort einige auf den Geschmack gekommen zu sein und beanspruchen einen eigenen Platz am Buffet des Big Business. Sie wollen auch ein Stück abhaben.
    Erst im Juni 2012 hat sich der niederländische MC Satudarah in Duisburg eingenistet. Dabei sind auch einige Rocker von einem Motorradclub namens Brotherhood Clown-Town zu den Holländern übergetreten. Aber natürlich haben sie das nur aus Spaß gemacht und wollen ab sofort gemeinsam friedlich Motorrad fahren – so hieß es auf ihrer Pressekonferenz. Laut Presseberichten stehen auf der Top-Ten-Liste der meistgesuchten Verbrecher in Holland fünf Namen von Satudarah-Membern.
    Dann gibt es noch Gerüchte, das die amerikanischen Mongols nach Deutschland expandieren wollen. Die Mongols bestehen zum Großteil aus üblen Burschen, meist Mexikanern oder Südamerikanern. Die Hells Angels in den USA bekriegen sich schon lange mit ihnen – mit zahlreichen Todesopfern auf beiden Seiten. Sollten sie wirklich nach Deutschland kommen, geht es hier noch richtig rund.
    Ich persönlich glaube ja, dass die Rockerkriminalität in zehn bis fünfzehn Jahren ausstirbt und damit ihre Vorherrschaft in kriminellen Kreisen. Aber das ist kein Grund zum Aufatmen: Andere werden sicherlich nachrücken.
    Ich hab’s euch doch gesagt!
    In vielen Interviews wurde ich zum Friedensschluss zwischen Bandidos und Hells Angels befragt, und ich war mir von Anfang an sicher: Das wird nix, es dauert nicht lange, bis sie sich wieder gegenseitig die Köpfe blutig schlagen. Genauso ist es

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