Wir sind nicht schwul (German Edition)

zieht scharf die Luft ein. „Hey, Finn, weißt du, was du da verlangst?“
    „Unglaubliche Disziplin, die ich niemals durchhalten kann. Wir müssten einen anderen Kompromiss finden“, vollendet Mikage Pukas Ansatz. Uchin liegt bereits lachend mit dem Gesicht auf die Tischplatte. Unghemmt trommelt er mit der Faust auf den Tisch. Kurenai ist schwer damit beschäftigt, nicht mehr zu zeigen, als ein sacht angedeutetes Schmunzeln und Tsuto? – Tsuto verzieht keine Miene.
    „Ich bin mir sicher, dass Gadeshi eine Unterkunft für Finn bereit hält.“ Damit hat er das kochende Gespräch ins kalte Wasser geworfen.
    „Ja.“ Mikage zuckt mit den Schultern. „Es war ja nur ein Geck. Wäre trotzdem witzig gewesen, mit Finn eine Weile zusammen zu wohnen. Aber besuchen kommst du mich mal!“ Das war keine Frage, darum nicke ich nur. Mikage hätte sicher viel getan, damit ich ihn besuchen komme, wenn ich „Nein“ gesagt hätte, darum sage ich lieber gleich zu. Und ja, ich freue mich darauf, sein Haus zu sehen. Und ich freue mich, dass Mikage es an diesem Tag doch noch geschafft hat, ehrlich zu lächeln.
    Er verlässt uns relaiv früh wieder, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und wesentlich lebendiger, als er wirkte, als er zu uns stieß.
    Wenig später bezahlt Kurenai und wir verlassen das Restaurant.
    Tsuto kam übrigens nicht mehr dazu, mit Mikage zu reden. Während des Mittagessens ist ihm wohl der Appetit zum Reden vergangen. Auch sonst hat Tsuto nicht mehr über das geredet, was gestern Abend passiert ist und als ich ihn darauf angesprochen habe, schien er nicht ganz verstanden zu haben, was ich überhaupt meine.

Folgenschwere
    Entscheidung

    W as danach geschah erzähle ich euch im Schnelldurchlauf, weil es für den Verlauf meiner Geschichte nicht unbedingt wichtig ist, dennoch hätte ich es gerne erwähnt.
    Wie ihr sicher nicht vergessen habt, stand mein Konzert noch bevor und natürlich kam es dann auch noch zu besagtem Konzert. Wir hatten eine Menge Spaß. Mikage konnte leider nicht kommen, obwohl ich ihm eine Einladung gegeben habe. Kann man nichts machen, seine Arbeit geht nun einmal vor. Allerdings hatte er darauf bestanden, dass ich mir Internet fürs Handy zulege. Vor allem, damit ich seine Tweets lesen kann, sollte ich ihn wieder einmal nicht erreichen können, damit ich zumindest weiß, was er gerade treibt. Somit kann ich ihm nun auf Twitter und MySpace folgen und sogar Kommentare dazu abgeben. Noch habe ich nicht herausgefunden, wie das genau funktioniert, aber ich werde das schon hin bekommen.
    Akio ist übrigens auch nicht zum Konzert erschienen und wenn doch, dann hat er mich nicht hinter der Bühne besucht, wie eigentlich abgemacht war. Vielleicht hat er es versucht und ich war gerade nicht da. Wer weiß das schon?! Im Großen und Ganzen lief alles einwandfrei ab.
    Mehr oder weniger.
    Kurz darauf fegte ein Sturm durch Yokohama und verursachte einen Stromausfall. Es hat ziemlich lange, bis wir das Problem gelößt hatten. Wir dachten schon beinahe, wir müssten das Konzert abblasen. Die Besucher mussten ganze fünfzehn Minuten warten. In dieser Zeit habe ich sie mit unsinnigem Geschwafel, über meine Zeit hier in Japan, bei Laune gehalten. Der Rest war dann aber wirklich ein Erfolg. Vor allem der Abschluss mit GierO hat gesessen. Die Menge war richtig außer sich, weil natürlich keiner wusste, dass GierO bei mir einen Gastauftritt haben wird.
    Und, ich durfte an diesem Abend ein zweites Mal mit GierO spielen, wobei ich dieses Mal wirklich mein Bestes gegeben habe!
    Weil ich davor schon die ganze Zeit auf der Bühne stand, war ich später nicht mehr so nervös. Das hatte den Auftritt mit GierO sehr erleichtert. Tsuto war zu dieser Zeit schon wieder normal gelaunt. Wäre schlimm gewesen, wenn nicht.

    Am nächsten Morgen habe ich bereits mit der Frau, die mich damals über Gadeshi informierte, telefoniert. Sie hat sich mächtig gefreut, als ich ihr gesagt habe, dass ich mich mit ihr treffen wollen würde, um Weiteres zu besprechen. Sie teilte mir mit, dass Gadeshi, abgesehen von Akio, noch nichts von der Überraschung weiß.
    Nicht gerade erleichternd, nicht wahr? – Aber so hatte ich zumindest die unumgängliche Bestätigung bekommen, dass Gadeshi tatsächlich Interesse an meiner Person zeigt. So bleibt aber immer noch das Risiko, dass sie mit mir eigentlich gar nichts anfangen möchten, auch wenn das Fräulein immer wieder hochgepriesen hat, wie viel Akio von mir halten würde.
    Nein, ich