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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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»Was hast du?«
    »Mir ist gerade eingefallen: Wie kommt Mac nach Kowiss?«
    »Mit einem Heli natürlich. Es sind doch noch zwei 206 und eine Alouette da.«
    »Tom hat die Alouette heute nach Kowiss gebracht, und es sind keine anderen Piloten mehr da.«
    »Dann fährt er eben mit dem Wagen. Warum?«
    »Du glaubst doch nicht, er ist so verrückt und fliegt Kia selbst?«
    »Bist du wahnsinnig? Natürlich nicht.« Jean-Lucs Augenbrauen schnellten hoch. » Merde ! Der ist so verrückt.«
    Zentrale des Inneren Sicherheitsrates: 18 Uhr 30. Haschemi Fazir stand am Fenster seines riesigen Büros und blickte hinaus auf die Dächer der Stadt, auf die Minaretts und die enormen Kuppeln der Moscheen zwischen den modernen Hochhäusern und Hotels. Die letzten Rufe der Muezzins verstummten, und überall in der Stadt flammten Lichter auf. Aus der Ferne waren Gewehrsalven zu hören. »Dreckskerle«, murmelte er und fügte dann, ohne sich umzudrehen, in scharfem Ton hinzu: »Mehr hat sie nicht gesagt?«
    »Nein, Exzellenz. ›In ein paar Tagen.‹ Sie sagte noch, sie sei sich ziemlich sicher, daß auch der Franzose den genauen Zeitpunkt des Abflugs nicht wisse.«
    »Sie hätte sich vergewissern müssen. Nachlässig. Nachlässige Agenten sind gefährlich. Nur Hubschrauber vom Typ 212, äh?«
    »Ja, in diesem Punkt war sie sich sicher. Ich stimme Ihnen zu, daß sie nachlässig war und bestraft werden sollte.«
    Haschemi hörte die tückische Häme, die aus diesen Worten sprach, ließ sich aber die gute Laune nicht verderben. Er würde zu gegebener Zeit schon entscheiden, wie er mit Sayada Bertolin verfahren und wie er ihre Informationen verwerten wollte. Er war sehr mit sich zufrieden.
    Es war ein ausgezeichneter Tag gewesen. Einer seiner heimlichen Verbündeten war in der SAVAMA zur Nummer 2 nach Abrim Pahmudi ernannt worden. Zu Mittag hatte ein Fernschreiben aus Täbris den Tod Abdullah Khans bestätigt. Sofort hatte er ein Telex zurückgeschickt, um für morgen einen privaten Termin mit Hakim Khan zu vereinbaren, und für diesen Zweck ein leichtes, zweimotoriges Flugzeug angefordert. Die Talbot geleistete Hilfe bei dessen Höllenfahrt hatte keine Spuren der dafür Verantwortlichen – eines Teams der Gruppe 4 – hinterlassen. Niemand konnte sagen, wer den Wagen geparkt hatte. »Eben noch herrschte Allahs Friede, und im nächsten Augenblick war die Hölle los.«
    Vor einer Stunde hatte Abrim Pahmudi persönlich angerufen – vorgeblich um ihn zu beglückwünschen. Aber er war nicht in die Falle gegangen und hatte achtsam in Abrede gestellt, daß die Explosion etwas mit seiner Behörde zu tun haben könne. Es war besser, keine Aufmerksamkeit auf die Parallelität zur ersten Autobombe zu lenken, die General Janan in Stücke gerissen hatte. »Wie es Allah gefällt, Exzellenz«, hatte er gesagt, »aber das war ganz offensichtlich wieder ein Anschlag dieser verdammten linken Terroristen. Talbot war nicht das Ziel, wenngleich sein konvenables Hinscheiden auch dieses Problem aus der Welt geschafft hat. Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß der Anschlag gegen Persönlichkeiten gerichtet war, die sich der Gunst des Imams erfreuen.« Damit, daß er den Terroristen die Schuld zuschob und behauptete, der Angriff hätte den Ayatollahs und Mullahs gegolten, die das Restaurant frequentierten, würde er ihnen einen gehörigen Schreck einjagen.
    Haschemi wandte sich vom Fenster ab und musterte Suliman al Wiali, den Führer des Teams der Gruppe 4, der die heutige Autobombe gelegt hatte, der Mann, der Sayada Bertolin in Teymours Schlafzimmer überrascht hatte. »In wenigen Minuten werde ich nach Täbris aufbrechen. Morgen oder übermorgen bin ich wieder da. Ein hochgewachsener Engländer, Robert Armstrong, wird mich begleiten. Beauftrage einen deiner Männer, ihm zu folgen und herauszufinden, wo er wohnt. Dann laß ihn irgendwo auf der Straße nach Einbruch der Dunkelheit liquidieren. Tu es nicht selbst!«
    »Jawohl, Exzellenz. Wann?«
    Haschemi dachte seinen Plan noch einmal durch, konnte aber keinen schwachen Punkt finden. »Am Freitag.«
    »Ist das der gleiche Mann, den diese Sayada ins Bett kriegen sollte?«
    »Ja, aber ich habe es mir anders überlegt.« Robert besitzt keinen Wert mehr für mich, dachte er. Seine Uhr ist abgelaufen.
    »Haben Sie noch einen Auftrag für die Frau, Exzellenz?«
    »Nein. Teymours Ring ist aufgeflogen.«
    »Wie es Allah gefällt. Darf ich einen Vorschlag machen?«
    Haschemi studierte die scharfgeschnittenen

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