Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben
wohl. Hast du den Näheterror erst einmal überwunden, wirst du feststellen, dass es auch dir guttut, Distanz zu wahren. Du bleibst du selbst. Das wird dir später helfen, nicht zum Anhängsel zu werden. Ich spreche von diesen Frauen, die jeden Satz mit »MeinMann« beginnen. Frag sie, wie das Wetter ist, und sie sagen: »Mein Mann findet es für die Jahreszeit zu kühl.« Frag sie, wie der Urlaub war, und sie antworten: »Mein Mann fand es großartig, dass er surfen konnte.« Und das ist keine Parodie. So etwas gibt es häufiger, als man es sich wünschen würde.
Eine Sache lohnt sich jedoch auszuprobieren: mit ihm gemeinsam ein neues Hobby entdecken. Nee, den Brotbacklehrgang lass mal lieber stecken. Frag ihn, worauf er neugierig ist. Kanu-Rafting? Tangokurs? Volleyball? Dart? Vielleicht haut das ja hin, und ihr habt jetzt etwas, was ihr zusammen macht. Falls du aber merkst, dass es für ihn zur lästigen Pflicht wird, knick es wieder. Ihr seid ein Paar, keine siamesischen Zwillinge. Übrigens: Wenn sich ein Mann in der Anfangsphase nicht mit dir öffentlich zeigen, sondern immer nur zu Hause mit einer DV D abhängen will, ist etwas oberfaul. Dann ist er entweder verheiratet, oder er schämt sich mit dir. Den Typen musst du sofort abservieren.
Akzeptiere seine Freunde
Früher sagte man: Du heiratest nicht nur einen Mann, du heiratest auch seine Familie. In Zeiten moderner Jobnomaden hat sich das insofern geändert, als du dir heute mit einer Beziehung auch seinen Freundeskreis einhandelst. Meist hat er ein paar Kumpels, die mit ihm schon durch dick und dünn gegangen sind. Dagegen kommst du nicht an. Sie haben in der Clique gefeiert, gekifft und gekotzt, sie haben Mädchen aufgerissen und sie einander weitergereicht. Sie halten zusammen wie Zweikomponentenkleber. Dazwischen passt kein Blatt Papier. Äh, und wo sollst du da noch hin?
Erst mal gar nicht, sorry. Die Männerwelt hat eigene Gesetze, eine eigene Sprache, einen eigenen Verhaltenscodex. Es geht ziemlich rustikal zu, um es vorsichtig zu formulieren. An Kumpelsabenden wird Bier aus der Flasche gezischt, das Essen kommt von McDonald’s, und zwar ohne Serviette und Tischgebet. Dafür gewürzt mit ein paar derben Witzen. Hättest du die Ambition, Mäuschen zu spielen, du würdest kein Wort verstehen. Lauter Anspielungen, die kein Mensch außer ihnen kapiert. Alle möglichenCodewörter, bei denen sie sich brüllend auf die Schenkel klopfen. Sie haben eine gemeinsame Vergangenheit. Das beschert ihnen eine gemeinsame Zukunft.
Seine Freunde sind seine Heimat. Entwurzel ihn nicht!
Der Männertrainer – so was gibt’s! – John Bellichi erklärt, warum Männer überhaupt Männer brauchen: »Sobald keine Frauen in Sicht sind, ergibt sich nämlich eine völlig neue Qualität des Umgangs von Männern untereinander. Sie begreifen, dass beides wichtig ist – Beziehungen zu Männern und zu Frauen. Fehlt eines, dann mangelt es an wirklicher Erfüllung.« Na, so was. Hättest du das gedacht? Erst unter Männern wird ihm klar, dass er den Gegenpol braucht: dich! Dieser John Bellichi gibt deshalb Workshops, in denen er Männer ermutigt, echte Kerle zu sein.
Männerfreundschaften sind keine Konkurrenz für dich. Er braucht sie, weil er sein Mannsein ausleben muss, und das geht mit Frauen nur begrenzt. Daher solltest du von vornherein akzeptieren, dass er Freunde hat. Die kommen wie er vom Mars, nicht von der Venus. Da wird die Männershow abgezogen, nicht der kultivierte Herrenabend. Das verbindet sie, ein Leben lang. Denn Männerfreundschaften überdauern in der Regel die Beziehungen, die ein Mann parallel hat. Für den Mann bleibst du möglicherweise nur eine Episode, während seine Freundschaften alle Stürme überstehen. So viel Grips hat er, um das verinnerlicht zu haben.
Männerfreundschaften sind für immer.
Und für Männer sehr unterhaltsam.
Was macht die Sache so attraktiv? Das Geheimnis ist, dass Männer gern etwas zusammen unternehmen: Fußball gucken, Bowling spielen, Fitnesstraining, Joggen. Soziologen und Psychologen sprechen von einer »Beziehungsform mit instrumentellem Charakter«. Männer wollen etwas miteinander erleben, nicht brav auf der Couch sitzen und reden. Eine Studie des Instituts für Rationelle Psychologie in München besagt: 54 Prozent der Zeit,in der gute Kumpels zusammenhängen, wird etwas unternommen. Gespräche über Arbeit, Karriere und Politik sind mit 24 Prozent schon deutlich unwichtiger, und nur in 19 Prozent der Zeit machen
Weitere Kostenlose Bücher