Wir sind nicht schwul (German Edition)
ganzer Laden, allein für Sonnenbrillen! Und man kann sich sogar die Gläser austauschen lassen.
Was kennt man bei uns schon für Gläser? Schwarze, durchsichtige und vielleicht auch welche mit einem leichten Rotstich, aber hier findet man außerdem noch rosafarbene, braune, grüne, blaue, bunte, welche mit Glitzer, Aufdruck, Federn, Anhänger und was weiß der Teufel noch alles!
Das ist einfach zu geil!
Wir probieren alle unmöglichen aussehenden und schrägen Brillen durch und Ukage macht eine Menge Fotos von uns, wie wir rumblödeln. Ich hab schon richtig darauf gewartet, dass der Ladenbesitzer uns hinaus wirft, doch anstelle dessen, zeigt er uns weitere schräge Modelle, die wir ausprobieren sollen. Gen Ende kaufen wir sogar welche, mit denen wir mit aufgesetztem Stolz durchs Kaufhaus rennen.
Meine ist rosafarben und es hängen links und rechts vom Bügel glitzernde Federn, sowie Perlen und Bänder herunter. Außerdem haben die Gläser links und rechts ein quitschrosa Glitzerpferdchen als Aufdruck.
Asukas ist schlichter gehalten. Eine Brille ohne Gläser. Die Brille besteht aus einem dicken, babyblauen Plastikgehäuse mit Schäfchen und Wölkchen darauf. Ukage trägt eine Brille, die insgesamt schon fast größer ist, als sein Kopf. Wahrscheinlich aus Aluminium. Vollgeklebt mit Ziersteinchen, die buntfeuchtfröhlich funkeln. Und Yuoi trägt eine Katze auf den Augen. Eine Brille, die aussieht wie eine Katze, total flauschig. Sie hat sogar Ohren und einen Schweif, sowie einen Kopf und Halsband. Sie heißt Neneko, zumindest steht das auf dem Halsband der Katze. Sieht etwas schwer aus und so, als würde sie ihm bald herunterfallen.
Als nächstes treibt es uns in einen ebenso bunten Kleiderladen. Als Junge wäre ich da niemals hinein gegangen. Es schreit geradezu nach den schrillsten Farbkombinationen.
Asuka und Yuoi halten sich gegenseitig immer wieder die unmöglichsten Kleidungsstücke an den Leib und fragen: „Passt das zu mir?“
„Nein, unmöglich! Wenn du das haben willst, müsste es schon doppelt so viel kosten! Ich kaufe doch nichts, das nur Neuntausend Yen kostet!“ Etwa neunzig Euro, beim momentanen Gewicht des Yen.
Die zwei ticken echt nicht mehr richtig.
Zum Leid der Verkäuferin, die sich richtig dämlich vorzukommen scheint, nachdem sie den Herren bald teurere Sachen zeigt, die mindestens genauso bescheuert aussehen. Es ist doch so klar, dass die beiden das Fräulein nur ärgern wollen.
„Nein, ich kann das unmöglich kaufen, ohne erst gesehen zu haben, wie es getragen aussieht!“, meint Yuoi geschäftig und drückt der Frau, gespielt entsetzt, das Kleid in die Hand, das er für schlappe achtzehntausend Yen hätte haben können.
„Zieh es doch bitte an, große Schwester, damit wir wissen, ob es unseren Frauen passen könnte. Du hast genau die richtige Figur dafür“, fordert Asuka die Frau auf, wohl bemerkt, die Verkäuferin, die er originalgetreu mit Onee-san angesprochen hat. Ich glaube, mir pfeift ein Schwein!
Verlegen, aber doch, nickt sie und verschwindet mit dem Kleid in einer Umkleidekabine. Asuka und Yuoi machen es sich derweilen auf dem Sofa davor bequem und warten ab.
Das rosa Oshare-Kei-Kleid passt der Dame wirklich gut. Verlegen steht sie da. „Wie finden es die Herren?“, will sie wissen und dreht sich sogar langsam im Kreis, damit sich ihre Kundschaft ein besseres Bild davon machen kann.
Geschäftig nicken beide erst, bis Asuka den Kopf schüttelt. „Nein, das ist es nicht. Da fehlt etwas. Es sind die falschen Strümpfe und die falschen Schuhe. Außerdem gehört ein kleines Hütchen dazu, oder ein Haarreif. Spangen würden auch reichen, oder was sagst du, Jin-san?“
Yuoi verzieht das Gesicht zu einer traurigen Fratze. „Du hast leider Recht. Das sieht noch nach gar nichts gleich. Es muss flashiger sein! Wir brauchen einen absoluten Hingucker. Eyecatcher, falls du schon einmal etwas davon gehört hast.“
Verlegen sieht das Mädchen zu Boden und Asuka springt auf, um die Kleiderstücke zu durchwühlen, bis er mit ein paar Schuhen, zwei verschiedenen Strümpfen und allerhand Kopfbedeckungen wieder kommt. Ketten und dergleichen sind wohl unnötig, nachdem das Kleid ohnehin so etwas wie einen Halsschmuck beinhaltet.
X-Mal zieht sich das Mädchen um, bis die richtige Kombination von Schuhen, Strümpfen, Kleid und Kopfbedeckung gefunden ist.
Mir ist schon richtig schlecht bei dem Gedanken geworden, dass sie das alles umsonst gemacht hat, weil ich mir nicht
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