Wir sind nicht schwul (German Edition)
Haben sie Renji schon jemals singen gehört? Anschließend dazu meinen wieder andere, dass er sowieso nie gut in die Band gepasst hat, weil er vom Charakter vollkommen anders ist und deshalb würde es niemanden wundern, dass er freiwillig geht, oder dass sie sich, deshalb zerstritten.
Ukage sorgt während der Tour stets dafür, dass wir auf dem Laufenden bleiben, worüber die Fans und die sogenannten selbsternannten Experten schwafeln.
Das Team ist darum bemüht, Gerüchte zu verbreiten, die weitaus milder sind und der Band auch nicht zu Schaden kommen. Sachen, wie, dass sie sich alle gern haben, Renji mit seiner Frau aber eine Familie gründen will und nachdem Gadeshi sehr aktiv ist, lässt sich das schwer miteinander verbinden. Seine Frau, Freundin, wenn man es genau nimmt, ist ebenfalls schwer beschäftigt.
Ukage versichert den Fans auf Twitter, Facebook, MySpace und YouTube, via Videobotschaft ständig, dass alles gut ist und sie Renji sehr vermissen werden, schließlich hat er einen fixen Platz in der Band und übernahm immer eine sehr wichtige Rolle.
Es passiert nichts weiter Aufregendes mehr.
Yuoi tut so, als wäre nie etwas gewesen und nach und nach glaube ich tatsächlich, dass gar nichts vorgefallen ist. Schlimmer ist jedoch, dass er mir von Tag zu Tag mehr und mehr fehlt.
Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.
Es erinnert mich stark an meine Zeit als Kleinkind, als ich ständig etwas haben wollte, was ich nicht haben konnte und nur aufgrund dessen unbedingt besitzen musste.
Im Endeffekt wollte ich dieses Ding dann oft gar nicht.
Nein, Moment!
So dachte ich bei Mikage.
Mir war nie wirklich klar, dass ich gar nichts von Mikage will, obwohl ich ihm doch irgendwie verfallen war, bis er mir klar gesagt hat, dass er es ernst mit mir meint. Kaum dass er es ausgesprochen hat, wusste ich definitiv, dass ich ihn nicht an meiner Seite haben will.
Bei Yuoi ist es anders. Er hat sein Interesse kund getan und als wir uns küssten, fühlte ich mich zwar schuldig, aber sowas von erleichtert und vor allem glücklich. Und jetzt berührt er mich nur mehr während der Auftritte, wuschelt mir gelegentlich durchs Haar und ab und zu knuddelt er mich, um sich für die geleistete Arbeit zu bedanken. Nichts, dem man große Beachtung schenken würde, wenn man es sich nicht auf jemanden steht.
Doch das tue ich. Ich verzehre mich richtig nach seinen Worten und seiner Nähe.
Dafür verläuft die Tour recht harmonisch.
Asuka entpuppt sich als echter Tollpatsch. Es gibt keine Unterkunft, in der er nicht irgendetwas reamponiert.
Einmal ist ein Teetisch unter ihm zusammengebrochen, weil er sich eingebildet hat, darauf schlafen zu müssen – sturzbesoffen natürlich.
Ein anderes Mal war er so geschickt, sich an einer Papierwand anzulehnen. Eben erklärte er mir noch stolz, wie stabil die Teile sind, doch kaum hat er sich angelehnt, purzelte er auch schon durch die Wand hindurch und über Ukage, der auf der anderen Seite auf seinem Futon saß.
Ukage hat übrigens immer wieder Gruppenvideos von uns gedreht und jedem nach seinem Wohlbefinden gefragt. Alles, um die Fans auf dem Laufenden zu halten.
In so ziemlich jeder Stadt verhalten wir uns wie typische Touristen und probieern alles aus und sehen alles an, wofür der jeweilige Ort bekannt ist, selbst wenn es sich nur um Lebensmittel handelt. Auf diese Art sehe ich viel mehr von Japan, als ich eigentlich geplant hatte und ich muss sagen, dass es trotz meinem gebrochenen Herzen eine wunderschöne Zeit ist.
Mikage macht in jedem Hotel, in das wir einkehren, immer wieder auf sich aufmerksam. Wenn er mir nicht eine Nachricht in kleinen Geschenken, wie Süßigkeiten, zukommen lässt, dann lässt er mir Blumen bringen oder sorgt dafür, dass ich etwas lustiges zu Lesen habe.
In Fukuoka lässt er mir sogar eine Box, die voll von Fotos von uns ist, zukommen. Außerdem hat er Fotos von sich beigelegt, auf denen er traurig drein guckt, weil ich nicht bei ihm sein kann.
Zusätzlich ruft er jeden Tag mindestens drei Mal an, um zu fragen, wie es mir geht, ob mir seine Überraschungen gefallen und was wir noch alles vorhabe.
Alles recht süß, aber nervig. Ich sage ihm jedes Mal, dass ich es sehr schätze, was er für mich tut, ich aber ohnehin nicht mit ihm zusammen sein kann.
Er wird trotzdem bis zum Ende kämpfen.
Ich gewöhne mich schnell an die Anstrengungen, die die Auftritte mit sich bringen. Yuoi organisiert schon bald ein paar Masseurinnen, die uns auf der
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