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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Polizei. Mit einem polizeilichen Dokument hätten sie die Auslieferung der beiden auf legalem Weg erzwingen können. Er machte dem Sergeanten ein Zeichen. »Laß ihn raus! Ich erwarte Sie beide im Büro. Ich muß Ihnen ja noch Ihren Schmuck zurückgeben – und die zwei Messer.« Er entfernte sich.
    Die Tür des Käfigs stand offen. Der Sergeant zögerte und folgte dann seinem Vorgesetzten. Weder Erikki noch Azadeh merkten, daß sie allein waren. Sie rührten sich nicht. Sie lächelten nur.
    »Inscha'Allah?« flüsterte sie.
    »Warum nicht?« Und dann sagte er: »Azadeh, ich möchte alles Böse hier zurücklassen. Können wir das? Wie steht es mit John Ross?«
    Sie lächelte immer noch. »Ganz am Anfang unserer Beziehung habe ich dir erzählt, daß ich ihm begegnete, als ich noch sehr jung war.« Ihre sanfte Stimme täuschte über ihre Ängste hinweg. »Im Dorf und auch auf dem Stützpunkt hat er mir das Leben gerettet. Wenn ich ihn wiedersehe, werde ich ihm zulächeln und fröhlich sein. Das solltest du auch tun. Vergangen ist vergangen und sollte vergangen bleiben.« Das und ihn solltest du jetzt akzeptieren, dachte sie, sonst wird unsere Ehe bald unerträglich sein, und ich werde nach Täbris zurückkehren und ein neues Leben beginnen. Traurig aber wahr, das habe ich beschlossen. Ich werde dich nicht mehr an dein Versprechen erinnern, das du mir gegeben hast, bevor wir heirateten. Ich werde dich nicht demütigen, aber wie gemein von dir, wenn du es vergessen hast. Ich verzeihe dir nur, weil ich dich liebe. »Erikki«, murmelte sie. »Laß die Vergangenheit vergangen sein. Bitte!«
    Überwältigt von seiner eigenen Dummheit und Eifersucht, wich er ihrem flehenden Blick aus. Azadeh hat recht, dachte er, das ist doch alles vorbei. Azadeh hat recht, aber ich bin trotzdem sicher, daß sie ihn liebt. Von Zweifel geplagt, sah er ihr in die Augen, und in diesem Moment fiel in seinem Kopf eine Tür zu, er versperrte sie und warf den Schlüssel weg. Die alte Wärme durchströmte und reinigte ihn. »Du hast recht, und ich stimme dir bei. Ich liebe dich – für immer!« Er hob sie hoch und küßte sie, und sie erwiderte seine Küsse. Mühelos trug er sie den Gang entlang. »Was meinst du, gibt es in Istanbul eine Sauna? Glaubst du, daß er uns jetzt telefonieren läßt?«
    Bahrain   – Internationales Krankenhaus: 18 Uhr 03. Das Telefon summ te gedämpft in McIvers Zimmer und weckte Genny aus ihren wohltuenden Träumereien auf der Veranda, während Mac in einem Lehnstuhl neben ihr weiterdöste. Sie stand lautlos auf, um ihn nicht zu wecken, und hob ab. »Hier bei Captain McIver«, meldete sie sich leise.
    »Oh, entschuldigen Sie! Könnte ich Captain McIver sprechen? Ich bin Mr. Newburys Sekretär in Al Schargas. Mein Name ist Jones, Bertram Jones.«
    »Tut mir leid, er schläft. Hier ist Mrs. McIver. Kann ich ihm etwas ausrichten?«
    Ein Zögern und dann: »Ja, bitte. Ich habe hier ein Telex von unserem Botschafter in Teheran. Es lautet: ›Bitte informieren Sie Captain Duncan McIver von der IHC, daß, wie wir soeben erfahren haben, einer seiner Piloten, Tom Lochart, und dessen Frau bei einer Demonstration durch einen Unfall ums Leben gekommen sind.‹ Tut mir leid, daß ich Ihnen diese schlechte Nachricht übermitteln muß, Mrs. McIver.«
    »Das … das geht schon in Ordnung. Vielen Dank! Ich werde es meinem Mann ausrichten.« Sie legte auf und erblickte sich in einem Spiegel. Ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren. O Gott, wenn Duncan mich so sieht, weiß er sofort, daß … »Wer war es, Gen?« rief McIver schlaftrunken von draußen herein.
    »Nichts Wichtiges, Schatz. Schlaf weiter! Ich bin gleich wieder da.«
    Sie ging ins Bad, schloß die Tür und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Ich kann es ihm doch nicht sagen, ich soll doch auf ihn achten. Ob ich Andy anrufe? Ein Blick auf die Uhr. Zu spät. Er ist schon auf dem Flughafen. Ich werde zusammen mit Jean-Luc auf ihn warten. O Gott, o Gott, armer Tom, arme Scharazad!
    Als sie wieder auf die Veranda kam, war McIver bereits eingeschlafen. Sie setzte sich und blickte in die untergehende Sonne, ohne sie zu sehen.
    Flughafen Al Schargas: Sonnenuntergang. Rudi Lutz, Scragger und alle anderen warteten beim Flugsteig und starrten besorgt zur belebten Halle hinüber. »Letzter Aufruf für British Airways 532 nach Rom und London. Alle Reisenden bitte zum Flugsteig 2!«
    Die Männer waren nervös. Scot wandte sich an Scragger. »Du willst das Fliegen wirklich aufgeben,

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