Wir sind nicht schwul (German Edition)
immer noch nicht, was er hat. Abgesehen von Husten, Fieber und Schnupfen.
Er sitzt auf einer Bank vor dem Krankenhaus und trägt einen Mundschutz. Krank, aber trotzdem findet er die missliche Lage ziemlich witzig. „Mir ist das egal, solange du eine Lösung für das Interview hast“, meint er grinsend, wobei Akio nur die Augen verdrehen kann. Für eine Weile versucht Renji sogar das Schloss mit einer Sicherheitsnadel zu knacken – vergebens.
„Oh ja, wir haben einen Plan und ich kann dir versprechen, dass selbst Akio einen Lachkrampf zurückhalten muss.“
Akio sieht mich an. Abwehrend wedle ich mit den Händen herum. „Ich habe selbst keine Ahnung, worum es geht! Wirklich nicht.“
Yuoi pattet mich an der Schulter und zieht mich an seine Brust „Alles wird gut werden, solange du einfach mitspielst. Mehr brauchst du nicht zu wissen und die anderen beiden hier auch nicht. Soll doch eine Überraschung werden.“
Asuka hält sich schon die ganze Zeit über die Hand vor den Mund, um sein dämliches Grinsen zu verbergen. Ich kann‘s kaum erwarten zu erfahren was sie sich ausgedacht haben.
Eineinhalb Stunden später bin ich bereits ein klein wenig schlauer.
„Das ziehe ich auf gar keinen Fall an!“ Es kann doch unmöglich ihr Ernst sein, dass ich dieses Lolita-Kleid anziehen muss! Das … es ist weiß und da ist ein rosa Hasenkopf auf der Vorderseite am Rock abgebildet! Es hat Rüschchen! Und Schleifchen! Sowas geht GAR NICHT!!! Sicher, dass ich noch bei Gadeshi bin und nicht bei GierO? Ich hab so langsam meine Zweifel.
„Woher habt ihr das jetzt überhaupt so schnell noch bekommen?“ Yuoi hat bereits damit begonnen, mein Hemd aufzuknöpfen. Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass ich später … ich wage es gar nicht, daran zu denken! Was hat Yuoi nur vor?
Wenig später stecke ich in diesem Kleidchen und habe anstelle diesem Strumpfhosenähnlichen-Dingsbums eine weiße Strumpfhose, mit zartrosa Blümchen darauf, an. Von wegen, ich würde das schwarze Ding noch brauchen. Asuka fand dann doch das rosa Teil besser und Yuoi hat sich kurzerhand überzeugen lassen.
Bevor wir uns aufmachen, bekomme ich noch ein süßes, kleines Körbchen in die Hand gedrückt und rosa Schleifchen ins Haar.
„Wunderbar.“
Akio schickt Yuoi und mich zur Strafe extra früher als nötig in den Raum, also noch bevor die Journalisten da sind. Jetzt dürfen wir sicher eine Stunde lang da sitzen und warten. Alles nur, damit ich nicht gesehen werde.
Yuoi hat es ja noch gut, der darf auf dem Stuhl sitzen, aber ich sitze tatsächlich neben ihm auf dem Boden! Gelangweilt zerknautsche ich das Tischtuch.
Es ist ein einfacher Raum. Hinter uns ist eine Wand, schwarz, mit dem Logo von Gadeshi darauf.
Am Tisch liegt ein weißes Tischtuch, worauf sich vor jedem Stuhl ein Mikro und ein Glas Wasser befindet. Dahinter ist eine Absperrung, damit die Journalisten Gadeshi nicht auf die Pelle rücken können.
Entzückend.
Absolut geil ist allerdings, dass ich das gesamte Interview mitbekommen werde! Ob ich alles verstehe ist eine andere Frage. Bleibt nur noch die Frage, wieso ich mich so hab anziehen müssen, wenn ich dann sowieso am Boden sitzen bleiben muss, was mir zwar lieber ist, als auf einem der Stühle Platz zu nehmen, aber trotzdem…
Anfangs grinst Yuoi noch vergnügt. Nachdem ich mich aber weigerte, mit ihm zu sprechen, nachdem er für diese Situation verantwortlich ist, macht er es sich doch glatt auf dem Tisch bequem, um eine Runde weiter zu dösen.
Ernsthaft!
Zumindest so lange, bis sogar schon Asuka meint, dass er zumindest aufpassen soll, dass er kein Glas umwirft.
Die Journalisten trudeln früher ein, als geplant, was angeblich ganz normal ist. Man kann es ihnen nicht übel nehmen. Sie gucken erst einmal dumm, als sie Yuoi sehen, der wie ein gelangweilter Schüler seinen Kopf auf dem Tisch platziert hat. – Seine Reaktion auf Asukas Warnung, dass er versehentlich ein Glas umwerfen könnte, wenn er den ganzen Tisch mit seinem Körper einnimmt. Sehr schlau. Seufz.
Zu Beginn werden erst einmal ein paar Fotos von Yuoi gemacht, der mehr als nur gelangweilt da sitzt und die Journalisten anstarrt, als gehörten sie einer dieser Fernsehsendungen an, die man sich nur ansieht, um Zeit zu killen.
Erst beim Einmarschieren der anderen Bandmitglieder und mit Oboyashi als Managerin schmunzelt er wieder und erhebt sich, um die Journalisten anstandsgemäß mit allen gemeinsam mit einer leichten Verbeugung zu begrüßen.
Man dankt
Weitere Kostenlose Bücher