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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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der gleichen Förmlichkeit antwortet, heißt das, man hat begriffen.«
    »Wirklich sehr clever«, sagte Sayada. »Habt ihr viele solche Codes, Charlie?«
    »Nein, aber langsam wünschte ich, wir hätten mehr. Es ist verdammt ungemütlich, wenn man nicht weiß, was wirklich los ist – man sieht einander nicht, es gibt keine Post, und die Telefon- und Telexverbindungen werden ständig von schießwütigen Verrückten gestört. Warum geben sie ihre Waffen nicht einfach ab und lassen uns alle in Frieden leben?«
    Das Gerät summte. Sie warteten ungeduldig.
    »Hier spricht Captain Ayre in Kowiss … Zunächst übermittle ich eine Botschaft, die ich vor wenigen Minuten von Captain Gavallan aus Zagros 3 erhalten habe.« Jean-Luc richtete sich auf. »Die Botschaft lautet: ›Pan pan pan‹ – das internationale Funknotsignal der Flieger, eine Stufe niedriger als Mayday  –, ›mir wurde soeben vom hiesigen Komitee mitgeteilt, daß wir Persona non grata sind, und daß wir innerhalb von 48 Stunden alle Ausländer im ganzen Gebiet von sämtlichen Bohranlagen zu evakuieren haben – sonst gibt es Unannehmlichkeiten. Erbitte sofortige Anweisung, wie wir vorgehen sollen.‹ Ende der Botschaft. Haben Sie mitgeschrieben?«
    »Ja, ja«, antwortete Pettikin hastig und machte sich Notizen. »Ich werde Captain McIver informieren und Sie so bald wie möglich zurückrufen.« Jean-Luc lehnte sich vor, und Pettikin überließ ihm das Mikrophon.
    »Hier spricht Jean-Luc. Ruf doch bitte Scot und sag ihm, daß ich, wie abgesprochen, morgen noch vor Mittag zurück sein werde. War nett, mit dir zu reden, Freddy. Danke, hier ist noch einmal Charlie.«
    »Wird gemacht, Captain Sessone. Weiter: Die 125 hat unsere Abgänge abgeholt, dazu noch Mrs. Starke und Captain John Tyrer, der bei einem fehlgeschlagenen Angriff der Linken auf Bandar-e Delam verwundet wurde …«
    »Von was für einem Angriff redet er«, murmelte Jean-Luc.
    »Ich höre zum erstenmal davon.« Pettikin war beunruhigt.
    »… Sie wird planmäßig in wenigen Tagen Ersatz-Crews bringen. Nächster Punkt: Captain Starke.« Alle registrierten die zögernde, von Besorgnis geprägte, irgendwie geschraubte Sprechweise – als würde die Mitteilung abgelesen. »Captain Starke wurde nach Kowiss gebracht, um dort von einem Komitee vernommen zu werden. Es geht um die Flucht einiger Schah-freundlicher Luftwaffenoffiziere aus Isfahan am vergangenen Dienstag, dem 13. mittels eines Hubschraubers, der angeblich von einem Europäer gesteuert wurde. Nächster Punkt: Unter strenger Aufsicht der neuen Verwaltung bessern sich die Luftoperationen auch weiterhin. Mr. Esvandiari, der Manager unseres IranOil-Distrikts, möchte, daß wir alle Guerney-Verträge übernehmen. Dazu würden wir noch drei Heli vom Typ 212 und eine 206 benötigen. Bitte um Stellungnahme. Wir brauchen Ersatzteile für HBN, HKJ und HGX, sowie Geld für überfällige Löhne. Für den Moment ist das alles.«
    Beinahe automatisch kritzelte Pettikin weiter. »Ich … ich habe alles notiert und werde Captain McIver sofort nach seiner Rückkehr Bericht erstatten. Sie sprachen von einem Angriff auf Bandar-e Delam. Bitte um Einzelheiten.« Bis auf atmosphärische Störgeräusche blieb das Gerät stumm. Sie warteten. Dann wieder Ayres Stimme, nun nicht mehr befangen. »Ich weiß nur, daß es einen Angriff von Khomeini-Gegnern gegeben hat; Captain Starke und Captain Lutz halfen mit, ihn abzuwehren. Nachher brachte Captain Starke die Verwundeten hierher, wo sie versorgt wurden. Von unseren Leuten erlitt nur Captain Tyrer eine leichte Verletzung. Das ist alles.«
    Pettikin wischte sich einen Schweißtropfen von der Stirn. »Was für eine Verletzung?«
    Schweigen. Und dann: »Eine kleine Kopfverletzung. Dr. Nutt meint, er würde bald wieder auf dem Damm sein.«
    Pettikin drückte den Sendeknopf, änderte aber seine Absicht. So viele Fragen konnte Ayre offenbar nicht beantworten. »Danke, Captain«, sagte er und war froh, daß seine Stimme fest klang. »Halten Sie uns hinsichtlich Captain Starke auf dem laufenden. Captain McIver wird Sie so bald wie möglich zurückrufen.«
    »Wird gemacht. Ende.«
    Die zwei Männer sahen sich an, ohne auf Sayada zu achten, die still auf dem Sofa saß und sich nichts entgehen ließ.
    »›Unter strenger Aufsicht‹? Das klingt nicht gut, Jean-Luc«, meinte Pettikin. »Es bedeutet wahrscheinlich, daß sie mit bewaffneten hezbollahis fliegen müssen.« Jean-Luc stieß einen Fluch aus und dachte an Scot

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