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Wir tun es für Geld

Wir tun es für Geld

Titel: Wir tun es für Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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sind schon seit einer Stunde oben am Schuf… äh, alles vorbereiten.«
    »Huah, gähn… Tag zusammen… Musst du, rchh, nicht arbeiten, Ekkehart?«
    »Ich bummel Überstunden ab.«
    »Verliert keine Zeit. Schnappt euch die Sachen aus dem Taxi und hoch damit.«
    »Äh, muss das wirklich alles hoch, Lukas?«
    »Jep. Hier, für dich.«
    »Hrrrgn… Was ist denn… da drin?«
    »Sand. Okay, Frau Kohlmeyer, Sie bekommen was Leichteres… So, und der ist für dich, Viktor.«
    »Hrrrgn… Oh, schwere Last! Sterben – schlafen – nichts weiter… hrrrgn… und zu wissen, dass ein… hrrrgn… Schlaf das Herzweh, und… hrrrgn… die tausend Stöße endet…«
    »Endlich bist du wach.«
    Bevor ich mir selber einen Sandsack auf die Schulter wuchte, klingele ich noch bei Vanessa im Erdgeschoss. Mist. Nicht da. Ausgerechnet heute. Gut, eine große Hilfe wäre sie eh nicht gewesen, aber ich brauche dringend… Hm, ob es okay ist, wenn ich jetzt noch ein einziges Mal mit dem Schlüssel, den ich immer noch habe, bei ihr reingehe und…? Ja. Doch, das wird sie verstehen. Ich leg ihr einen Zettel hin.
     
    * * *
     
    Die Arbeiten sind jetzt in vollem Gang. Kaum ein Platz in Küche und Wohnzimmer, an dem nicht gerade hochkonzentriert gewerkelt wird, obwohl wir nur zu viert sind.
    Das Gute: Es sieht bis jetzt alles mindestens so klasse aus, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Schlechte: Wir hinken dem Zeitplan hinterher, und meine drei Helfer wirken erschöpft. Wir hätten wirklich noch Fitnessstudio-Toni brauchen können…
    »Was machst du da mit den schönen Bildern, Lukas?«
    »Ekkehart, das sind keine schönen Bilder, sondern mit Allerweltsmotiven bedruckte Leinwände aus der Raumdeko-Abteilung im Baumarkt. Aber da machen wir jetzt was Hochkarätiges draus.«
    »Hm, du übermalst sie einfach nur mit einer Farbe?«
    »Genau. Das wird der Hintergrund.«
    »Und… was wird der Vordergrund?«
    »Den gestaltet ein Künstler.«
    »Wow!«
    Weia. Er sieht wirklich blass aus.
    »Okay, kurze Trinkpause für alle!«
    »Oh, schönstes Wort, das ich vernahm, seit an diesem vermaledeiten Tage die Sonn’ aufging.«
    Hm, Viktor ist, nach gutem Start, auch schon ein bisschen wackelig auf den Beinen. Jetzt kommt alles auf eine gute Halbzeitansprache an.
    »Also, hört mir gut zu, ihr macht das ganz, ganz toll! Sieht wirklich alles prima aus. Viktor, super Feinmotorik! Ekkehart, bei dir habe ich heute Dinge gesehen, die du noch nie gezeigt hast! Und Frau Kohlmeyer, großartig ins Team eingefügt! Aber – wir müssen noch schneller machen. Wenn Ines kommt, bevor wir fertig sind, ist alles im Eimer.«
    »Ich kann nicht mehr, Lukas.«
    »Komm, Ekkehart, für jemanden, der nach dem Vital-Kompakt-Kurs noch joggen gehen will, ist das doch ein Klacks, oder?«
    »Ich mach Ihnen einen Brennnesselt…«
    »Ruhe bitte! Also, bald wird es leichter. Jetzt kommt die Sache mit den Stoffen und Farben. Das wird euch richtig Spaß machen.«
    »Und du willst wirklich am Ende den…?«
    »Ja, will ich. Das ist das i-Tüpfelchen. Volleyball, verstehst du?«
    »Äh… nö.«
    Muss er auch nicht. Der Punkt ist, das mit dem Kochen neulich war im Prinzip die richtige Idee. Bei der Umsetzung fehlte nur die Durchschlagskraft. Aber was wir hier machen, lässt keine Fragen mehr offen.
    »Okay, Pause zu Ende! Ihr beiden macht hier weiter, und ich geh jetzt zu Frau Kohlmeyer in die Küche.«
    »Oh, dass wir die Übel, die wir haben, lieber ertragen, als zu unbekannten fliehn…«
    »Halt die Klappe, Hamlet!«
     
    * * *
     
    »Haben Sie keinen Schnellkochtopf, Herr Fink?«
    »Äh, der ist leider vor kurzem kaputtgegangen.«
    »Dann hole ich schnell meinen von unten. Das spart uns Zeit bei den Kartoffeln.«
    »Sie sind ein Schatz, Frau Kohlmeyer.«
    Ich meditiere kurz ein letztes Mal über dem komplizierten Entenbrust-à-l’orange-Rezept, bevor ich mit den entscheidenden Schritten beginne. Eigentlich ist es Kamikaze, etwas anspruchsvolles Neues an einem Tag zu machen, an dem nichts schiefgehen darf. Wenn ich es wenigstens ein Mal schon vorher ausprobiert hätte. Gut, einerseits habe ich noch nie am Herd versagt, außer wenn Ekkehart dabei war, und der hat heute striktes Küchenverbot. Andererseits bin ich zum ersten Mal richtig nervös. Nicht aufgeregt, sondern nervös. Das ist ein großer Unterschied.
    »Wir sind fertig, Lukas.«
    »Gut. Lasst mal sehen.«
    »Glatter kriegen wir das nicht hin.«
    »Ekkehart, lass dich knuddeln. Genau so ist es perfekt.«
    »Echt?«
    »Ja.

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