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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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schwere Verbrennungen erlitten. Vom Feuerwehrwagen aus versuchte man, die Flammen mit Seewasser zu löschen, das aus dem Golf gepumpt wurde. Es war windstill, und der stickige schwarze Rauch erschwerte die Bekämpfung des Feuers.
    »Löscht doch mit Schaum!« rief Legrande, der französische Manager. Er war außer sich und versuchte, Ordnung zu schaffen, aber noch immer rannten alle im Scheinwerferlicht durcheinander und wußten nicht, was sie tun sollten. »Jacques, treiben Sie alle zusammen und zählen Sie sie, so rasch Sie können!« Die gesamte Mannschaft auf der Insel bestand aus 7 Franzosen und 30 Iranern. Die 3 Männer der Sicherheitsgruppe liefen in die Dunkelheit hinein; ihre einzige Bewaffnung waren Schlagstöcke, und keiner wußte, ob und von wo weitere Sabotageversuche zu erwarten waren.
    » M'sieur .« Der iranische Arzt winkte Legrande.
    Er ging zum Ufer hinunter. Der Mediziner kniete neben den zwei iranischen Verletzten, die bewußtlos auf einer Segeltuchplane lagen. Der eine hatte schwere Verbrennungen im Gesicht und keine Haare mehr, der andere war von brennendem Öl bespritzt worden und hatte beinahe am ganzen Körper schwere Brandwunden. Der dritte Verletzte, ein französischer Techniker, saß zusammengekauert in der Nähe und stöhnte leise; seine Hände und Arme waren mit Brandwunden übersät. Ab und zu fluchte er hemmungslos.
    »Ich lasse Sie so rasch wie möglich ins Krankenhaus bringen, Paul«, sagte Legrande.
    »Fangen Sie diese Scheißkerle und verbrennen Sie sie!« knurrte der Techniker, ehe er sich wieder seinen Schmerzen überließ.
    »Natürlich«, antwortete Legrande hilflos und wandte sich an den Arzt: »Tun Sie, was Sie können! Ich fordere eine CASEVAC an.« Er lief vom Ufer zum Funkraum, der sich in einer der Baracken befand; allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Da bemerkte er auf der anderen Seite des Landestreifens zwei Männer, die einen Pfad zu den niedrigen Klippen hinaufliefen. Jenseits der Klippen befand sich eine Bucht mit einem Landesteg. Ich wette, die Hunde haben dort ein Boot versteckt, dachte er. Beinahe außer sich vor Wut schrie er hinter ihnen her: »Dreckskerle!«
    Nach der ersten Explosion war de Plessey zum Sprechfunkgerät auf der Brücke gerannt. »Haben Sie das Maschinengewehr schon gefunden?« hatte er den Stellvertreter Legrandes auf Französisch gefragt. Scragger, Kasigi und der Kapitän standen hinter ihm.
    »Nein, M'sieur . Nach dem ersten Feuerstoß sind die Angreifer verschwunden.«
    »Wie steht es mit dem Schaden an der Pumpanlage?«
    »Ich weiß es noch nicht, ich warte auf … Einen Augenblick, eben kommt M'sieur Legrande …« Einen Augenblick später meldete sich der Manager. »Drei sind verletzt, zwei Iraner sehr schwer, der dritte ist Paul Beaulieu, Hände und Arme – fordern Sie bitte sofort eine CASEVAC an! Zwei Männer sind zur Bucht gelaufen – vermutlich die Saboteure. Sie haben dort vermutlich ein Boot versteckt. Ich lasse gerade alle zusammentrommeln, dann sehen wir, wer fehlt.«
    »Sehr gut. Wie schätzen Sie den Schaden ein?«
    »Nicht hoch. Mit etwas Glück haben wir alles in einer Woche repariert – bestimmt, bis der nächste Tanker eintrifft.«
    »Ich komme so rasch wie möglich an Land. Warten Sie einen Augenblick!« De Plessey berichtete den anderen, was Legrande gesagt hatte.
    »Ich übernehme die CASEVAC, Sie brauchen keine Maschine anzufordern«, erklärte Scragger sofort.
    »Lassen Sie doch die Verletzten an Bord bringen«, schlug Kasigi vor. »Wir haben hier ein Lazarett und einen Arzt. Er kennt sich mit Brandwunden sehr gut aus.«
    »Um so besser.« Scragger rannte davon.
    »Wir erledigen die CASEVAC von hier aus«, sagte de Plessey ins Mikrophon. »Lassen Sie die Männer auf Tragbahren legen. Captain Scragger bringt sie an Bord – wir haben einen Arzt hier.«
    Ein junger japanischer Deckoffizier kam auf die Brücke und sprach kurz mit dem Kapitän, der den Kopf schüttelte, genauso kurz antwortete und dann de Plessey auf Englisch erklärte: »Die drei Iraner, die an Bord zurückgeblieben sind, weil das Motorboot abgehauen ist, wollen sofort an Land gebracht werden. Ich habe ihnen sagen lassen, daß sie warten müssen.« Dann erteilte er dem Maschinenraum einige Befehle.
    »Ich fliege mit an Land.« De Plessey lief zur 206.
    Scragger hängte gerade die Hecktüren aus.
    »Was tun Sie da, Scrag?« fragte de Plessey.
    »Ich kann die Tragbahre auf die Rücksitze legen und dort festzurren. Geht

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