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Wir sind verbannt (German Edition)

Wir sind verbannt (German Edition)

Titel: Wir sind verbannt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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ich wiederkomme.« Sie nickte ernst, und ich schlich mich zur Treppe und spähte über das Geländer.
    Ich hoffte, ich hätte eine größere Chance, wenn ich den Feind überraschte, doch es war niemand zu sehen, nur die ausgeplünderte Küche und, als ich mich langsam in den Flur schob, die offen stehende Hintertür, die sich im Wind hin und her bewegte.
    Als ich dort ankam, sah ich Tessa draußen auf der Terrasse stehen. Sie hielt die blassen Hände vor dem Körper gefaltet, und der Regen durchnässte ihre Kleider und ihre Haare.
    Sie musste es gewesen sein, die diesen Laut von sich gegeben hatte, doch jetzt war sie vollkommen still. Sie starrte nur auf das Gewächshaus. Als ich es sah, blieb ich mit einem Ruck hinter ihr stehen.
    Sie hatten die komplette Vorderfront eingeschlagen und einen Teil der Südseite. Nasse Glassplitter funkelten auf den Terrassenplatten. Stiefelabdrücke verliefen kreuz und quer über die Gartenflächen und hatten Pfade aus niedergetrampelten Halmen und Blättern hinterlassen. Teilweise waren die Pflanzen – vermutlich die, welche deutlich als essbar zu erkennen waren – ganz herausgerissen und mitgenommen worden, und es hatten sich Vertiefungen und Löcher in der Erde gebildet, während von anderen noch die untere Hälfte stehen geblieben war.
    Der Regen rann mir allmählich den Nacken herunter und weiter unter den Kragen meiner Jacke. Ich zitterte, wollte mich jedoch nicht vom Fleck bewegen, bevor Tessa es tat. Ich wartete darauf, dass sie losrannte, anfing, die einzelnen Teile aufzusammeln und sie, so gut sie eben konnte, wieder zusammenzufügen; darauf, dass sie mir sagte, dass das, was passiert war, zwar schrecklich sei, aber dass es hätte schlimmer kommen können. Schließlich kann es immer schlimmer kommen.
    Doch stattdessen drehte sie sich um und sah mich an, die Wimpern ganz dunkel und nass.
    »Sie wussten, wann wir unterwegs sein würden«, sagte sie. »Sie haben uns beobachtet.«
    »Meredith hat gesagt, sie hätten nach den Lebensmitteln gesucht, die wir aus den Häusern geholt haben«, antwortete ich. »Wahrscheinlich haben sie uns dabei gesehen …«
    Ich sprach nicht weiter. Denn auf einmal war mir klar, wie es kam, dass sie uns hatten sehen können. Sie hatten uns beobachtet, weil sie wussten, dass ich das Virus überlebt habe, und weil Quentin sie davon überzeugt hatte, dass ich etwas über die Heilung wüsste. Das war der Grund, warum sie mich beobachtet hatten. Womöglich schon seit der Erste von ihnen das Gewehr auf mich gerichtet hatte. Wie hätte Quentin sonst wissen können, wo ich an dem Tag war, als wir zu dem Spielzeugladen gingen?
    Und seit diesem Tag musste er nur darauf gewartet haben, sich dafür rächen zu können, wie ich ihn gedemütigt habe. Auf das bisschen Essen, das wir für uns hier aufgehoben hatten, war die Gang nicht angewiesen. Sie hatten selbst Unmengen.
    Tessa hatte die Geschichte mit dem Spielzeuggeschäft von Meredith gehört und vermutlich dieselben Schlüsse gezogen wie ich, nur schneller.
    »Das war wegen dir«, sagte sie. Und sprach damit eine simple Tatsache aus. Dann stürmte sie an mir vorbei und rannte ins Haus. Als ich hinter ihr herlief, hörte ich ihre Zimmertür zuknallen. Und seitdem ist sie nicht wieder herausgekommen.
    Wenn sie mich nicht eingeladen hätte, bei ihr zu wohnen, wäre das nie passiert.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie kann ich etwas wiedergutmachen, das ihr so unglaublich viel bedeutet hat, dass ich mir nicht mal vorstellen kann, wo ich überhaupt anfangen soll?

1. Dezember
    Der erste Schneesturm in diesem Winter. Nicht mal wirklich Schnee – eher eine graue Mischung aus Regen und Schnee, die seit heute früh gegen die Scheiben klatscht.
    Meredith und ich guckten nach dem Abendessen gerade zum achten Mal Die kleine Meerjungfrau , als das Licht und der Fernseher anfingen zu flackern und dann ganz ausgingen.
    Keine Ahnung, ob der Stromausfall nur vorübergehend oder dauerhaft ist. Hoffentlich nur vorübergehend. Kein Strom bedeutet nämlich keinen Kühlschrank, keinen Herd, keine Mikrowelle. Vielleicht auch keine Heizung.
    Kurz nachdem der Strom ausfiel, rief Gav an. An dem Stimmengewirr im Hintergrund konnte ich erkennen, dass er im Krankenhaus war.
    »In der ganzen Klinik sind die Lichter ausgegangen, während ich bei Warren war«, erzählte er. »Sie haben gerade erst den Generator zum Laufen gekriegt. Ich hab gehört, die ganze Stadt ist ohne Strom. Bist du okay?«
    Ich hatte mich durch die

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