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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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gekommen.
    Aktuell überschlagen sich die Ereignisse. Es hat sich ja in den letzten Wochen und Monaten schon so einiges getan. Es gab immer wieder Razzien, Hausdurchsuchungen, vorläufige Festnahmen. Ganze Hundertschaften der Polizei und Spezialeinsatzkommandos rücken den Hells Angels – und auch den Bandidos – langsam auf den Pelz. Aber die Jungs sind ihnen mal wieder einen oder zwei Schritte voraus – Polizeispitzeln und Maulwürfen sei Dank. Sie wissen oft schon im Vorfeld, wann etwas im Busch ist.
    Am 1. Juni 2012, nach der Innenministerkonferenz, verkündete Innenminister Friedrich die Prüfung eines bundesweiten Verbots der Hells Angels – wohlgemerkt nur die Prüfung. Was dabei herauskommen wird, kann ich nicht einschätzen. Wir alle werden es in den nächsten Monaten erfahren. Aktuell sind sich die Innenminister aber nicht so recht einig. Klaus Schlie (Innenminister Schleswig-Holstein) will das Ganze diskutieren – und zwar ernsthaft. Uwe Schünemann (Niedersachsen) ist skeptisch, weil die Rockerszene sich aus vielen unabhängigen Chartern zusammensetzt. Und das Problem sieht auch Bundesinnenminister Friedrich. Wenn sich keine bundesweite Struktur nachweisen lässt, haben die Innenminister mit einem bundesweiten Verbot schlechte Karten. Wie dem auch sei: Die Diskussion läuft also, und wir müssen einfach abwarten, was passiert. Da Wir sehen uns in der Hölle irgendwann in Druck gehen musste, kann ich euch das Ergebnis und den Stand der Ermittlungen hier nicht mehr mitteilen.
    Aber ich kann für euch noch die aktuellsten Entwicklungen und Aktionen zusammenfassen und kommentieren. In letzter Zeit ging es in Deutschland richtig rund. Das Hells-Angels-Charter in Köln wurde verboten und durchsucht. Nach einer Großschlägerei und mehreren anderen Vorkommnissen der Art, über die ich schon so oft geschrieben habe, wurden das Clubhaus und Privatwohnungen durchsucht. Umfangreiche Waffen- und Drogenfunde waren das Ergebnis. Immer wieder das gleiche Spiel bei diesen Durchsuchungen und Razzien.
    In Berlin wird fröhlich Reise nach Jerusalem gespielt: Mehrere Bandidos-Chapter wechselten Ende Mai die Fronten und schlossen sich ihren Erzfeinden, den Hells Angels, an. Das Hells-Angels-Charter Nomads Berlin und die Hells Angels Berlin zogen vor die Tore Berlins und entgingen so den Razzien der Polizei, die aus Polizei- und Justizkreisen den Hells Angels verraten wurden.
    Ein weiteres Charterverbot in Berlin, diesmal für das Hells-Angels-Charter Berlin City, lag wochenlang zum Vollzug bei der zuständigen Behörde. Doch es wurde nicht zeitnah umgesetzt, sondern auf Eis gelegt, weil die zuständige Beamtin dies verzögerte und erst einmal in Urlaub fuhr. Und da sie, wie es in Zeitungsberichten hieß, das Schild der Hells Angels am Clubhaus eigenhändig abschrauben wollte, mussten die Schließung und die Übergabe der Verbotsverfügung warten, bis die Frau Heimwerkerin gut erholt aus ihrer Sommerfrische zurückkehrte. Dumm nur, dass jemand den Hells Angels das bevorstehende Verbot bereits gesteckt hatte und sich die Hells Angels ganz kurz vor dem Polizeieinsatz – und zwar nur wenige Stunden zuvor – selbst auflösten. Trotzdem rückten die Bullen an, durchsuchten Clubhaus und Wohnungen und verboten das Charter. Ich hoffe nur, dass Frau Heimwerkerin mittlerweile schon an ihrem Kündigungsschreiben feilt – wegen grober Unfähigkeit.
    In Kiel wurde eine Lagerhalle der Hells Angels gründlich durchsucht, um die Leiche eines Mannes, die angeblich im Fundament einbetoniert wurde, zu finden. Ohne Ergebnis. Weiter wurde ein sogenannter Folterkeller entdeckt, in dem das Opfer zuvor übelst gequält und anschließend durch einen Kopfschuss getötet worden sein soll, was die Beschuldigten allerdings vehement bestreiten. Der Kronzeuge in einem Kieler Prozess gegen Hells Angels in Sachen Rockerkriminalität hatte dies alles vor einem Richter ausgesagt. Die Suche nach der Leiche lief unter Beteiligung von Mordkommission sowie Einsatzkräften von Landes- und Bundeskriminalamt lange auf Hochtouren, mit schwerem Spezialgerät und Leichenspürhunden, die tatsächlich anschlugen. Aber am 10. Juli 2012, nach fast sieben Wochen, wurde die Suche eingestellt, weil es dort keine Leiche gab. Die Staatsanwaltschaft beantragte bei Gericht, zuvor erlassene Haftbefehle wieder aufzuheben.
    Was allein im Jahr 2012 passierte ist, spricht für sich. Da geht es ständig hin und her mit Auseinandersetzungen und Racheaktionen, Verboten seitens der

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