Wirklich alles über Männer - wie sie kommen - wie sie bleiben

unterkühltes italienisches Design, Hilflose haben sich mit schweren Schrankwänden zugebunkert. Die Regel ist einfallsloser Minimalismus im Stil eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Gemütlich ist das nicht. Eher sachlich. Und auf die abgewetzte Ledercouch mit verdächtigen Flecken neben den leeren Bierdosen will sich auch keiner setzen. Gekrönt wird das Ganze von eingerissenen Postern an der Wand und irgendwelchen scheußlichen Pokalen, die in der Ecke verstauben.
    Ganz anders die Wohnungen von Frauen. Ja, es gibt ihn, den weiblichen Stil: warme Farben, üppige Gardinen, wuchernde Pflanzen, Kissen, Kissen, Kissen. Und dauernd stolpert man über netten Krimskrams mit Memory-Effekt: Fotos von Familie und Freundinnen, Urlaubsmitbringsel, geschenkter Edelschnickschnack wie Engelchen und Herzchen. Bei Paaren halten sich der weibliche und männliche Stil in etwa die Waage. Obwohl man sofort merkt, wer die Hosen anhat und damit Einrichtungshoheit übernimmt. Um es gleich zu sagen: Begeistert sind Männer nicht von der weiblichen Hand in ihren vier Wänden. Da du nun öfter deinen Liebsten empfängst, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob deine Wohnung männertauglich ist.
Aus deiner Wohnung schließt er mehr, als du denkst.
    Besonders Wohnungen von Frauen verraten mehr als sie verbergen. In der ersten Nacht ist der Mann testosteronblind, da schnallt er noch nichts. Doch wenn er dich jetzt häufiger besucht, fängt er an zu ermitteln. Dabei fällt ihm das eine oder andere auf, bei dem ihm mulmig wird. Als Erstes nimmt er wahr, wie überladen die Bude ist. Er kann sich kaum bewegen und fühlt sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Wieso müssen zwei Tagesdecken, zehn Zeitschriften und tausend Kissen auf der Couch liegen? Warum starren ihn Millionen Stofftiere an, wenn er dich im Schlafzimmer bespringen will? Die Blicke deiner Eltern, die ihn überall aus goldenen Bilderrahmen angrinsen, heben seine Laune auch nicht besonders. Grünzeug findet er überflüssig, und verspielte Dekoteile belästigen seinen Sinn fürs Praktische.
    Zugleich macht er sich so seine Gedanken. Vorsicht. Wenn Männer zu denken anfangen, verheißt das nichts Gutes. Hacken wir uns mal in sein Hirn. Da heißt es: Schmuseaccessoires wie Plüschdecken und Kissen zeugen von einsamen Abenden. Die vielen Zeitschriften ebenfalls. Offenbar hattest du vor ihm seit Menschengedenken keinen Kerl mehr. Das lassen außerdem die vielen Ratgeber zum Thema vermuten: »Wie angele ich mir einen Mann?« Auch herzige Stofftiere im Bett machen ihn misstrauisch, denn der Friedhof der Kuscheltiere ist ein belastendes Indiz. Wer mit einem Bärchen und einem Knuddelhasi im Arm einschläft, kann ja wohl keine sexy Woman sein, sondern ist tief im Innern ein kleines Mädchen, das lieber kuscheln will. Rate mal, wie unser Nähepaniker das findet. Niedlich? Nee, asexuell.
Vorsicht bei allem, was in seinen Augen
gegen dich sprechen könnte.
    Männer ticken rein funktional. Deshalb meinen sie, dass alles in deiner Wohnung eine Funktion beziehungsweise eine Bedeutung hat. Und schon zucken sie zurück. Die Farbe Rosa in Tateinheit mit Glitzerkram bedeutet, dass du eine Prinzessin auf der Erbsebist, rettungslos verwöhnt und launisch. Die zahllosen Kosmetiktiegel neben deinem Waschbecken verraten eine Frau, die drei Stunden braucht, bevor sie abends aus dem Badezimmer kommt. Dann ist er längst eingeschlafen – nachdem er seinen Trieb eigenhändig befriedigen musste. Ach, und diese hauchdünnen Tassen mit Goldrand! Bestimmt machst du ein Riesentheater, wenn mal eine davon kaputtgeht. Das wird kompliziert mit dir!
    Zu viele Familienfotos erinnern ihn daran, dass er die Leute alle irgendwann kennenlernen muss – weil du ihn heiraten willst. Heilige Scheiße! So weit ist er noch nicht! Auch die Fotos mit deinen Freundinnen machen ihm klar, dass es anstrengend wird. Schließlich drohen endlose Nachmittage mit Girl’s Talk und Cappuccinotorte. Fotos deiner Exlover signalisieren ihm, dass du nie über sie hinweggekommen bist. Würg. Wieso hat sie die nicht alle abgehängt, als ich in ihr Leben gebrettert bin?, fragt er sich. Und, öh, hängt sie mich etwa eines Tages daneben? In ihre Trophäensammlung?
Schritt 3: Miste deine Wohnung aus!
    Auch wenn du kein Messie bist, hast du dich sehr wahrscheinlich im Laufe der Jahre mit allerlei überflüssigem Zeug zugemüllt. Du
     hängst daran. Aber eigentlich siehst du es gar nicht mehr. Ist nur irgendwie ein vertrauter Anblick. Mach