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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Schargas stationiert, um unsere Leute auszufliegen und – wenn es nötig werden sollte –, frische Mannschaften hereinzubringen.«
    »Gute Idee. Scot Gavallan ist schon mehr als urlaubsreif, und das gilt auch für einige unserer Mechaniker. Bekommt die 125 Erlaubnis für eine Zwischenlandung in Schiras?«
    »Wir versuchen es nächste Woche. Khomeini und Bazargan wollen die Ölproduktion wieder auf Touren bringen; wir nehmen also an, daß sie zu Entgegenkommen bereit sind.«
    »Dürft ihr denn frische Crews einfliegen, Charlie?« erkundigte sich Sayada und fragte sich, ob es einer britischen 125 gestattet sein sollte, sich so frei zu bewegen. Diese verdammten Engländer, Intriganten alle miteinander!
    »So ist es geplant, Sayada.« Pettikin goß kochendes Wasser in die Teekanne nach und konnte nicht sehen, daß Jean-Luc eine Grimasse zog. »Die Britische Botschaft hat uns ziemlich dringend empfohlen, alles entbehrliche Personal zu evakuieren. Wir haben einige nicht benötigte Arbeitskräfte ausgeflogen, und Genny, und dann ist auch noch John Hogg nach Kowiss gestartet, um Manuela Starke abzuholen.«
    »Manuela ist in Kowiss?« Sayada war ebenso überrascht wie Jean-Luc.
    Pettikin erzählte ihm, wie sie angekommen war und McIver sie hinuntergeschickt hatte. »Es ist soviel los, man verliert den Überblick. Wie sieht es denn auf Zagros 3 aus? Ihr bleibt doch zum Abendessen? Heute koche ich.«
    Jean-Luc verbarg sein Entsetzen. »Tut mir leid, mon vieux , heute abend geht es nicht. Auf Zagros ist alles in Ordnung, wie immer; schließlich sind dort die Franzosen am Zug. Ich bin hier, um einen Mann von Schlumberger zu holen. Morgen bei Tagesanbruch fliege ich los, ich muß ihn in zwei Tagen wieder heimbringen. Übrigens, Charlie: Wo ist denn Tom Lochart? Wann kommt er wieder nach Zagros?«
    Pettikins Magen krampfte sich zusammen. Seitdem Rudi Lutz sie vom Abschuß der EP-HBC unterrichtet und ihnen mitgeteilt hatte, daß Tom Lochart ›vom Urlaub zurück‹ sei, fehlten weitere Hinweise. Lochart, so hatte es geheißen, sei nach Teheran unterwegs. Es habe noch keine offizielle Untersuchung der Kaperung gegeben. Wenn Tom nur wieder da wäre, dachte Pettikin. Säße Sayada nicht hier auf dem Sofa, ich würde Jean-Luc alles erzählen, er ist ja enger mit Tom befreundet als ich, aber in Gegenwart von Sayada … Sie gehört schließlich nicht zur Familie, sie arbeitet für die Kuwaiter, und die Geschichte mit der HBC könnte auch als Verrat ausgelegt werden.
    Zerstreut goß er den Tee ein. »Tom hat getan, was er tun mußte«, antwortete er vorsichtig. »Vorgestern ist er auf dem Landweg von Bandar-e Delam aus aufgebrochen. Weiß der Himmel, wie lange er brauchen wird, er sollte schon gestern abend in Teheran eingetroffen sein. Hoffen wir, daß er heute kommt.«
    »Das wäre wunderbar«, sagte Jean-Luc. »Dann könnte nämlich er mit dem Techniker von Schlumberger nach Zagros zurückfliegen, und ich würde mir ein paar Tage Urlaub gönnen.«
    »Du hast doch gerade Urlaub gehabt! Und du hast das Kommando.«
    »Na, wenigstens könnte er mich begleiten und den Stützpunkt übernehmen. Dann käme ich am Sonntag zurück.« Er strahlte Sayada an. » Voilà , alles ist abgemacht.« Zerstreut nahm er einen Schluck Tee und hätte sich um ein Haar verschluckt. »Mon Dieu , Charlie, ich liebe dich wie einen Bruder, aber das ist merde !«
    Sayada lachte, und Pettikin beneidete Sessone. Nimm dich zusammen, Charlie, sagte er sich. Du könntest dich lächerlich machen. Sie ist 29, du bist 57, und du hast nur hin und wieder belangloses Zeug mit ihr geplaudert. Ja, das ist richtig, aber sie erregt dich mehr, als dich seit Jahren eine Frau erregt hat, und ich kann Tom Lochart gut verstehen, der ganz verrückt nach seiner Scharazad ist.
    Der Warnsummer des Hochfrequenz-Sende- und -Empfangsgerätes auf der Anrichte ertönte. Pettikin stand auf und stellte den Apparat lauter. »Zentrale Teheran. Sprechen Sie!«
    »Hier spricht Captain Ayre in Kowiss. Ich habe eine Mitteilung für Captain McIver. Dringend.«
    »Hier spricht Captain Pettikin. Captain McIver ist im Augenblick nicht da. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Bitte warten Sie!«
    »Was hat Freddy denn nur?« brummte Jean-Luc. »Captain Ayre und Captain Pettikin?«
    »Das ist nur ein Code«, murmelte Pettikin zerstreut, während er sich auf das Gerät konzentrierte, und Sayada horchte auf. »Es hat sich einfach so entwickelt und bedeutet, daß ein Fremder anwesend ist und mithört. Wenn man mit

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