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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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konzentrieren. »EP-HFC flog am Sonnabend nach Täbris, um Ersatzteile abzuliefern und die Crew abzulösen. Sie ist gestern abend zurückgekommen und wird morgen wieder auf der Aufstellung stehen.«
    Der Mullah machte plötzlich ein grimmiges Gesicht. »Aber jedes ein- und ausfliegende Flugzeug muß sofort gemeldet werden. Von gestern haben wir keine Meldung einer Landung aus dem Inland.«
    »Captain Pettikin konnte gestern keine Verbindung mit der Flugsicherung Teheran herstellen. Soviel ich weiß, hatte das Militär das Kommando.« Und rasch fügte er hinzu: »Wenn wir nun unsere Operationen wieder aufnehmen sollen, wer wird unsere Flüge für die IranOil autorisieren? Wie bisher Mr. Davies?«
    »Ja, ich denke schon. Aber warum wurde die Ankunft gestern nicht gemeldet?«
    Mit gezwungener Lebhaftigkeit mischte sich Gavallan ein: »Ich bin sehr von Ihrer Umsicht beeindruckt, Exzellenz. Schade, daß die militärische Flugüberwachung diese gestern vermissen ließ. Ich sehe schon, daß die neue islamische Republik den Westen bald überflügeln wird. Es wird uns eine Freude sein, unserem neuen Herrn zu dienen. Dürfen wir bei dieser Gelegenheit Ihren Namen erfahren?«
    »Ich heiße Mohammed Tehrani«, antwortete der Mullah, von neuem abgelenkt.
    »Darf ich Sie dann bitten, Exzellenz Tehrani, daß Sie uns das Privileg Ihrer Autorität genießen lassen? Wenn meine Echo Tango Lima Lima Ihre werte Erlaubnis erhält, morgen zu landen, könnten wir unsere Effizienz wesentlich erhöhen, um sozusagen mit der Ihren gleichzuziehen. Die Ersatzteile, welche die ETLL an Bord hat, werden es uns ermöglichen, zwei Hubschrauber vom Typ 212 wieder betriebsfertig zu machen, und ich kann nach London zurückkehren, um unsere Unterstützung der großen Revolution zu erhöhen. Sie stimmen mir doch sicher zu?«
    »Das ist nicht möglich. Das Komitee …«
    »Ich bin sicher, das Komitee würde Ihren Rat annehmen. Oh, ich bemerke gerade, daß Sie das Mißgeschick hatten, Ihre Brille zu zerbrechen. Schrecklich. Ohne die meine kann ich auch kaum sehen. Vielleicht könnte ich die ETLL beauftragen, morgen ein neues Paar für Sie aus Al Schargas mitzubringen?«
    Der Mullah war verunsichert. Mit seiner Sehkraft stand es sehr schlecht. Gute neue Gläser … ja, sie wären ein Geschenk Allahs. Gewiß hatte Er diesem Ausländer den Gedanken eingegeben. »Ich denke … Ich weiß nicht. So schnell kann das Komitee nicht genehmigen, was Sie verlangen.«
    »Ich weiß, daß es schwierig ist, aber wenn Sie sich beim Komitee für uns verwenden – die Herren würden sicher auf Sie hören. Es wäre uns enorm geholfen, und wir stünden in Ihrer Schuld«, fügte Gavallan hinzu und gebrauchte damit die altehrwürdige Redewendung, die in allen Sprachen der Welt das gleiche bedeutet: Was willst du dafür haben?
    Er sah, wie McIver die Tower-Frequenz einschaltete und dem Mullah das Mikrophon hinhielt. »Um zu sprechen, drücken Sie den Knopf, Exzellenz, wenn Sie uns die Ehre Ihres Beistandes schenken wollen …«
    Mullah Tehrani zögerte und wußte nicht, was er tun sollte. Während er das Mikrophon anstarrte, warf McIver Sabolir einen vielsagenden Blick zu. Sabolir kapierte sofort. »Natürlich wird Ihr Komitee allem zustimmen, was immer Sie entscheiden, Exzellenz«, sagte er mit öliger Stimme. »Aber soviel ich weiß, sollen Sie doch morgen die anderen Flugplätze inspizieren, um zu eruieren, wie viele Zivilhubschrauber in Ihrem Gebiet, und das ist ja die ganze Region Teheran, stationiert sind. Stimmt das?«
    »So lauten die Befehle, jawohl«, bestätigte der Mullah. »Ich und noch einige Mitglieder meines Komitees müssen morgen die anderen Flugplätze inspizieren.«
    Sabolir stieß einen schweren Seufzer aus, der Enttäuschung signalisieren sollte, und McIver hatte alle Mühe, nicht laut herauszulachen. »Bedauerlicherweise wird es Ihnen nicht möglich sein, sie alle mit dem Wagen oder zu Fuß zu besuchen und noch rechtzeitig wieder zurück zu sein, um persönlich die Ankunft und die Inspektion dieser Maschine zu überwachen, die ohne eigenes Verschulden zurückgeschickt wurde, weil die hochnäsigen Fluglotsen in Kisch und Isfahan sich erfrecht haben, Sie nicht vorher zu konsultieren.«
    »Ja, das ist wahr«, stimmte der Mullah zu. »Das haben sie nicht richtig gemacht.«
    »Würde Ihnen 7 Uhr früh passen, Exzellenz Tehrani?« hakte McIver sofort ein. »Es wäre uns eine Ehre, Ihrem Komitee auszuhelfen. Ich gebe Ihnen unseren besten Piloten, und wenn Sie

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