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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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im Schleichhandel oder beim Zoll bezahlt? Mit Pischkesch! Wie werden Verträge abgeschlossen – die Nachfolgeverträge für Guerney zum Beispiel? Mit Pischkesch! Man drückt unauffällig Geld in die richtige Hand. Sind Sie so naiv, daß Sie noch immer nicht wissen, wie es im Iran zugeht?«
    »Ich weiß, was Pischkesch ist. Ich bin nicht naiv. Und ich weiß, daß im Iran eigene Sitten herrschen. Trotzdem lautet meine Antwort: nein!«
    »Dann komme das Blut meiner Frau und meiner Kinder auf Ihr Haupt! Und das meine!«
    »Wovon reden Sie?«
    »Haben Sie Angst vor der Wahrheit?«
    McIver starrte ihn an. Genny und er hatten Valiks Frau und die Kinder ins Herz geschlossen. »Woher wollen Sie sie wissen?«
    »Ich … ich habe einen Vetter bei der Polizei. Er hat eine … geheime Liste der SAVAK gesehen. Ich soll übermorgen mit anderen Prominenten zur Beschwichtigung der Opposition verhaftet werden. Meine Familie auch. Und Sie wissen, wie sie … Frauen und Kinder im Angesicht …« Valiks Stimme erstarb.
    McIvers Widerstand brach zusammen. Jeder von ihnen hatte entsetzliche Geschichten über Frauen und Kinder gehört, die man vor den Augen der Verhafteten folterte; sei es, damit sich diese zu allem bereit erklärten, was man von ihnen verlangte, sei es aus purem Sadismus. »Gut«, gab er hilflos nach. Er fühlte sich elend, denn er wußte, daß er in der Falle saß. »Ich werde es versuchen, aber erwarten Sie nicht, daß Sie eine Genehmigung bekommen, und fliegen Sie nicht nach Abadan, um nach Kuwait zu gelangen! Am vernünftigsten wäre die Türkei. Wir könnten Sie nach Täbris fliegen, von wo aus Sie dann ein Lastwagen über die Grenze bringen kann. Sie haben drüben doch bestimmt Freunde. Und Sie können nicht von Galeg Morghi abfliegen – Sie müßten irgendwo außerhalb von Teheran in den Heli steigen. Abseits der Straßen, außer Reichweite der Radarkontrolle.«
    »Gut, aber es muß bei Abadan bleiben.«
    »Warum? Sie verringern Ihre Chancen um die Hälfte.«
    »Meine Familie – mein Vater und meine Mutter sind mit dem Wagen dorthin gefahren. Natürlich haben Sie mit Galeg Morghi recht. Sie könnten uns außerhalb von Teheran in …« Er überlegte einen Augenblick, dann fuhr er fort: »… an der Kreuzung der Pipeline Süd mit dem Fluß Zehsan abholen … Die Stelle ist weit von jeder Straße entfernt und sicher. Wir werden morgen vormittag um 11 Uhr dort sein. Allah wird es Ihnen lohnen, Mac. Wenn. Sie um eine Flugerlaubnis für Ersatzteile ansuchen, werde ich dafür sorgen, daß Sie sie bekommen. Bitte!«
    »Und wie steht es mit dem Auftanken? Wenn wir irgendwo landen, registriert man uns sofort.«
    »Verlangen Sie, daß der Hubschrauber auf der Luftwaffenbasis Isfahan auftankt … Ich werde dafür sorgen, daß es klappt.«
    »Und wenn etwas schiefgeht?«
    »Inscha'Allah! Sie suchen um eine Genehmigung für Ersatzteile nach – keine Namen, sonst bin ich tot, und Annousch, Jalal und Setasem ebenfalls. Bitte!«
    McIver wußte, daß es Wahnsinn war. »Ich werde um die Genehmigung nachsuchen: Ersatzteile für Bandar-e Delam. Um Mitternacht müßte ich dann wissen, ob ich sie bekommen habe. Ich werde jemanden beauftragen, auf sie zu warten und sie mir in die Wohnung zu bringen. Das Telefon funktioniert nicht. Sie müssen mich aufsuchen, um zu erfahren, wie es steht. Dadurch gewinne ich auch Zeit, die ganze Sache durchzudenken und mich zu entscheiden.«
    »Aber Sie …«
    »Um Mitternacht.«
    »Ja, gut, ich komme.«
    »Was ist mit den anderen Partnern?«
    »Sie wissen nichts. Emir Paknouri oder ein anderer wird mich vertreten.«
    »Was ist mit den wöchentlichen Zahlungen?«
    »Sie werden dafür sorgen.« Wieder wischte sich Valik die Stirn ab. »Allahs Segen über Sie.« Er zog den Mantel an und ging zur Tür. Die Brieftasche blieb auf dem Tisch liegen.
    »Nehmen Sie das da mit!«
    Valik drehte sich um. »Sie wollen also, daß ich in Kuwait bezahle? Oder in der Schweiz? In welcher Währung?«
    »Sie haben nichts zu bezahlen. Sie sind autorisiert, einen Charterflug zu genehmigen. Vielleicht können wir Sie nach Bandar-e Delam bringen – von dort an sind Sie auf sich gestellt.«
    Valik starrte ihn ungläubig an. »Aber … Sie brauchen doch Geld, um den Piloten zu bezahlen.«
    »Nein. Sie können mir jedoch einen Vorschuß von 5 Millionen Rial auf das Geld geben, das uns Ihre Gesellschaft schuldet und das wir dringend brauchen.« McIver kritzelte eine Quittung und überreichte sie Valik. »Wenn Sie

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