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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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anfangen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Gavallan, und McIver nickte beifällig.
    »Auch Ersatzmannschaften für die Hubschrauber und Arbeiter für die Bohranlagen können ab übermorgen ein- und ausgeflogen werden, vorausgesetzt, die Flüge sind im voraus genehmigt und die Papiere der Leute in Ordnung«, fuhr der Mullah fort. »Die Ölproduktion hat Priorität. Ein islamischer Wächter wird jeden Inlandflug begleiten.«
    »Wenn es vorher vereinbart und der Mann pünktlich ist. Aber nicht bewaffnet«, entgegnete McIver höflich und machte sich auf den unvermeidlichen Zusammenstoß gefaßt.
    »Bewaffnete islamische Wächter werden zu Ihrem Schutz mitfliegen, um Entführungen durch Staatsfeinde zu verhindern«, erklärte der Mullah in scharfem Ton.
    »Wir werden sehr gerne mit Ihnen zusammenarbeiten, Exzellenz«, unterbrach Gavallan ruhig, »wirklich sehr gern. Aber Sie werden doch gewiß nicht Menschenleben oder den iranischen Staat in Gefahr bringen wollen. Ich ersuche Sie offiziell, dem Imam nahezulegen, auf Waffen zu verzichten. Sie haben doch offensichtlich freien Zugang zu ihm. Mittlerweile werde ich für unsere Maschinen keine Starterlaubnis geben, bis ich Freigabe von seiten meiner Regierung habe.«
    »Sie werden kein Startverbot aussprechen und Sie werden normal operieren! Der Mullah war sehr zornig.«
    »Vielleicht können wir uns auf einen Kompromiß einigen, bis der Imam seine Zustimmung gegeben hat: Ihre Wächter behalten ihre Waffen, aber während des Flugs bleibt die Munition beim Captain. Einverstanden?«
    Der Mullah zögerte. »Na gut … Ich bin einverstanden.«
    »Danke. Mac, bereite einen Vertrag vor, den Seine Exzellenz unterschreiben wird, und der für alle unsere Jungs gilt. Wir werden auch neue Flugzeugpapiere brauchen, Exzellenz. Wir haben nur die der früheren Regierung, und die sind ja jetzt nutzlos. Werden Sie uns auch die nötige Ermächtigung geben? Sie selbst, Exzellenz? Sie sind doch offensichtlich ein Mann von Einfluß und wissen, was los ist.« Der Mullah mochte an die 30 Jahre alt sein, sein Bart war fettig und seine Kleidung fadenscheinig. »Natürlich werden Sie uns schnell die richtigen Dokumente ausstellen, damit wir den gesetzlichen Vorschriften der neuen Ära gerecht werden können?«
    »Wir, äh, werden für alle Ihre Maschinen neue Dokumente unterzeichnen, ja.« Der Mullah nahm einige Papiere aus seiner abgenutzten Aktentasche und setzte sich eine alte Brille auf; die Gläser waren dick, eines war gesprungen. »Sie haben an verschiedenen Orten 15 Hubschrauber vom Typ 212, 7 vom Typ 206 und 34 Alouettes in Verwahrung – allesamt im Iran registriert und Eigentum der Iran Helicopter Company. Ist das richtig?«
    Gavallan schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Im Augenblick sind sie noch Eigentum der S-G Helicopters Ltd. in Aberdeen. Die Iran Helicopter Company, unser Gemeinschaftsunternehmen mit den hiesigen Partnern, besitzt die Maschinen erst, wenn sie bezahlt sind.«
    Der Mullah runzelte die Stirn. »Aber der Vertrag, der IHC die Eigentumsrechte überträgt, ist doch unterschrieben, nicht wahr?«
    »Ja, aber vorbehaltlich noch ausstehender Zahlungen.«
    »Der Imam hat gesagt, daß wir alle Schulden begleichen werden, und darum werden sie auch beglichen werden.«
    »Selbstverständlich. Aber die Eigentumsrechte gehen erst nach erfolgter Zahlung an die IHC über«, fuhr Gavallan fort, während er überlegte, ob der Tower Johnny Hoggs klug formuliertem Ansuchen um eine Landung am nächsten Tag stattgeben würde. Ich frage mich, ging es ihm durch den Kopf, ob dieser glattzüngige Bastard eine Freigabe anordnen könnte. Wenn Khomeini eine Rückkehr zur Normalität angeordnet hat, wird diese auch erfolgen, und ich kann ohne Risiko die nächste Maschine nach London nehmen. Mit ein bißchen Glück könnte ich bis zum Wochenende den ExTex-Vertrag abschließen. »Seit Monaten«, sagte er, »leisten wir im Namen der IHC Zahlungen für alle diese Flugzeuge, dazu tragen wir die Zinsen, Bankprovisionen und so weiter …«
    »Der Islam verbietet Wucher und Zinsen«, erklärte der Mullah mit solcher Entschiedenheit, daß Gavallan und McIver sich erstaunt ansahen. »Banken dürfen keine Zinsen berechnen. Keinerlei. Das ist Wucher.«
    »Wenn Banken keine Zinsen berechnen dürfen«, wandte Gavallan ein, »wie soll dann das Geschäftsleben funktionieren?«
    »Nach islamischen Gesetzen, nur nach islamischen Gesetzen. Der Koran verbietet den Wucher.« Und angewidert fuhr der Mullah fort: »Was

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