Wir sind nicht schwul (German Edition)

noch viel Freude mit mir und dass das länger halten möge, als seine Beziehung mit Asuka, die wohl kein Geheimnis war.
    „Auf jeden Fall bedanken wir uns für euer Kommen und hoffen, so manche von ihnen auf unseren Konzerten wieder zu sehen. Es gibt auf jeden Fall eine Menge zu bewundern und wir können kaum auf das Feedback warten und auf die zufriedenen Gesichter.“ Akio, der das dann doch nicht so witzig fand, wie alle gehofft hatten, versucht das alles noch raus zu reißen und fährt mit dem eigentlichen Kontext fort. „Außerdem dürfen wir jetzt schon bekannt geben, dass wir am Ende der Tour eine große Überraschung für alle Fans und vor allem für die Fans von Übersee bereit haben. Wir können es kaum erwarten, bis es soweit ist.“ Verkrampft vor Lachen, aber immerhin nicken die anderen zustimmend.
    Die ebenso teilweise lachenden Journalisten applaudieren, bedanken sich noch einmal für das Interview und wünschen den Jungs alles Gute für die Japantour.
    Die Jungs stehen auf. Ich liege auf Yuois Armen.
    Erst als wir sicher sind, dass die Tür hinter uns ins Schloss gefallen ist, fangen sie lauthals an zu lachen und auch Akio kann sich nicht wirklich zurückhalten, obwohl er scheinbar wütend auf Yuoi losgeht und ihm seine Haare zerrauft.
    Yuoi hat einfach übertrieben, außerdem ist Akio sauer, dass Yuoi alles selbst entschieden und genau genommen nichts mit dem Team, geschweige denn mit dem Management besprochen hat.
    Ich soll also miteinbezogen werden, ohne dass ich es wirklich will. Gut, von „wollen“ ist nicht wirklich die Rede. Es geht mehr darum, dass ich dafür noch nicht bereit bin, außerdem kommt mir das alles sehr ungerecht vor. Als würde mir alles in den Hintern geschoben werden. Als müsste ich für mein Glück nicht einmal kämpfen und obendrein bin ich nicht einmal der Freundlichste, geschweige denn Ehrlichste. Irgendwann werden sie herausfinden, wer ich bin und dann möchte ich nicht in meiner Haut stecken. Zumindest werden sie es herausfinden, wenn ich mich wirklich mehr mit ihnen abgeben muss, als eigentlich geplant.
    Hieß es nicht, ich sollte nur ihr Maskottchen spielen? Sie bei Laune halten? Das, was Yuoi von mir will ist allerdings weitaus mehr.
    Leider bin ich nicht in der Position, mich zu beklagen.
    Tse, als hätte ich eine Wahl.
    Wir bleiben nicht lange und bringen Renji ins Krankenhaus zurück, nachdem wir uns umgezogen und abgeschminkt haben. Die Pressekonferenz ist vorbei und wir haben frei.
    Akio hat beschlossen, nach Hause zu fahren, um zu trainieren und etwas über die Bühnenshow nachzudenken. Asuka und Yuoi wollen mit mir Shoppen gehen und Ukage? Ja, Ukage rennt mit, wird aber wahrscheinlich mehr twittern, als wirklich „anwesend“ zu sein.

    Shoppen!
    Shoppen in Tokyo!
    Und obendrein mit den coolsten Kerlen der Welt. Es ist, als würde ein Traum in Erfüllung gehen.
    Ein Albtraum.
    Überdenken wir alles noch einmal und zählen eins und eins zusammen, wird sofort klar, dass das nur in Tränen enden kann, oder zumindest im totalen Chaos.
    Wir fahren nicht weit von Renjis Krankenhaus weg, bis wir im nächst größerem Einkaufszentrum stehen.
    Man kann sich das als Österreicher vielleicht nicht vorstellen, aber wir stehen hier wahrhaftig vor einem gigantischen Hochhaus, das keinesfalls nur zum Teil aus Geschäften besteht, sondern durch und durch. Restaurants, Shops sonstige Dienstleistungsstellen und das alles unter einem Dach. Die zahlreichen Untergeschosse werden ebenfalls genutzt.
    Dass das ein Shoppinghochhaus sein soll, habe ich auch erst begriffen, als wir drinnen waren. Man wird von den Werbungen, den Farben und den geschäftigen Leute beinahe erschlagen. Hier gibt es sogar etliche Angestellte in jedem Stockwerk, die einem weiter helfen, wenn man nicht mehr weiß, wo man ist, oder keine Ahnung hat, wie man die gigantischen Pläne, die sich in jedem Stockwerk befinden, lesen soll.
    Yuoi muss mir nicht zweimal sagen, dass ich mich an ihm festhalten soll, damit ich nicht verloren gehe, obwohl nur die ersten zwei Stockwerke richtig voll sind. Alles darüber ist noch halbwegs angenehm zu passieren.
    Eisgeschäfte, Frisöre, etliche Schokotheken, Musikläden, Gameshops, Spielzentren, zahllose Kleidungsgeschäfte, Kleinläden, Esoterik-Shops und und und!
    Yuoi drückt mir den Mund zu. „Mach den Mund zu, du siehst aus, als hättest du eine Krankheit“, tratzt er mich. Asuka hat sich bei meinem Arm eingehackt und Ukage, der um uns herumwuselt filmt mit seiner