Wir sind nicht schwul (German Edition)
erzählt. Nur eigenartig, dass Mikage trotzdem noch wie eine Klette an dir hängt. Weiß er, dass du nicht schwul bist?“
Stockend atme ich ein und aus. HEY! – Es ist spät! Und ich bin müde! Und da ist dieser verdammt heiße Drecksack, der an meinem Ohr lutscht! „So direkt haben wir nicht darüber geredet, aber trotzdem weiß ich ganz sicher, dass er weiß, dass ich definitiv nicht schwul bin!“
„So ist das also“, erzählt er meinem Hals, zu dem er sich hinunter geküsst hat, „dann frage ich mich nur, wieso das so klar ist.“
Ehrlich gesagt habe ich eine böse Vorahnung, die sich schnell wieder verflüchtigt. So sehr, wie mich seine Liebkosungen ablenken, ist das nicht weiter verwunderlich.
Zwar riecht Yuoi bei weitem nicht so gut wie Mikage (hier kracht Parfum-, Zigaretten- und Alkoholgeruch gegen den wundersamen Duft eines Sommerwaldes in Japan, voll von Kirschblüten und Kiefern zugleich), aber … ach, ich weiß einfach nicht, wieso er, der stinkende Drecksack namens Yuoi, mich so reizt.
„Soll ich dir verraten, wieso ich nicht schlafen kann?“, fragt er weiter, nachdem ich ihm nicht antworte und noch während er eine Hand unter meinem Oberteil verschwinden lässt.
„I…ich glaube nicht, dass ich das wirklich wissen will“, presse ich angestrengt aus mir heraus, nicht so recht wissend, ob ich mich kreischend wehren, oder abwarten soll, bis es ihm selbst zu blöd wird.
„Weil mein süßer Engel nicht mehr neben mir lag.“ Meine Alarmglocken läuten erst, als er seine Hand meinen Rücken wieder hinunter zu meinem Hosenbund wandern lässt, wahrscheinlich, weil mein Oberkörper auch nachts von einem Verband umschlungen ist.
Kaum als er die ersten Finger in meiner Hose verschwinden lässt, drücke ich ihn, bei weitem nicht so stark, wie ich es eigentlich gekonnt und vorgehabt hätte, von mir weg. „N-Nicht!“ Hörbar und trotzdem nicht zu laut, aus Angst, die anderen könnten davon aufwachen.
Yuoi zieht die Finger für einen Moment zurück und schon geht’s auf zur zweiten Runde. So schnell hab ich gar nicht schauen können, hat er meine Handgelenke ergriffen und drückt mich sachte gegen die Wand. Für den Moment sieht er mich nur schweigend an und mein Blick hat vermutlich mehr verraten als ich jemals gewagt hätte auszusprechen. „Sag mir, dass ich nicht vollkommen bescheuert bin und du eigentlich gar nicht willst, dass ich die Finger von dir lasse. Sag mir, dass du zumindest ein ganz klein wenig BI bist und ich mich nicht komplett geirrt habe.“
Ich kann ihm unmöglich eine Antwort geben. Die Folgen wären fatal! Erwartet er etwa von mir, dass ich mich vor seine Füße werfe und alles gestehe und es anschließend wild und ungezügelt mit ihm auf dem Hotelflur treibe?
OHMIGOSH! NEIN, DANKE!
„Ich kann nicht!“, flehe ich schon beinahe um Hilfe, weil ich einfach nicht weiß, wie ich mich aus dieser Zwickmühle schlängeln kann, ohne mein Gewissen weiter unnötig zu belasten.
„Das musst du auch gar nicht mehr“, haucht er kaum hörbar gen meine Lippen, ehe er diese mit seinen in Beschlag nimmt, samtig weich umschließt und mich geradezu dazu auffordert, an seinem Spiel mit zu wirken. Zu meinem blanken Entsetzen hat er das schon bald geschafft und er muss mich nicht einmal mehr festhalten, um zu bekommen, was er will.
Mich stört es gerade überhaupt nicht, wie er riecht, dass er sich dicht an mich gepresst hat und ich diverse heiße und … harte … Teile seinerseits deutlich in den unteren Regionen spüren kann, sondern dass ich mich obendrein sogar geschmeichelt fühle. Wir küssen uns innig, als wollten wir uns gegenseitig auffressen.
Und schon fließen mir Tränen über die Wange. Hin und hergerissen zwischen: „Was TU ich hier eigentlich?!?“, und: „Ist doch alles scheiß egal!“
Ich weiß nicht, wo das geendet hätte. Vielleicht hätten wir es uns wirklich noch auf dem Flur bequem gemacht. Vielleicht aber auch nicht, wenn ich bedenke, was dabei alles hätte passieren können, abgesehen davon, dass hier jeder Zeit Gäste aus ihren Zimmern kommen, oder sonstige Leute durch den Flur wandern könnten.
Mein schlechtes Gewissen gewinnt allerdings zu meinem Glück schon vorher die Oberhand. „Wir können das nicht tun!“
„Unfug.“
„Das wäre nicht fair …“, versuche ich ihm zwischen unserem heißen Speichelaustausch klar zu machen.
„Mich kümmert das nicht.“
„ Das ist falsch , Reiiji!“, versuche ich ihm mit Nachdruck klar zu machen. „Ich
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