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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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zur Vernehmung zu bringen. Das beigefügte a bedeutete: Wenn das unmöglich ist, unverzüglich eliminieren. Mzytryk nippte an seinem Wodka. »Wir würden Ihre Hilfe zu schätzen wissen.«
    »Mit meiner Hilfe können Sie immer rechnen«, sagte Abdullah. »Aber in Aserbeidschan zwei erfahrene Saboteure zu finden, die mittlerweile mit Sicherheit untergetaucht sind, ist praktisch unmöglich. Sie haben zweifellos konspirative Wohnungen, wo sie sich verstecken können – es gibt in Täbris ein Britisches Konsulat –, und es gibt Dutzende von Schleichwegen über die Berge.« Er stand auf, ging ans Fenster und blickte hinaus. Er konnte die 206 sehen, die, von seinen Leuten bewacht, auf dem Vorhof stand. Der Tag war immer noch wolkenlos.
    Das Mißlingen der Sabalan-Expedition hatte selbst bei den höchsten Stellen Wutausbrüche ausgelöst. Nachdem sich so viele CIA-Geräte und sonstiges Material in so greifbarer Nähe befanden, war seit geraumer Zeit, besonders aber in den vergangenen zwei Wochen die Aktivität der westlichen Geheimdienste sprunghaft angestiegen. Als ranghöchster Berater in dieser Region hatte Mzytryk gewisse Vorsichtsmaßnahmen empfohlen. So sollten iranische, keine sowjetischen Teams eingesetzt werden, um Abdullah Khan, sein Paradepferd, nicht vor den Kopf zu stoßen oder gar internationale Verwicklungen heraufzubeschwören. Und was die modernen CIA-Computer betrifft – wurde nicht schon seit Jahren für einen ständigen Nachschub der besten und fortgeschrittensten westlichen Technologien gesorgt? Und zwar durch Ankauf über ein Netz von Scheinfirmen und nicht mit den konventionellen, aber sehr kostenintensiven Mitteln des Diebstahls und der Spionage.
    »An den Gewinnen gemessen hat das Geld keinerlei Bedeutung«, hatte er in seinem ersten, streng geheimen Bericht an die Zentrale geschrieben, nachdem er 1964 aus dem Fernen Osten zurückgekehrt war. »Es gibt Zehntausende von korrupten Geschäftsleuten und Mitläufern, die uns, um einen Profit zu machen, das beste und modernste Material verkaufen werden. Auch der größte Profit, den ein Individuum erzielen könnte, wäre für uns nur ein Butterbrot, denn wir würden uns Milliarden an Forschung und Entwicklung sparen, die wir besser für die Rüstung verwenden. Mit einem Minimum an Kosten können wir mit allem Schritt halten, was ihre besten Köpfe hervorbringen.«
    Pjotr Mzytryk wurde es warm ums Herz, als er sich erinnerte, wie sein Plan aufgenommen worden war – obgleich seine Vorgesetzten ihn natürlich als ihre eigene Idee ausgaben. Schließlich war der Plan nicht einmal auf seinem Mist gewachsen: Einer seiner Agenten, ein bei Struan's beschäftigter Franzose namens Jacques de Ville, hatte ihm die Augen geöffnet. »Man verstößt nicht gegen amerikanische Gesetze, wenn man Technologien nach Frankreich oder Westdeutschland oder anderen Ländern exportiert, und es spricht nichts dagegen, sie in die Schweiz zu schicken. Und kein Schweizer Gesetz verbietet einer Firma, Waren in die Sowjetunion zu liefern. Geschäft ist Geschäft, Gregor, und Geld regiert die Welt.«
    Mzytryk lächelte in sich hinein. Damals hatte man ihn als Gregor Suslew gekannt, Kapitän eines kleinen Sowjetfrachters, der regelmäßig auf der Route Wladiwostok–Hongkong verkehrte. Das war die Tarnung für seinen richtigen Job gewesen: stellvertretender Abteilungsleiter für Asien des Ersten KGB-Direktorats. Seither hatte die UdSSR 85 Millionen Dollar ausgegeben, dafür aber Milliarden gespart und eine nicht enden wollende Lieferung europäischer; japanischer und von der NASA entwickelter Geräte bezogen: elektronische Wunderdinge, Hardware, Software, Roboter, Chips, Arzneien und alle Arten von Systemen, die sich nach Belieben kopieren und selbst herstellen ließen. Mzytryk beobachtete Abdullah Khan, der am Fenster stand, und er wartete geduldig, bis der Mann wußte, welche Gegenleistungen er dafür verlangen sollte, daß er die Saboteure vom SAS einfing. Komm schon, Dicker, dachte er, wir wissen beide, daß du diese Kerle ausfindig machen kannst, wenn du willst – falls sie noch in Aserbeidschan sind.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte Abdullah Khan, ihm immer noch den Rücken zukehrend. »Aber wenn ich sie aufspüre, was dann, Pjotr?«
    »Informieren Sie Cimtarga. Er wird alles Nötige veranlassen.«
    »Also gut.« Abdullah Khan verließ das Fenster und setzte sich wieder. »Das wäre erledigt.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Mzytryk sehr befriedigt.
    »Dieser Mullah

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