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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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vielleicht eigenartig anhören, aber, ihn beim Schlafen atmen zu hören hatte etwas Beruhigendes. Jede noch so kleine Regung von ihm, die das Bett in Bewegung brachte, die mich immer etwas genervt hat, die ich jetzt aber vermisse.
    Nachdem ich nach ein paar Stunden noch immer nicht schlafen kann, schiebe ich vorsichtig die Decke von mir runter und rutsche leise aus dem Bett. Auf Zehenspitzen tripple ich zur Tür und verschwinde mit einem leisen „Klack“ dahinter.
    Vielleicht ist der Alkohol daran schuld, dass ich nicht schlafen kann und ich habe mir den Rest nur eingebildet. Vielleicht muss ich mir aber auch einfach nur etwas die Beine vertreten.
    Als hätte ich es schon gerochen, dringt von hinten Yuois Stimme an mein Ohr. „Kleine Kinder sollten um diese Zeit schon längst schlafen.“
    Für den Moment bleibt mein Herz vor Schreck stehen. Immer noch auf Zehenspitzen, drehe ich mich um. Ich blinzle ein paar Mal und spähe durch den spärlich beleuchteten Hotelflur.
    Wo ist er?
    Bevor ich mich damit abfinde kann, mir seine Stimme nur eingebildet zu haben, winkt mir vom Boden her etwas zu, das sich langsam erhebt. Wer hätte schon erwartet, dass er sich im Flur auf den Boden gesetzt hat?
    Verlegen kratze ich mich leicht mit der Hand am Hinterkopf. „Hab gar nicht bemerkt, dass du aus dem Zimmer geschlichen bist.“
    „Ist das so? Und ich dachte, du wärst mir absichtlich gefolgt“, gibt er keck zurück und stellt sich mir gegenüber auf.
    „Eigentlich konnte ich nur nicht schlafen. Ich geh mir etwas die Beine vertreten. Du riechst nach Alkohol. Vielleicht solltest gerade du es unterlassen, mir zu folgen, sonst erkältest du dich noch, Jin-sama.“ Ich dränge mich vorsichtig an ihm vorbei und mache ihm den Weg zum Zimmer frei.
    Yuoi lacht nur leise in sich hinein: „Seit wann bist du so förmlich, Ya-yo-i-sa-ma? Das hat schon irgendwie etwas Beleidigendes, Sarkastisches.“ Er schnieft, als hätte er schnupfen und sieht zu mir auf. „Möchtest du mir nicht sagen, wieso du nicht schlafen kannst? Vielleicht können wir etwas dagegen unternehmen.“
    Sofort fühle ich mich ertappt und laufe schockierend rot an. Mir ist das so peinlich, dass sich meine Augen sogar mit Tränenflüssigkeit füllen – böser Nebeneffekt.
    „Sag mir lieber, wieso sich ein Kleinkind wie du hier herumtreibst und das um diese Zeit!“
    Yuoi kratzt mit seinen Fingern an der Hoteltapete und kräuselt die Lippen. „Ich kann nicht schlafen.“
    Skeptisch hebt sich meine Augenbraue an und schon ist die Schamesröte wieder verschwunden. „Das kommt davon, wenn man sich unsinnig mit Mikage streitet und dann noch dazu mehr Alkohol trinkt, als man verträgt.“
    „Das war doch gar nichts! Ich vertrage viel mehr. Oder wirke ich etwa betrunken?“, kontert er sofort.
    „Nein, eigentlich nicht“, muss ich unsicher gestehen.
    „Also, warum kannst du nicht schlafen, kleiner Imi-chan, hm?“, fragt er wieder und rückt ein Stückchen zu mir auf.
    „Das macht sicher der Alkohol am Abend. Und ich mache mir Sorgen um Mikage. Du warst ein richtiges Arschloch!“ Und dieses Mal bereue ich es nicht einmal, dass es einfach so aus mir heraus gesprudelt ist.
    „Ja.“ Ich habe mit allem gerechnet! – Einer Rechtfertigung, Gezanke, Getobe, aber nicht mit einer Zustimmung.
    „Ja?“, frage ich deshalb vorsichtshalber nach. „Und hör auf damit, deine Finger in die Wand zu pulen! Du machst mich nervös!“ Außerdem wird er ein Loch hinein kratzen, wenn er so weiter macht.
    Yuoi lässt von der Wand ab und sieht mich durchdringend an. Er kommt noch einen Tick näher.
    Ja … denkt ihr das Gleiche, was ich denke? Übel, oder? „Dich macht es nervös, wenn ich die Wand befummel? Wäre es dir vielleicht lieber, ich würde meine Finger wo anders haben?“ Was für eine dämliche Frage.
    „Sicher! Gib sie meinetwegen in die Hosentasche, oder sonst wo hin.“
    Yuoi schmunzelt amüsiert und tastet nach meinem Handgelenk, um mich nach und nach an sich heran zu ziehen. „Dahin? Zum Beispiel?“, fragt er mich keck und legt seinen Arm um meine Taille, um mich dicht bei sich zu halten.
    Die Verwirrung steht mir sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Das meinte ich eigentlich nicht. Und könntest du das bitte lassen? Das, was du heute schon verbockt hast, hat eindeutig gereicht. Jetzt ist nichts mehr mit Spielen!“
    Die Ansprache hätte ich mir sparen können, denn er knabbert kurz darauf an meinem Ohrläppchen. „Weil du nicht schwul bist? Akio hat es mir

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