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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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etliche Kilometer von mir entfernt, etwas zugestoßen ist, weiterleben.“
    „Was?“ Lachend sehe ich ihn an und boxe ihm gegen die Schulter, die er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht reibt. „Seit wann bin ich dein ‚Liebster‘? Pass auf, was du sagst, wenn du auf der Uni nicht gehänselt werden möchtest, weil du auf einen Kerl stehst“, lache ich und mummel mich wieder in meine Decke ein.
    Chris sieht mich nur über beide Ohren strahlend an. „Ich liebe dich auch.“
    „Sei endlich leise und lass mich schlafen, du Schwachkopf“, kichere ich und schließe meine Augen.

    Der Flug ist lang und anstrengend. Mein Hintern tut schon bald ziemlich weh und ich gehe so oft wie möglich aufs Klo, um meine Arschknochen zu entlasten. Sie würden vielleicht weniger schmerzen, wenn ich ein paar Kilo mehr drauf hätte, nur leider gehört Essen nicht gerade zu meinen Hobbys.
    Nach einer etwa fünfzehnstündigen Flugzeit und einem Zwischenstopp in Frankfurt landen wir vollkommen geschlaucht um etwa neun in der Früh in Tokyo.
    Beim Aussteigen peitscht uns eine schwüle Luft entgegen, die die Hitze für die anstehende Mittagszeit ankündigt. Nachdem wir unsere Koffer gefunden haben, schlendern wir zum Ausgang. Die Menschenmenge, die sich dort versammelt hat, ist uns natürlich nicht entgangen. Etliche Japaner haben sich an die Absperrung gedrängt und starren gespannt auf die Passagiere. Polizisten überwachen die Showlustigen. Mehr irritiert uns allerdings die Gruppe von anzugtragenden Japanern, die mehrere Schilder in die Höh‘ halten, auf denen mein Künstlername steht.
    Mit weit geöffneten Augen bleibe ich stehen und starre sie an. „Was soll das?“, frage ich Chris schockiert, doch dieser scheint auch nicht so recht zu wissen, was hier abgeht. Dass ich heute in Tokyo landen soll, war zwar nie ein Geheimnis, jedoch hatte ich niemanden bestellt, um mich abzuholen.
    Es dauert nicht lange, bis mich eine Frau aus der Gruppe erkennt, die bis dato wie Säulen in der Halle platziert standen.
    „Finn-san!“, ruft sie fröhlich und winkt mich zu sich heran.
    Ich brauche einen Moment, bis ich mich aus meiner Schockstarre befreit habe und den Säulen entgegengehe, ohne dabei den abgesperrten Ausgangsbereich zu verlassen – nur, um sicher zu gehen.
    „Ja?“, frage ich sie unsicher.
    „Es freut uns sehr, zu sehen, dass Sie sicher gelandet sind!“ Sie scheint mir einen Tick zu fröhlich zu sein.
    „Danke?“, gebe ich unsicher zurück. Chris neben mir glotzt lediglich zwischen der Gruppe und mir hin und her. Da er kein Wort Japanisch spricht, kann er nur raten, worüber wir reden.
    „Wenn ich uns vorstellen darf? – Wir sind Angestellte von ‚GierO en Borarion‘. Haben Sie schon einmal von ihnen gehört? Nein? Es ist eine Japanische Visual-Kei Rock-Band. Eine Band, die an einer Zusammenarbeit mit Ihnen überaus interessiert ist“, erklärt sie mir, wild und mit voller Begeisterung mit ihren Armen gestikulierend, nachdem ich unwissend meinen Kopf geschüttelt hatte.
    „Okay, hört sich nett an, denke ich. Wann kann ich diese Band wo treffen?“, frage ich gleich nach. Prinzipiell hört sich das gar nicht so schlecht an, obwohl ich noch nie von dieser Band gehört habe.
    „Sie wohnen in Yokohama“, erklärt sie mir sofort mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen. „Unser Vorschlag wäre, dass Sie sich eine Nacht in einem Hotel ausruhen und wir Sie morgen zu ihnen nach Yokohama fahren. Dort werden sie Ihnen vorgestellt.“
    „Ist es wirklich so einfach? Wie lange fährt man nach Yokohama?“, will ich von ihr wissen.
    „Etwas mehr als zwei Stunden. Und ja“, lacht sie amüsiert, „es ist so einfach, wie es sich anhört. Die Jungs von GierO kennen ein paar Videos von Finn, die ihr Interesse an Ihnen geweckt haben. Sie waren ganz außer sich, als bekannt gegeben wurde, dass Sie,… dass Finn-san nach Japan kommt! Wir wurden beauftragt, Sie abzufangen, damit niemand anderes ihnen zuvor kommen kann. Schließlich ist bekannt, was Sie sich von ihrem Japanaufenthalt erwarten. Meinen Sie, dass wir zu einer Übereinkunft kommen können?“ Mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen hält sie mir ihre Hand entgegen, die ich entgeistert anstarre.
    „Einen Moment bitte“, bitte ich ihre wartende Hand und wende mich Chris zu, um die Lage mit ihm zu besprechen.
    Er bricht sofort in schallendes Gelächter aus, als ich ihm erzähle, was die Säulen von mir wollen. „Besser hätte es doch gar nicht laufen können, nicht

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