Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
aber dann überwand doch die Vorsicht die Angst und er befestigte auch die andere Seite. Versuchsweise zog er am Kabel. Fest. Er eilte zurück, Schweiß lief ihm über den Rücken.
    7 Uhr 16.
    Für einen Augenblick blieb ihm die Luft weg. »Um Himmels willen, komm schon, McIver!« Er holte tief Atem, und das half: »Sierra One, hier spricht Kowiss, können Sie mich hören?«
    Scots besorgte Stimme kam sofort zurück. »Kowiss, Sierra One, sprechen Sie.«
    »Haben Sie irgendwelche Wetternachrichten für uns?«
    Plötzlich Gavallans Stimme, noch besorgter: »Kowiss, wir haben die folgende Mitteilung um Punkt 0700 durchgegeben: Unsere Vorhersage steht fest, wir erwarten Wetterbesserung. Aber achten Sie auf kleine Wirbelstürme. Haben Sie verstanden?«
    McIver atmete auf. »Wir haben verstanden und werden auf kleine Wirbelstürme achten. Haben auch die anderen verstanden?«
    »Positiv …«
    Al Schargas. »… noch einmal, positiv«, wiederholte Gavallan. »Was war denn los?«
    »Nichts Besonderes.« McIvers Stimme war nur schwach zu hören. »Auf bald, und Ende.« Die Ätherwellen schwiegen, und plötzlich brach Jubel los. Scot umarmte seinen Vater und schnappte nach Luft, als ihn von der Schulter her ein wilder Schmerz durchfuhr, was aber in der allgemeinen Aufregung sonst niemand merkte. Manuela strahlte Gavallan an. »Ich ruf nur mal im Krankenhaus an, ich bin gleich wieder da«, sagte sie und lief aus dem Zimmer. Nogger sprang vor Freude in die Höhe, und Gavallan meinte: »Ich finde, alle Nicht-Piloten haben sich eine große Flasche Bier verdient.«
    Kowiss. McIver schaltete das Gerät ab und ließ sich auf seinen Sitz zurückfallen. Er fühlte sich benommen und seine Hände waren schwer.
    »Also dann«, sagte er.
    Im Kontrollturm war alles ruhig bis auf den Wind, der die Tür knarren ließ, die McIver in der Eile offengelassen hatte. Er schloß sie und sah, daß der Regen aufgehört hatte. Erst jetzt bemerkte er, daß sein Finger immer noch blutete. Neben dem Funkgerät lag ein Papiertaschentuch; er riß ein Stück ab und wickelte es um die Wunde. Seine Hände zitterten. In einem plötzlichen Impuls ging er nach draußen und kniete neben dem Anschlußkabel nieder. Er mußte seine ganze Kraft zusammennehmen, um es loszureißen. Dann prüfte er den Kontrollturm noch einmal genau nach, wischte sich den Schweiß von der Stirn und ging die Treppe hinunter.
    Er fand Lochart und Wazari in Esvandiaris Büro, Wazari unrasiert und schmuddelig. Eine sonderbare Spannung lag in der Luft. Keine Zeit, mir jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, dachte er, Scrag und Rudi sind wahrscheinlich schon in der Luft.
    »Guten Morgen, Sergeant«, sagte er. »Ich dachte, ich hätte Ihnen den Tag freigegeben?«
    »Ja, Captain, das haben Sie, aber … ich konnte nicht schlafen … und ich fühle mich nicht sicher drüben auf der Basis.« Er bemerkte McIvers gerötetes Gesicht und den primitiven Verband. »Haben Sie sich verletzt?«
    »Ja, aber es ist nichts von Bedeutung. Ich habe mir nur an dem zerbrochenen Fenster in den Finger geschnitten.« McIver sah Lochart an, der ebenso schwitzte wie er selbst. »Wir sollten jetzt gehen, Tom. Wir müssen die 212 überprüfen, Sergeant.«
    »Jawohl, Sir, ich werde die Basis informieren«, sagte Wazari.
    »Das brauchen Sie nicht.« Einen Augenblick lang wußte McIver nicht weiter, dann fiel ihm eine Antwort ein. »Ich sage Ihnen das in Ihrem eigenen Interesse; wenn sie noch lange hier herumhängen, sollten Sie sich auf eine Begegnung mit Minister Kia vorbereiten.«
    Alle Farbe wich aus Wazaris Gesicht. »Was?«
    »Er wird in Kürze hier aufkreuzen, um den Rückflug nach Teheran anzutreten. Waren Sie nicht der einzige Zeuge gegen ihn und den armen Klugscheißer?«
    »Na sicher, aber ich habe sie tatsächlich gehört.« Wazari glaubte sich rechtfertigen zu müssen. »Kia ist ein Schweinehund und ein Lügner, und das war auch der Klugscheißer. Haben Sie vergessen, daß er es war, der Ayre zusammenschlagen ließ? Sie hätten ihn beinahe umgebracht, haben Sie das vergessen? Esvandiari und Kia, alles, was ich gesagt habe, war die reine Wahrheit!«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich glaube Ihnen. Aber Kia wird vermutlich verdammt schlecht auf Sie zu sprechen sein, wenn er Sie sieht, meinen Sie nicht auch? Und das gilt auch für das Büropersonal, die sind alle sehr böse. Vielleicht kann ich ihn ablenken«, sagte McIver, um ihn zu beruhigen, »vielleicht auch nicht. An Ihrer Stelle würde ich mich

Weitere Kostenlose Bücher