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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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„Du bist nicht mit Yayoi-chan zusammen, also gehört er nicht dir. Ergo darf ich genauso versuchen, ihn zu bekommen. Und außerdem war das nur ein freundschaftlicher Kuss.“
    „Du verdammter Hurensohn! Du willst ihn doch nur, weil ich ihn liebe! Du bist nur am Wettbewerb interessiert und nicht wirklich an ihm! Und halt mich gefälligst nicht für blöd, weil ich hab‘ ganz genau gesehen, was du heute mit ihm auf der Bühne getrieben hast! DEINE DRECKIGEN FINGER HABEN IN SEINEM SCHRITT GAR NICHTS VERLOREN! UND AN SEINER BRUST GENAUSO WENIG! Und hör VERDAMMT NOCH MAL auf damit, ihm deine dreckige, falsche Zunge in den Hals zu stecken!“
    „Was regst du dich eigentlich so auf? Das war nur Show. Sag nicht, du hättest on stage noch nie anderen Kerlen die Eier massiert. Die Fans stehen sich‘s doch voll drauf.“
    Währenddessen hat ein anderer Mitarbeiter einen Kübel Wasser organisiert, den er ohne jegliche Vorwarnung über Mikage entleert. Erschrocken lassen alle von ihm ab und auch Mikage ist für den Moment zu verdattert, um noch weiter fluchen zu können.
    Nichtsdestotrotz hört man wenig später einen schallenden Ton. Akio hat Yuoi eine saftige Ohrfeige verpasst. „Das war dafür, dass du uns allen diesen Abend mit einer kindischen und absolut unnötigen Aktion versaut hast!“
    Tapfer beißt Yuoi die Zähne zusammen: „Tut mir leid, Mikage. Ich wollte dich nur provozieren. Und du hattest recht. Ich will nichts von Finn, ich wollte dich nur ärgern.“ Und so einfach soll die Sache jetzt erledigt sein? Monotoner und gleichgültiger hätte er es obendrein auch nicht sagen können. Perplex blicke ich zwischen den streitenden Gockeln hin und her.
    Mikage schnauft wie ein Bulle im Kampf, doch mehr als heiße Luft kommt dabei nicht heraus. „Du weißt doch schon selbst nicht mehr, was wahr ist, von deinen ganzen Lügen. Aber lass dir eins gesagt sein: Wenn ich Finn nicht bekommen kann, dann du erst recht nicht!“
    Das Team hat bereits von Mikage abgelassen, der zitternd nach meiner Hand greift. So flau es mir im Magen auch sein mag, ich kann mir gut vorstellen, wie verarscht er sich vorkommen muss, also ziehe ich den nassen Kerl in meine Arme und streiche ihm behutsam mit der Hand durchs Haar. „Nimm das nicht so ernst, Mikage-chan. Es ist alles nur halb so schlimm“, flüstere ich ihm sanft zu. Schwer atmend klammert er sich vollkommen überhitzt an mein Kleid.
    Lange kann Mikage nicht bleiben, weil wir zusammenpacken und aufbrechen müssen. Bis morgen Früh bleiben wir zwar noch in Yokohama (wir haben uns umentschieden, weil jeder müde ist und es egal ist, wenn wir erst am nächsten Morgen weiter fahren), trotzdem müssen wir die Halle räumen und so ziemlich jeder hier will nach diesem anstrengenden Abend seine Ruhe haben.
    Mikage will mich erst gar nicht loslassen, bis ihm Renji zum fünften Mal sagt, dass ich sicher auch müde bin und schlafen möchte. Das überzeugt ihn dann doch. Er verabschiedet sich mit einem Küsschen auf meine Stirn, knuddelt Renji, klopft dem Rest auf die Schulter und macht einen geknickten Abgang. Was mich echt wundert ist, dass er auch Yuoi auf die Schulter geklopft hat.
    Er tut mir so unendlich leid.
    Schließlich ist er es, der mich liebt, der mit mir zusammen sein und mir ein wunderschönes Leben bescheren will. Doch andererseits, abgesehen davon, dass ich das gar nicht will, ist es ein anderer, der mit mir das Bett und die Dusche geteilt hat.
    Es ist ein anderer, der mich, zumindest on stage, befummeln darf.
    Es wundert wohl niemanden, weshalb das so ausgeartet ist.
    Und trotzdem, … wenn ich etwas mit ihm anfangen würde, dann nur, weil ich es nicht mehr ertragen kann, ihn leiden zu sehen und nicht, weil ich seine Gefühle erwidere.
    Im Hotel pferchen wir uns in Asuka, Ukages und Renjis Zimmer zusammen, trinken Sake und futtern Instantramen. Sogar Yuoi trinkt dieses Mal mit, und das nicht zu knapp.
    Wir reden nicht viel. Nur ein bisschen über das Konzert. Ansonsten hört man nur ein sechsstimmiges Schlürfen. Gen Mitternacht gehen Yuoi, Akio und ich in unser Zimmer. Um weiteren Aufruhr zu vermeiden, schläft Akio mit Yuoi in einem Bett und ich bekomme das Einzelbett von Akio.
    Es fühlt sich echt seltsam an.
    Ich wetze eine Weile im Bett herum, bis mir klar wird, was sich so falsch anfühlt. Nicht das kleine Bett, sondern, dass ich alleine darin liege. Yuoi war immer so warm und nachdem mir ohnehin nachts schnell kalt wird, war das immer angenehm. Es mag sich

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