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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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Handykamera mit.
    „Zuerst holen wir uns etwas zu Trinken. Sonst zergehe ich hier noch!“ Asuka drückt mich nach rechts, sodass ich in Yuoi renne, der schwankend ausweicht und gen irgendeinen Laden rennt, der Shakes und andere lustige, bunte Getränke anbietet. Yuoi bestellt irgendetwas für mich, nachdem ich ohnehin keine Ahnung habe, was das alles sein soll. Wir bekommen alle einen wunderschönen bunten Becher mit Deckel und Strohhalm. Zufrieden und, was besonders wichtig ist, für ein paar Minuten schweigend, setzen wir uns auf eine Bank unter einer Palme und schlürfen unsere zuckersüßen Getränke. Ja, da ist eine Palme im ca. vierten Stock eines Hochhauses.
    Yuoi hat sich natürlich neben mich gepflanzt und seinen freien Arm um mich gelegt. Ukage steht schlürfend vor uns und meint, Yuoi soll mir doch Mal mein Getränk klauen. Der lässt sich das nicht zweimal sagen und schon nuckelt er an meinem Strohhalm. Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an.
    „Dir ist schon klar, dass man das einen indirekten Kuss nennt, oder?“, frage ich ihn.
    Schmunzelnd leckt sich Yuoi über die Lippen und vergräbt seinen Kopf in meinem Hals. „Das macht’s doch nur reizvoller. By the way, ist dein Getränk bei weitem nicht so süß, wie du.“ Lachend löst er sich von mir. Asuka starrt uns an. Ob er eifersüchtig ist?
    Unser weiterer Weg führt uns zu einem CD-Laden. Das Schräge an der Sache ist, dass sie schnell das Interesse an „anderen“ CDs verlieren und immer wieder zur „Ga“-Abteilung linsen. Yuoi und Asuka scheinen geradezu auf den richtigen Moment gewartet zu haben und gehen sofort rüber, kaum stehen mehr als zehn Leute in diesem kleinen Gang. Kichernd suchen sie eine ganz bestimmte CD heraus. Etwas skeptisch folge ich ihnen, was nicht zu vermeiden ist, nachdem ich an Yuoi hänge.
    Wenig später halten beide, sehr geschäftig und ernst dreinsehend, eine CD von Gadeshi hoch, drehen und wenden sie und fangen an, darüber zu reden, wie toll sie sie finden, dass die Ersteller dieses Kunstwerkes einfach genial sind und dass sie sich keine bessere Musik vorstellen können. Außerdem schwärmen sie über bereits vergangene Konzerte und erwähnen, scheinbar so, als hätten sie es erst neulich erfahren, dass bald die Japantour startet und dass die Tickets innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren.
    Nein, was müssen das für tolle Künstler sein?! Ich rolle mit den Augen. Was für Kindereien. Ich kann nur mit hochgezogener Augenbraue dastehen und die beiden anstarren. Es ist unschwer zu erraten, was sie hier fabrizieren und vor allem, mit welcher Begeisterung sie es tun. Nachdem sie hier eher weniger jemand ohne Make-up und Aufmachung erkennen wird.
    Tatsächlich fragt keiner nach, selbst da so was von klar ist, dass Yuoi und ich immer noch durch ein Halsband verbunden sind.
    Und wahrhaftig scheinen so manche, die um uns herumstehen, aufmerksam zuzuhören.
    Yuoi beendet die Selbstwerbung mit einem selbstzufriedenem: „Wenn ich die CD nicht bereits hätte, würde ich sie mir jetzt sofort kaufen!“, und verlässt dann langsam die „Ga“-Reihe. Leise kichernd verschwinden wir hinter einer Regalwand und schielen, wie kleine Kinder, die einen Streich gespielt haben, über die Regale, um zu sehen, wie die Leute reagieren werden. Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf, weil sich wirklich ein paar von den Zuschauern verstohlen umsehen und sich dann eine der CDs greifen, für die Yuoi und Asuka geworben haben.
    Selbstgefällig grinsend gehen wir nicht sofort, sondern machen noch einen Abstecher zu diversen anderen CDs, die Asuka noch gerne unter die Lupe nehmen will.
    „Yuoi?“
    „Hm?“ Er hat noch immer dieses dreckige Grinsen im Gesicht.
    „Ihr habt so was doch gar nicht nötig, also wieso?“
    „Weil es einfach saukomisch ist, zu sehen, wie leicht man andere beeinflussen kann. Und obendrein zu sehen, wie dämlich und blind manche sind. Sich von den eigentlichen Künstlern hereinlegen zu lassen, ohne sie zu erkennen.“ Was für ein Idiot. Leider hat er Recht. So anders wie auf den Bildern und bei den Auftritten sieht nämlich vor allem er nicht aus. Die Gesichtsform ist die selbe, die Bewegungen sind gleich und dann wäre da noch die Stimme. Hat man ihn einmal ungeschminkt gesehen, würde man ihn wohl immer erkennen, oder anders gesagt: Würde man ihn ohne Make-up nur einmal genauer ansehen, würde man erkennen, dass Jin Reiiji Yuoi ist!

    Weiter geht’s zu einem Sonnenbrillenladen.
    Es ist wirklich ein

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